Warum verhindert der ÖVP-Hochschulsektionschef Elmar Pichl seit Jahren die Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis?

Irgendwann reicht es mir mit der Karotte vor der Nase. Ich habe den derzeitigen Sektionschef für Hochschulen im österreichischen Bildungsministerium, Mag. Elmar Pichl, 2019 auf meinen Wunsch kennen gelernt. Was ich damals noch nicht wusste: Er kam von der ÖVP-Bundespartei, wurde dann im Jahr 2007 von Dissertationsplagiator und Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn (kurz vor meinem Plagiatsvorwurf gegenüber Hahn) ins „Kabinett“ nach Wien geholt und wechselte dann, drei Jahre später, in die Hochschulsektion, siehe den Lebenslauf hier. Seine Karriere ist Zeugnis der typisch österreichischen Unsitte, dass sich der Wiener Spitzenbeamtenapparat aus treuen Parteileuten rekrutiert.

Deshalb muss man auch immer genau hinschauen: Worum geht es einem Sektionschef bei seinen Entscheidungen primär, um das Wohl der Partei (und verbunden damit: um sein eigenes Fortkommen) oder um das Wohl und die Weiterentwicklung der Sache, der er eigentlich als Beamter „dienen“ sollte (siehe auch in Bezug auf diese Frage die betrübliche Causa Pilnacek)?

Elmar Pichl hat mir seit 2019 die Karotte vor die Nase gehalten, dass in Sachen guter wissenschaftlicher Praxis (GWP) in Österreich endlich mehr passieren wird.

Nun, die Ironie der Geschichte ist, dass er selbst es war, der nach meinem Plagiatsvorwurf gegen ÖVP-Innenminister Gerhard Karner vergangenes Jahr gleich drei GWP-Initiativen nacheinander ausknipste und eine vierte „mainstreamte“.

So geht das in Österreich. Ich habe nun zwei Offene Briefe an Elmar Pichl geschrieben. Die durchaus staatsmännische Reaktion seinerseits war eine Blockade auf WhatsApp. Natürlich wird er nicht antworten, denn dann wäre es ja womöglich tatsächlich ein Medienthema. Also hält man die Bälle ganz flach und tut wie immer in Österreich gar nichts.

Die Offenen Briefe beschreiben noch mehr fachliche Verfehlungen Pichls und seiner Hochschulsektion. Im Bereich der bewussten Sabotage (zweiter Offener Brief, Punkte 4 und 5) ist auch noch das Canceling einer Arbeitsgemeinschaft in der ÖVP-dominierten ÖFG zu nennen, der Ex-ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner vorsteht.

Elmar Pichl wird hoffentlich eines Tages für seine Unterlassungen zur Verantwortung gezogen werden. Parteihörigkeit, die Textbetrüger an den Hochschulen stärkt – das sollte nicht einmal in Österreich auf lange Sicht durchgehen.

Zweiter Offener Brief an Elmar Pichl vom 30.10.23:

offener Brief 1

Erster Offener Brief an Elmar Pichl vom 25.10.23:

offener Brief 2

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