Nehmen wir doch einfach einmal an, dass es diese Schlagzeile morgen geben würde. Da gibt es ja mittlerweile so einige Medien („Spiegel“, „Süddeutsche“, „taz“ oder „Correctiv“ in Deutschland, „Standard“ oder „Falter“ in Österreich), die diese Sau genüsslich durchs Dorf treiben würden.
Wie würde ich, der Plagiatsjäger, darauf reagieren? Im Wissen darum, dass es völliger Bullshit ist, völlig aus der Luft gegriffen, würde ich mich zunächst halb tot lachen. Und ich denke, dass so jeder vernünftige Mensch reagieren würde. Eine klassische Medienente, die komplett erfunden ist, hat etwas wahnsinnig Lustiges. So, wie ein gewisser Alexander Kühn vom „Spiegel“ dereinst schrieb, mein professoraler Projektleiter vor 28 Jahren an der Universität Salzburg sei eine „Koryphäe“ der Kommunikationswissenschaft. Das hat doch einfach Harald-Schmidt-Niveau.
Sagen wir weiter, ich würde bei einem gewissen Herrn Markus Lanz im Fernsehen die Gelegenheit bekommen, zum von Linksmedien verbreiteten Vorwurf des Ghostwritings in meiner Doktorarbeit Stellung zu nehmen. Würde ich das Thema dann kategorial von inhaltlicher Kritik an meinen wissenschaftlichen Texten trennen wollen, würde ich – auch mit körperlicher Abwehrgeste – signalisieren: Moment, Herr Lanz, das ist jetzt eine ganz andere Baustelle! Würde ich dann sinngemäß sagen, ich hätte diese Geschichte in professionelle Hände gegeben, denn ich hätte gesehen, da brauche ich jetzt die Hilfe von Profis, und morgen werde eine Anwaltskanzlei dazu etwas sagen, und jetzt werde ich mich nicht weiter dazu äußern? Und hätte ich diese Anwaltskanzlei dann eine Presseaussendung machen lassen, dass die Vorwürfe substanzlos und unbegründet seien? Warum hätte ich nicht selbst gesprochen? (Nehmen wir weiter an, ich wäre sogar Jurist.)
Und hätte ich dann, wenn neue Vorwürfe aufgekommen wären, auch noch meine Anwaltskanzlei gewechselt und dann erst beschlossen, juristisch zurückzuschießen? Nein, das hätte ich nämlich nach dem ersten großen Lacherfolg, den die klassische Medienente erzielt hatte, gleich getan. Ich hätte meinen Anwalt ehrlich gesagt gefragt: Was kann ich da jetzt finanziell aus der Nummer rausholen? Und dann hätten wir das in aller Ruhe durchjudiziert. Je weniger Aufregung, desto besser wohl am Ende fürs Sparschwein.
Einen Widerruf, dass ich ja gar nicht beghostwritet wurde, hätte ich primär nicht erwirken wollen, da ich ja wusste, dass der Vorwurf vollkommener Bullshit ist. Vollendeter Blödsinn muss nicht widerlegt werden. Er widerlegt sich von selbst. Die Wahrheit, die im Stillen gewusst wird, ist meist die richtige.
Ich hätte all das aber nicht so getan, wenn ich tatsächlich Dreck am Stecken hätte. Und diese Leichen im Keller der Gersdorfs sind nun einmal empirisch nicht wegzudiskutierende Textübereinstimmungen. Würde es die in meiner Doktorarbeit geben, wäre auch bei mir alles anders gelaufen.
Frauke Brosius-Gersdorf entblößt übrigens mit ihrem Verhalten seit 11.07. viele Charaktereigenschaften, die sie wahrscheinlich auch in ihrem Wirken in Karlsruhe gezeigt hätte:
- Für faktisch Vorhandenes wird keine rationale Erklärung gegeben. Es wird einfach beschwiegen bis geleugnet.
- Gleichzeitig wird aber mit der Autorität einer „Rechtswissenschaftlerin“ argumentiert.
- Sichtlich unangenehme Themen werden an Anwaltskanzleien ausgelagert: Wissenschaftskritik wird so justizialisiert.
- Freie Meinungsäußerung soll eingeschränkt werden.
- Es findet eine Opfer-Täter-Umkehr statt.
- Schließlich landen wir bei Foucault: Es endet mit dem Versuch der Disziplinierung, Repression und Bestrafung.
Frauke Brosius-Gersdorf zeigt nun genau jenes Gesicht, das sie wohl auch Millionen Wählern der AfD, Millionen Ungeborenen und tausenden ungeimpften, an Corona-Folgen Erkrankten zeigen wollte: „Beseitigen“, Entwürdigen, Bestrafen.
Reine Zeitverschwendung, sich den „Blog“ durchzulesen. Der letzte Satz sagt die ganze Wahrheit über den Autor: AfD Propaganda at it’s best.
Nun ja. Hier stimme ich Ihnen teils nicht zu.
