Daran sollte sich die Exzellenz-Universität Dresden mal ein Beispiel nehmen: Die Philosophische Fakultät der Universität Düsseldorf geht das Plagiatsproblem offensiv und erfrischend ehrlich an. In einem am 15. 8. 2013 publizierten Dokument bekennt sie durchweg Farbe für eine ordentliche Wissenschaft. Erfreulich, schon auf der ersten Seite des Zwischenberichts Worte wie die folgenden zu lesen: „Ausschlaggebend ist allein das Vorliegen substantiierter Hinweise, nicht die Herkunft dieser Hinweise.“
Auf S. 3 dann der Hinweis auf den Fall Schavan und einen weiteren anonymen Fall:
„Bislang ist in zwei Fällen nach Vorprüfung durch den Promotionsausschuss und Eröffnung des Hauptverfahrens durch die Fakultät die Aberkennung der schriftlichen Promotionsleistung ausgesprochen worden. In einem dieser Fälle wurde seitens der betroffenen Person auf die Einlegung von Rechtsmitteln verzichtet. In einem weiteren Fall wird die Entscheidung der Fakultät angefochten, die erstinstanzliche Entscheidung steht derzeit noch aus.“
Was in diesem Dokument geschrieben steht, gibt einem den Glauben an eine korrekt verfahrende Wissenschaft ein wenig zurück. – Ganz anders gestaltet sich der neue Fall an der TU Dresden. Die Verfasserin der Dissertation, immerhin eine E-Learning-Institutsleiterin einer österreichischen Hochschule, hat in ihrer Arbeit bei weitem nicht lege artis gearbeitet, an zahlreichen Stellen sich selbst plagiiert und zumindest bereits einige Absätze deutlich von anderen Autoren plagiiert. Auch Übersetzungsplagiate sind bereits nachweisbar. Die Qualität der Arbeit ist auf Grund der zusätzlichen vielen Schlampereien und Ungereimtheiten eine Schande erster Ordnung für die TU Dresden. Unabhängig von der Frage des Plagiats wurden nicht einmal elementare Zitierregeln eingehalten. Und der Ombudsmann mailt mal schnell in die Runde: Ich sehe mir da gar nichts an, solange… Der nächste Wissenschaftsskandal an der TU Dresden. Dem Dresdner Elbtal wurde der Weltkulturerbe-Titel aberkannt. Schade, dass Exzellenz-Titel nicht aberkannt werden können.