„Entsprechend ihrer Bestimmung, der Suche nach Erkenntnis, ist das Streben nach Realitätsnähe der Wissenschaft immanent, das nach Praxisnähe jedoch nicht.“
(Markus Thomae 1999, S. 8)
„Entsprechend ihrer Bestimmung, der Suche nach Erkenntnis, ist das Streben nach Realitätsnähe der Wissenschaft immanent, das nach Praxisnähe jedoch nicht.“
(Erik Hofmann 2004, S. 294, ohne Kenntlichmachung und ohne Quellenangabe)
Der seit Tagen in der Kritik stehende Professor Erik Hofmann von der Universität St. Gallen dürfte den nun vorliegenden Erkenntnissen zufolge ein Serienplagiator sein. Nach der Dissertation und der Habilitationsschrift wurden nun auch Plagiate in einem 2004 publizierten Aufsatz gefunden, deren Schweregrad alle bisherigen Funde nochmals in den Schatten stellt. Als Alleinautor des Buchbeitrags ist angegeben:
Erik Hofmann schrieb:
In einem Paper von Markus Thomae, der im gesamten Buchbeitrag von Hofmann mit keinem Wort erwähnt wird, war fünf Jahre zuvor zu lesen:
An anderer Stelle schrieb Hofmann:
Das wurde diesmal mitsamt der Fußnotentexte aus der Quelle Thomae plagiiert:
Man kann nur noch den Kopf schütteln, dass selbst das Wording der „eigenen“ Hypothese zum Teil geplündert wurde. Hofmann:
Fünf Jahre zuvor schrieb Thomae:
Das ist eine gefährliche, parasitäre Form des Plagiats. Hier machte jemand an der „Elite-Universität“ St. Gallen Karriere, der wiederholt von unbekannteren Autoren und teils entlegenen Quellen plagiiert hat. Thomae hat nicht den Weg in die Wissenschaft gefunden. Hofmann schon.
Hofmann hat vom Paper Thomae noch viele weitere Absätze plagiiert.
Ein weiteres Beispiel:
Semantischer Zwischenruf – Zum zunehmenden Gebrauch von Anglizismen in der Logistik
https://www.alexandria.unisg.ch/22590/
vs
http://www.detlev-mahnert.de/duden-denglisch.html
Gut, besser, Schroder! Vor allem hier sogar besser als Turnitin. Die Software hat den Ursprungstext gestern nicht gefunden! Darf ich Sie zu weiteren Investigationen motivieren mit dem Hinweis darauf, dass ich diese weiteren auch unbezahlt und aus wissenschaftlicher Neugierde mache? Danke!
Oskar Walter Müller, Wirtschaftsjurist lic. oec. HSG (offizieller Titel damals noch anfangs 70er Jahre)
Ich kann Rudolf Bär und seinen Mitstreitern nur danken für die Bemühungen, den für die Uni St. Gallen angerichteten Reputationsschaden insoweit zu begrenzen, dass rigoros „ausgemistet“ wird.
Ich war bisher immer stolz, an der HSG eine Top Ausbildung mit grossem Nutzen für meinem beruflichen Fortgang bekommen zu haben und ich durfte sogar den Prof. Schluep Preis für die beste wirtschaftsjuristische Jahrgangs-Diplomarbeit entgegen nehmen.
Die internationalen Rangierungen der HSG vor andern Schweizer UNIs haben mir immer wieder bestätigt, wichtige Jahre meines Studiums (einige Zeit auch noch als Assstent) am richtigen Ort mit interessanten Mitstudenten verbracht zu haben.
Was hier nun an der Uni St. Gallen hoffentlich nur im bisher bekannten, begrenzten Rahmen vorhanden und nun zutage getreten ist, macht einem nicht nur traurig, sondern auch wütend. Wie soll man noch mit Ueberzeugung einstehen für diese
Bildunginstitution, auch selbst dann, wenn es sich um einen Einzelfall handeln sollte,. So wird das in der breiten Oeffentlichkeit nicht wahrgenommen.. Eine gewisse Begrenzung des Reputationsschadens kann nur erreicht werden, falls der Hochschulrat und das Rektorat (bisher mehr als zögerlich) nun Führungsstärke zeigen. Noch klingt die kürzliche, ebenfalls negative Signale aussendende Spesensache nach, die für den wissenschaftlichen Ruf einer Uni jedoch weniger gravierend ist.
