Archiv für das Jahr: 2017

Wo kommen die Sätze her? Plagiatsprüfung des neuen österreichischen Regierungsprogramms

Das erfreut hoffentlich nicht nur den Plagiatsgutachter: Im Programm der neuen österreichischen Bundesregierung findet sich im Abschnitt „Maßnahmen“ des Unterkapitels „Wissenschaft“ als dritter Punkt: „Weitere Maßnahmen gegen ‚Ghostwriting‘, Plagiate und Datenfälschung“ (S. 70).

Nun, Plagiate gibt es nicht nur in der Wissenschaft: Man denke an Produktplagiate in der Wirtschaft, an plagiierte Predigten in der Kirche, an abgekupferte Reden von Politikern und an immer wieder aktuelle Plagiatsvorwürfe in der Kunst. […]

Kann ein Behörden-Bewertungsbericht Plagiate enthalten? Am Beispiel Monsanto & Glyphosat-Wiederzulassung in der EU

+++ Sie finden hier mein Gutachten in deutscher und hier in englischer Sprache. Alle Vergleichsdokumente hat „Global 2000“ hier veröffentlicht. +++

Am Samstag, dem 23.09.2017 erhielt ich eine Anfrage von „Global 2000“, bei der es einmal nicht um die üblichen Verdächtigen – sprich vermutete Dissertationsplagiate – ging. […]

Software-Analyse bestätigt Plagiatsvorwurf gegenüber Bob Dylans Nobelpreis-Rede

Ich schreibe „Plagiatsvorwurf gegenüber Bob Dylans Nobelpreis-Rede“ und nicht „Plagiatsvorwurf gegenüber Bob Dylan“. Ich kann mir schwerlich Bob Dylan vorstellen, wie er eigenhändig auf SparkNotes herumklickt und die Moby-Dick-Interpretation von dort unzitiert paraphrasiert. Ich kann mir hingegen sehr wohl vorstellen, dass er das Elaborat von einem Ghostwriter (vor)texten ließ. […]

Veröffentlichung oder Geheimhaltung von Plagiaten und Titelaberkennungen? Zur überholten „Amtsverschwiegenheit“ in Österreich

Als der deutschen Ex-Bildungsministerin Annette Schavan 2013 der Doktorgrad aberkannt wurde, begab sich der Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf, Bruno Bleckmann, nicht nur in die Öffentlichkeit, um den Verfahrensstand mitzuteilen, sondern auch, um forsch das Ergebnis des Verfahrens samt Abstimmungsdetails vor laufenden Kameras zu verkünden. […]

Erschleichungsabsicht und Wesentlichkeit eines Plagiats: Grobe Defizite im österreichischen Universitätsgesetz

Es ist ein vergleichsweise kurzer Absatz im österreichischen Universitätsgesetz. § 89 normiert:

Widerruf inländischer akademischer Grade
Der Verleihungsbescheid ist vom für die studienrechtlichen Angelegenheiten zuständigen Organ aufzuheben und einzuziehen, wenn sich nachträglich ergibt, dass der akademische Grad insbesondere durch gefälschte Zeugnisse erschlichen worden ist.“

Quelle: § 89 UG (Analog heißt es auch in Bezug auf die Nichtigerklärung der Beurteilung einer wissenschaftlichen Arbeit nach § 74 Abs. […]

Plagiat, Widerruf des Grades und das intervenierende Moment

Ob ein Plagiat vorliegt oder nicht, hat in Österreich offenbar nicht wirklich viel mit dem Text selbst zu tun.
Ob ein akademischer Grad widerrufen wird oder nicht, hat in Österreich offenbar nicht wirklich viel mit dem Plagiat selbst zu tun.
Anders als in Form dieser beiden Arbeitshypothesen kann ich mir im Moment folgende Erfahrungen der vergangenen zehn Jahre nicht erklären:
* Ein Magister der Universität Salzburg plagiiert mehr als ein Drittel seiner Diplomarbeit von einer ungenannten Quelle, er behält seinen Grad. […]