Knalleffekt in Salzburg: Weder Föderl-Schmid-Plagiatsleugner Martin Weichbold noch Plagiatorin Viola Heutger weiter im Rennen um den Rektorsposten

Die Kausalität sei, wie so oft im Leben, dahingestellt. Für mich ist das heute dennoch ein Tag des Sieges der wissenschaftlichen Redlichkeit: Weder die von mir enttarnte Dissertationsplagiatorin Viola Heutger, die ich schon zuvor der Lebenslauf-Fälschung auf LinkedIn überführt hatte, noch der derzeitige Vizerektor Martin Weichbold, der zuletzt das Plagiatsverfahren gegen Alexandra Föderl-Schmid trotz nachgewiesener zumindest 157 Plagiate in ihrer Dissertation völlig unverständlicherweise eingestellt hatte, sind weiter im Rennen um den Rektorsposten an der Universität Salzburg. Sie gehören nicht zu den neun Personen, die am 21. und 22. Mai 2024 zum Hearing eingeladen wurden.

Weichbold stellte zuvor weitere Plagiatsverfahren trotz schwerwiegender Verdachtsmomente ein

Besonders bei Martin Weichbold erstaunt das sehr, hatte er doch dramaturgisch nur wenige Tage nach der Einstellung des Plagiatsverfahrens gegen Föderl-Schmid gegenüber dem ORF-Salzburg mit süßlichem Grinser erklärt, neuer Rektor werden zu wollen. Gegen Weichbold läuft mittlerweile eine von mir eingebrachte Aufsichtsbeschwerde nach § 45 UG. Ich unterstelle dem amtierenden Vizerektor mit validen Nachweisen zwei-, wenn nicht dreifache Hochschulkorruption. Weichbold hat nicht nur das Plagiatsverfahren gegen Föderl-Schmid, sondern auch jenes gegen Viola Heutger kurz vor der Ankündigung, selbst Rektor werden zu wollen, eingestellt. In einem weiteren theologischen Fall, den nicht ich angezeigt hatte, ist er Ende 2023 genau so vorgegangen. Der Hinweisgeber, ein österreichischer Professor, war zurecht empört.

Der Schulterschluss mit Textdieben hat an der Universität Salzburg leider eine üble Tradition. Schon 2007 agierte der damalige Vizerektor Rudolf Mosler, der 2019 Nachfolger von Heinrich Schmidinger hätte werden sollen, ganz ähnlich. Bewusst wurde dabei ein VwGH-Rechtssatz gegen den Strich gelesen, was UG-Kommentatorin Bettina Perthold-Stoitzner bestätigen kann. Man nennt dies auch Rechtsbeugung. – Die Botschaft ist nun überraschend: Korruption zahlt sich nicht immer aus. Das ist neu in Österreich und gibt endlich Hoffnung auf eine nachhaltige Systemveränderung.

Wissenschaft und Redlichkeit statt Freimaurertum und Cartellverband

Die Universität Salzburg hätte nun die Chance, eine Modelluniversität in Österreich zu werden (anders kann man es bei den derzeitigen Verhältnissen wirklich nicht ausdrücken): Eine Universität, in der es um die Liebe zur Wissenschaft, um die Leidenschaft für die Wissenschaft geht und nicht um SPÖ und Freimaurer oder ÖVP und Cartellverband.

Kein Musikpsychologe für die Mozartstadt

Ach ja, und noch einer kokettierte in einer Medienstory mit dem Rektorsposten: Der Musikpsychologe Oliver Vitouch, abgewählter Langzeit-Rektor der Universität Klagenfurt, der sich schon vor einiger Zeit an der Universität Wien vergeblich beworben hatte. Ob er sich auch in Salzburg beworben hat oder nicht, ist freilich nicht bekannt. Vielleicht wartete er ja auch darauf, von der Findungskommission nachnominiert zu werden. Jedenfalls wird ein Gerichtstermin mit mir am 23. Mai 2024 in Salzburg, flankiert von Dissertationsplagiatorin Maria Windhager, nun nicht den (womöglich terminlich konzertierten?) Salzburger Siegeszug des Polit-Propagandisten für die SPÖ krönen.

7 Kommentare zu “Knalleffekt in Salzburg: Weder Föderl-Schmid-Plagiatsleugner Martin Weichbold noch Plagiatorin Viola Heutger weiter im Rennen um den Rektorsposten

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  1. Neo

    Die Uni Salzburg wird nicht umhinkommen, das von Herrn Weichbold eingestampfte Prüfverfahren noch einmal ordentlich durchzuführen und die 157 Plagiatsstellen sauber abzuarbeiten. Der Ruf der gesamten Uni steht auf dem Spiel.

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  2. Joe Taferner

    Meine aufrichtige, herzliche Gratulation zum Sieg der Gerechtigkeit. Möge es so weitergeh’n!

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  3. Adam Huemer

    Sehr gut. Ihre Arbeit wirkt, obwohl die Beschämten und die Verbrecher es nicht zugeben wollen.

    Vielen Dank.

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    1. Stefan Weber Beitragsautor

      Man tut, was man tut.

      „Du machst Deinen Scheiß, ich mach‘ meinen Scheiß.“ Sprach der stets großartige Gerhard Johann Lischka dereinst zu mir.

      In der Tat halte ich „meinen Scheiß“, die Liebe zur Wissenschaft, für besser als das in Österreich weit verbreitete Parteigängertum, garniert mit viel Nichtskönnen.

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