Tatsächlich: „Kein Anfangsverdacht“ für die Staatsanwaltschaft bei „kein Anfangsverdacht“ der Universität

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Bernhard Fügenschuh, Vizerektor der Universität Innsbruck, abgesehen. Begründet wird dies mit „keinem Anfangsverdacht“.

Damit geht ein Studienjahr zu Ende, das durch folgende negative bis schauderhafte Entwicklungen gekennzeichnet war:

  • Endloser Gesetzesmurks in den österreichischen Hochschulgesetzen
  • Verschwinden einer plagiierenden Journalistin mit anschließendem möglichen Suizidversuch
  • Daraufhin emotional gesteuerte Einführung einer kontraproduktiven „Plagiatsverjährung“ nach zehn Jahren bis inklusive zur Masterarbeitsebene
  • Konsequente Plagiatsleugnung von Plagiatsfragmenten im jeweils dreistelligen Bereich an den Universitäten Salzburg und Innsbruck
  • Einstellung aller Verfahren (Aufsichtsbeschwerde beim Ministerium, Anzeige wegen Verdachts des Amtsmissbrauchs bei der Staatsanwaltschaft)
  • Völlige Nicht-Sichtbarkeit der ÖAWI
  • Weiter keine Entscheidung im Plagiatsfall Matthä an der FHW Wien
  • Meine Enthüllungen zum (partei-)politischen Agitieren des Rektors der Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch, führten in einem für das große Ganze unbedeutenden Nebenstrang zu einer medienrechtlichen Entschädigungszahlung an Vitouch (vertreten von Plagiatorin Windhager)
  • Zu guter Letzt auch noch die Abschaffung der VWA (Vorwissenschaftlichen Arbeit) an den Schulen mit dem verlogenen Argument einer angeblichen Übermacht der KI (in Wahrheit wohl eher: als Wahlzuckerl für Lehrer und Eltern)

Dagegen kann ich in meinem Bereich von folgenden positiven Entwicklungen berichten:

  • Start einer neuen Buchreihe „GWP – Materialien zur guten wissenschaftlichen Praxis“ in der Edition Tandem mit meinem ersten Buch in der Reihe im Herbst 2024: „Wissenschaftlichen Textbetrug erkennen. Plagiat | Ghostwriting | KI“
  • Beginn der Arbeit an meinem nächsten Buchprojekt „Die Zitiersünder und die Plagiatsjäger“
  • Fortführung des Netzwerks „Gute wissenschaftliche Praxis für Österreich“ (2024 bereits Webinare mit Alkuin Schachenmayr, Michael V. Dougherty und Michael Pammer; nächstes Webinar Ende 2024 zum Thema Machtmissbrauch in der Wissenschaft)
  • Start der Programmierung und des Designs/optischen Auftritts einer neuen lokalen Plagiatssoftware in Ergänzung zu Turnitin

Ich hoffe sehr, dass die Polaschek-Ära mit den Wahlen endet und dann richtige Bildungspolitik gemacht werden wird, in der auch Qualitätssicherung wieder einen Stellenwert hat. Ein Konzept, was getan werden müsste, habe ich soeben in der Neuen Hochschulzeitung publiziert.

Ich wünsche allen einen frohen Sommer und einen hoffnungsvollen Herbst. Schlimmer geht’s nimmer.

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