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Teil 3: Chronologie eines gescheiterten Rufmords – Wie der Colchicin-Coup abgelaufen sein muss

Dieser dritte Teil über die unglaubliche Colchicin-Fälschung handelt, wie die beiden Teile zuvor, keinesfalls von der Identität des Auftraggebers. Seine Hintergründe und Motive werden hoffentlich an anderer Stelle erörtert werden.

Quelle: Eigene Abbildung

Im dritten und vorläufig letzten Teil soll es um die Frage gehen, wie es möglich war, einen gefakten Kongressband mit 367 Seiten Umfang, gebunden, mit 13 Beiträgen, unter anderem von renommierten und allesamt bereits verstorbenen amerikanischen Medizinern und Biologen wie etwa Stephen E. […]

Teil 2: Colchicin-Fall: Die Fälschungshinweise verdichten sich – Ein Aufruf zur Mitarbeit und eine öffentliche Entschuldigung

Die Fälschungshinweise bezüglich des angeblich rumänischen Sammelbands „Colchicine – 100 years of Research“ (1982), auf dessen Grundlage von Martin Heidingsfelder und mir ein Plagiatsvorwurf gegenüber der Dissertation des Münchner Rechtsmediziners Matthias Graw aus dem Jahr 1987 erhoben wurde, verdichten sich. Die Indizien gehen mittlerweile weit über das hinaus, was die Ombudsstelle der Universität Hamburg entdeckt hat und was erste Medien berichtet haben, siehe FAZ und Merkur. […]

Teil 1: Mögliche unglaubliche Wende im Fall Matthias Graw: Ist das „Original“ des „Plagiats“ eine Fälschung?

Die Ombudsstelle für gute wissenschaftliche Praxis der Universität Hamburg hat die Untersuchungen im Fall des Plagiatsvorwurfs gegenüber der Dissertation des Münchner Rechtsmediziners Matthias Graw eingestellt, wie mir heute vormittag mitgeteilt wurde. Der Grund ist die mit drei Beispielen belegte Annahme, dass das rumänische „Original“, von dem Matthias Graw abgeschrieben haben soll, eine Fälschung sei. […]

Mehr als Plagiat: Diana Kinnert fälschte Interview mit britischer Einsamkeitsforscherin Rebecca Nowland

Auf S. 164 f. des Plagiatspamphlets „Die neue Einsamkeit“ gibt Diana Kinnert ein Interview mit der britischen Einsamkeitsforscherin Rebecca Nowland wieder, das sie selbst geführt haben will. Kinnert schreibt (Hervorhebungen in fett durch S.W.):


„Nowland, die sich hauptberuflich damit befasst, wie sich junge Menschen austauschen und wie sie zueinander stehen, hatte inzwischen nicht nur viele Studien durchgeführt, sondern in Forschungsgruppen, aber auch in Gesprächen mit Jugendlichen, Eltern und diversen Experten reichlich Erfahrung gesammelt. […]

Wie konnte Staatssekretärin Ulrike Lunacek auf den Promotionsbetrüger und Urkundenfälscher Axel Spörl hereinfallen?

Nun ist es also amtlich: Axel Spörl hat seine Promotionsurkunde gefälscht und alle – auch mir im persönlichen Gespräch berichteten – Fakten zu seiner Dissertation frei erfunden. Man muss sich das einmal vorstellen: Ein Mann in einer Spitzenposition im österreichischen Kulturbetrieb, mit mehr als 200 MitarbeiterInnen ‚unter‘ sich und einer Jahresgage von rund 200.000,– Euro (das verdient auch der bisherige Chef von „Art for Art“), der diese Zeilen zu seiner Dissertation einfach so frei erfindet:

„Im Kern betrachtet die Arbeit Regeln der Harmonielehre (Gestaltung von Mehrstimmigkeit) und Kompositionstechnik (Entwicklung von Phrasen und Melodien) aus mathematischer und physikalischer Sicht. […]

„Art for Art“ oder doch „Art of Upgrading“: Was die Causa Spörl über die Besetzungspolitik in Staatsbetrieben aussagen könnte

Axel Spörl ist also zurückgetreten. Das Problem jener Seilschaft, die ihn in Zeiten einer durch das Coronavirus dahin darbenden Kunst- und Kulturszene in den 200.000-Euro-Posten gehievt hat, ist damit noch nicht einmal im Ansatz gelöst.

Wenn es jetzt von der Bundestheater Holding via APA heißt, niemand habe vor der Bestellung von den Verdachtsmomenten gewusst und alle Unterlagen seien durch einen externen Personalberater genau geprüft worden, muss man doch einiges zurechtrücken:

1) Diese Sachverhaltsdarstellung wegen Verdachts des Verstoßes gegen § 116 UG durch Herrn Spörl habe ich am 30.12.2019 der Bezirksverwaltungsbehörde, in diesem Fall dem Magistrat Wien und namentlich Bürgermeister Dr. […]

Robert Menasse im Interview: „Ja, ich bin ein Blender!“ – Einige Bemerkungen zu Fake-Zitaten aus aktuellem Anlass

Das Zitat in der Überschrift ist ein Fake-Zitat. Ist es, etwa unter Berufung auf Paul Feyerabends postmodernistisches Credo vom „Anything goes“, „erlaubt“? Man muss da etwas genauer hinschauen.

Der Schriftsteller Robert Menasse hat also zumindest drei Zitate des 1982 verstorbenen CDU-Politikers Walter Hallstein frei erfunden. Bekannt sind die Vorwürfe bereits seit Oktober 2017, aber niemand hat damals die Fährte aufgenommen. […]