Solang keine saubere auch öffentliche Aufarbeitung dieser Sache durch die zuständigen Stellen erfolgt, werde ich keine Veranstaltungen und Weiterbildungen an der HSG besuchen.
Die Wege in die Wissenschaft sind nicht beliebig. So gibt bereits Karl Marx im Jahr 1872 zu bedenken: „Es gibt keine Landstraße für die Wissenschaft, und nur diejenigen haben Aussicht, ihre lichten Höhen zu erreichen, die die Mühen nicht scheuen, ihre steilen Pfade zu erklimmen“. Noch präziser fasste Immanuel Kant zuvor schon im Jahr 1787 die Bedingungen: „Der kritische Weg ist allein noch offen“. Von einer völlig unbestimmten Zahl an Wegen kann spätestens damit keine Rede mehr sein. Will insofern angesichts dessen jemand „etwas Eigenes sagen“, wie der frühere Computerwissenschaftler Joseph Weizenbaum zur Mitte der 1970er Jahre reklamiert, sind dafür die von Natur aus bestehenden Voraussetzungen sozialer Effizienz notwendig zu erfüllen. Umso verstörender ist, dass nicht zuletzt Erik Hofmann an der Schweizer Elite-Hochschule in St.Gallen heutzutage ermöglicht ist, so zu tun, als ob von ihm die Passage durch solch ein überaus enges Nadelöhr gemeistert worden wäre. Für mich jedenfalls sind derlei in aller Öffentlichkeit betriebenen Inszenierungen des wissenschaftlichen Arbeitens ein Anlass, mich mit Abscheu davon abzuwenden, wenn nicht alle nur noch Theater spielen sollen, wie Erving Goffman längst einwendet. Den Grundlagen für „ein wahrhaft intellektuelles und gesittetes Leben der Menschen“ (Karl Heinz Haag) wird infolge dessen ohnehin bloß über alle Maße hinweg gespottet.
Erinnert mich an den Fall Biedermann (an der Montanuni) in Leoben: https://www.derstandard.at/story/2840088/plagiate-montan-uni-will-an-vizerektor-festhalten bzw. https://www.derstandard.at/story/2839021/wiederkehr-eines-zehnjaehrigen-plagiats
Haben Sie auch schon einen Blick in die vielen Bücher von ihm (Hofmann) geworfen? Ohne Software empfiehlt sich die Suche nach „an Bedeutung“. Wie lange wird’s noch dauern, bis man (nicht nur solche) „Literatur“ mittels Künstlicher Intelligenz (KI) schreiben kann? Ohne zu plagiieren 😉
Da gibt es schon ganze Fachbücher, die mit KI geschrieben wurden.
Sehr schlimm! Nicht „nur“ der Gedanke wurde gestohlen, sondern das ganze Wording. Das hätten wir uns als Studenten bei gewöhnlichen Semesterarbeiten nie gewagt, geschweige denn als Professorenschaft. Und der Gipfel ist, dass dieser Herr noch Geld verdient! Wo bleibt da die HSG-Leitung, die solches toleriert…?
Mein lieber Herr Weber, Sie dürfen mich nicht missverstehen. Ich gebe zu, dass der Sankt-Galler-Logistik-Professor ein Plagiator ist. Ich gebe zu, dass er sogar ein dreister Serienplagiator ist. Aber Herr Plagiatsjäger, auch diesem „Widersacher“ der guten wissenschaftlichen Praxis müssen wir Gerechtigkeit wiederfahren lassen. Wie dürfen nie vergessen, dass auch er ein Opfer eines Texträubers wurde: So wurde ein Aufsatz aus seiner kumulierten Habilitationsschrift von einem Inder(?) brutal und großflächig und ohne Kennzeichnung und Referenz plagiiert. 😉
Herr Schroder kryptisch wie immer. Vielleicht können Sie doch etwas konkreter werden?
Unglaublich!! So frech und unverschämt. Und der feine Herr lehrt immer noch an meiner HSG!!!
Use, use mit em!!!