1. Nur weil sich jemand rechtlich wehrt, hat er nicht automatisch „Dreck am Stecken“. So wie nicht jeder Verdächtige, der wegläuft, zwingend schuldig ist. Ein unzulässiger Schluss.
2. Jeder Mensch reagiert anders. Sich bei unberechtigten Vorwürfen zurücklehnen mag ihre Reaktion sein. Es ist aber nicht die logische Reaktion aller in einer solchen Situation. Auch insoweit würde ich nichts ableiten können, dass FBR Rechtsanwälte eingeschaltet und sich nicht selbst verteidigt hat. Es geht hier ja auch um rechtliche Aspekte und niemand ist in eigener Sache ein guter Ratgeber. Zudem nimmt dieses Vorgehen über Rechtsanwälte Emotionen raus. Finde den Vorgang somit professionell.
3. Wo Sie aber natürlich tatsächlich einen Punkt haben: Wieso erklärt FBR nicht einfach, wie die Übereinstimmungen zustande gekommen sind? Auch die Öffentlichkeit hat bei diesem angestrebten Amt schließlich das Recht auf eine Erklärung. Diese Frage muss FBR sich gefallen lassen.
4. Bei der Unterlassungserklärung würden mich auch mehrere Aspekte interessieren: Wieso verlangt der Anwalt 40.000 Euro für so einen einfachen Vorgang? Wo will er ggf. klagen, D/AUT? Kommt er dann wirklich damit durch, was das Ghostwriting als These anbelangt? Letzteres glaube ich ja nicht, es gibt ja eine bewiesene Faktenbasis für diese These. Und hat FBR eigentlich auch Dannemann und Schimmel eine U-Erklärung geschickt? Diese haben ja auch Thesen geäußert, wieso sollte Ghostwriting als These schlimmer iSv. ehrenrührig sein?
Habe soeben tagesschau.de durchgescrollt und auch mehr als 48 Stunden nach Veröffentlichung des Ghostwritting-Verdachts durch Herrn Weber nicht einmal ein mini-kleines Artikelchen zum Thema gefunden, immerhin dem Streit um die Besetzung eines des politisch wichtigsten Postens in der Bundesrepublik.
Das zeigt einmal mehr, dass Presse und Rundfunk in Deutschland, insbesondere der ÖR, nur reine Propaganda-Maschinen sind, aber keine echten Nachrichtenmedien!
„Frauke Brosius-Gersdorf zeigt nun genau jenes Gesicht, das sie wohl auch Millionen Wählern der AfD, Millionen Ungeborenen und tausenden ungeimpften, an Corona-Folgen Erkrankten zeigen wollte: „Beseitigen“, Entwürdigen, Bestrafen.“
… die Meinung teile ich, aber eigentlich ist es noch schlimmer: auch all jene mehr als 300 UniProf’s die, sich trotz (oder wegen?) ihrer juristischen „Excellenz“, weigerten, die Vorwürfe nachzulesen oder des Lesens und der geistigen Verarbeitung nicht mehr mächtig sind, zeigen dieselbe „Fratze“ – eigentlich beschämend!
Wie einfach ist es heute wieder, jene, die sich selber nicht wehren können, beseitigen zu wollen, jene, die eine andere Meinung haben, entwürdigen zu wollen und jene, die politisch dagegen auftreten, bestrafen zu wollen, und dafür öffentlich den Applaus der „Selbstgerechten“ zu erhalten.
Immerhin: Nicht unbedeutend viele waren stark genug, um dem „Clubzwang“, den leider auch schon in bürgerlichen Kreisen zunehmenden „Relativierern“ (des Wertes ungeborener Menschen) und den „Staatsmachtfantisierern“ (Coronaleugner entwürdigen und politisch falsch Denkende zu bestrafen), entgegenzutreten. Hoffen wir auf einen Erweckungsmoment der anderen Art!
Chapeau!, Herr Weber, wie Sie die aktuelle Lage durch ein praktisches, auf Sie selbst bezogenes Beispiel überdeutlich aufzeigen.
Die letzten Tage haben jedoch auch gezeigt, dass viele Journalisten offenbar nicht in der Lage sind, dass Offensichtliche zu verstehen und richtig widerzugeben. Stattdessen läuft man blind irgendwelchen Rechtsanwaltsgutachten („…Vorwürfe haltlos…“) hinterher.
Apropos: Der deutsche Blogger Hadmut Danisch hat die jüngste Abmahnung gegen Sie bis auf das Letzte zerlegt, ein sehr lesenswerter Beitrag auch für alle Leser hier:
https://www.danisch.de/blog/2025/08/06/die-grusel-gruetze-grottenschlechte-abmahnung-der-frauke-brosius-gersdorf/
Warum verteidigt sich Frau Brosius-Gersdorf in der Sache nicht selbst, sondern braucht einen Juristen? Hat sie keine juristische Expertise?
Chapeau
So ist es! Wer Dreck am Stecken hat, muss sich rechtfertigen. Wer sauber ist, kann sich entspannt zurücklehnen.
Dass Sie Jurist sind, möchte ich mir aber dennoch nicht vorstellen müssen)