Schlagwort-Archive: Gute wissenschaftliche Praxis

Ein halbes Jahr ChatGPT & GWP: Die Institutionen sollten Richtlinien publizieren!

Alle reden über ChatGPT. Der österreichische Digitalisierungsstaatssekretär, dessen schülerhaft geschriebener Facebook-Reisebericht aus dem Silicon Valley soeben in den sozialen Medien hierzulande für Spott sorgte, will eine österreichische KI-Regulierungsbehörde. Austria first? Ein wenig sinnvoller Ansatz bei einer weltweit dynamischen Entwicklung. Und die EU will nicht, dass wir China werden (Stichwort „Social Scoring“-System). […]

Die ÖAWI veranstaltet ihre erste Jahrestagung – oder besser: „Geheimkonferenz mit Minister“ – beim FWF in Wien

Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI) veranstaltet erstmals eine Jahrestagung, und zwar zum Thema „Verantwortliches Forschen in Österreich“ am 09.05.23 im neuen Gebäude des Forschungsförderungsfonds (FWF) in Wien. Aber kaum jemand hat davon erfahren. Alle, die ich gefragt habe, wussten nichts von dieser Tagung. Über drei Umwege erhielt ich nun die Einladung. […]

20 Jahre „gute wissenschaftliche Praxis“ in Österreich: Was getan wurde und welche Baustellen es gibt

Es ist ja nicht so, dass gar nichts passiert wäre: Die Hochschulen Österreichs veröffentlichten seit 2002 sukzessive ihre jeweils eigenen Richtlinien für gute wissenschaftliche Praxis. 2008 wurde die „Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität“ (ÖAWI) gegründet. 2015 wurde der Plagiatsbegriff nach einer Diskussion mit Stakeholdern (Uniko, ÖAWI, mdw) erstmals im Universitätsgesetz verankert. […]

Schwerwiegende Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis in Diplomarbeiten an der TU Wien

Die schlimmsten Befürchtungen werden nun wahr: An jener Fakultät, an der „mein“ Forschungsprojekt zu guter wissenschaftlicher Praxis ursprünglich hätte angesiedelt werden sollen, nämlich an der Fakultät für Architektur und Raumplanung an der TU Wien, werden reihenweise Plagiate produziert. Arbeiten strotzen zudem vor systematischen Fehlzitaten, Deutschmängeln und falschen Begriffen (mein Dank geht an einen bundesdeutschen Kollegen für die ersten Aufdeckungen). […]

TU Wien sagt entgegen ihrer Pressemeldung das mehrjährige Projekt „Digitale gute wissenschaftliche Praxis“ endgültig ab

„Ich halte viel davon, dieses Projekt zu starten. Ich glaube, dass es der Reputation der TU Wien sehr gut tun würde, insbesondere dem Digitalisierungsgedanken, dass es strategisch wichtig ist und auch universitätspolitisch natürlich wichtig ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.“

Das waren die Worte der Rektorin der TU Wien und Präsidentin der uniko, des Zusammenschlusses der 22 staatlichen Universitäten in Österreich, Sabine Seidler, in einem Meeting am 25.01.2021 zum damals nur sehr rudimentär vorliegenden Projektvorschlag zu „digitaler guter wissenschaftlicher Praxis“ von TU Wien-Professor Markus Haslinger und mir. […]

Canceling aller Projekte zu guter wissenschaftlicher Praxis durch das österreichische Bildungsministerium: Eine Übersicht von Oktober 2022 bis heute

1. Canceling eines auf sieben Jahre anberaumten Forschungsprojekts „Gute wissenschaftliche Praxis – digital“ an der TU Wien im Oktober 2022 durch den Sektionschef des BMBWF

26.10.22: Retourkutsche wegen Plagiatsvorwurfs gegen Karner: Bildungsministerium cancelt meine Forschungsvorhaben an der TU Wien

17.01.23: ÖVP-Weisung statt GWP-Initiative: Juristische Fehlinformationen und Schönfärbereien in der Presseaussendung der TU Wien

2. […]

Vom Wiki zur Webleiche: Das BMBWF legt nun auch das Projekt „Zitier-Wiki“ auf Eis

Nach und nach löscht das ÖVP-geführte österreichische Wissenschaftsministerium jedes Projekt aus, das im Zuge der Post-Aschbacher-Diskussionen geboren wurde und damals vom Ministerium als begrüßenswert und sinnvoll angesehen wurde – sonst wäre es ja nicht gefördert worden.

Ein Projekt, in das ich viel Herzblut und Wissen investiert habe, wird nun wohl auch vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) endgültig begraben werden: ein Wiki zum Thema Zitier-Konventionen in den einzelnen Wissenschaftsdisziplinen, in Zusammenarbeit mit vier Zitier-Expertinnen und -Experten aus Österreich und Deutschland, einem Mitarbeiter von Wikimedia Österreich, einem weiteren österreichischen Wiki-Experten und einem Berliner Designer. […]