Jene steirische Expertin, die für Polaschek die Abschaffung der VWA an Schulen forcierte, hat selbst in ihrer Diplomarbeit plagiiert

Mit dieser Schlagzeile verabschiede ich mich in die Sommerpause. Ich weiß, dass das akademische System in Österreich völlig krank und korrupt ist. Und ich werde das weiter schonungslos aufzeigen und dokumentieren. – Wie kommt jemand dazu, die Forderung nach Abschaffung der vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) an Schulen zu erheben, wenn er (in diesem Fall: sie) selbst nicht korrekt zitiert hat? Äh, oder gerade deshalb?

Hier zwei Beispiele aus der Diplomarbeit der Kollegin aus dem Jahr 2003, unten jeweils das Original (Grimm Hg., „Französische Literaturgeschichte“, 1991/1999):

Eine Begründung der Kollegin liegt mir auch schon vor: „Ich hatte damals mit einer von mir angefertigten Vorlesungsmitschrift gearbeitet und diese ganz offensichtlich nicht überprüft. Das ist natürlich nicht sauber gearbeitet, da haben Sie absolut recht.“

Klar ist: Wegen solcher Plagiatsfragmente wurden ganze VWAs zurückgeschmissen. Das kann ich nachweisen. Die Kollegin hingegen ist Assistenzprofessorin an einer staatlichen Universität und Polaschek-Beraterin geworden.

(Ergebnis nach zehn Minuten Softwareanalyse)


Die Diplomarbeit ist auch sonst problematisch

Und wie so viele österreichische akademische Abschlussarbeiten enthält die Arbeit nicht nur Plagiatsfragmente, sondern ist auch darüber hinaus problematisch. Das Thema der Diplomarbeit scheint die Beantwortung der Frage zu sein, ob der Roman „Le Peintre de Saltzbourg“ von Charles Nodier der Romantik zuzuordnen ist oder nicht. So steht es zumindest auf dem Titelblatt:

Romantisches oder nicht-romantisches Werk, das ist hier die Frage! – Doch schon auf den ersten beiden Zeilen der Einleitung ändert sich die Forschungsfrage in: „Inwiefern handelt es sich bei Le Peintre de Saltzbourg, um ein romantisches Werk?“ Wenn nach dem „Inwiefern“ gefragt wird, steht aber nicht mehr in Frage, dass es sich um ein romantisches Werk handelt. Die Verfasserin dürfte also selbst kein Verständnis von einer konsistenten Forschungsfrage gehabt haben – Basiswissen, das in der österreichischen Lehrbuchliteratur zur VWA gepredigt wird. – Schon im ersten Absatz der Einleitung fallen weitere Stil- und Kommafehler sowie inhaltliche Inkonsistenzen auf:

  • Wie bereits erwähnt: Die Frage nach dem „Inwiefern“ impliziert bereits eine Festlegung, dass es sich um ein Werk der Romantik handelt.
  • Nach „Saltzbourg“ gehört kein Komma.
  • Es ist nicht „ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts […] schwierig“, Werke zuzuordnen. Vielmehr ist es schwierig, Werke aus der Zeit ab dem 19. Jahrhundert zuzuordnen. Es lebe der feine Unterschied, den Sprache erlaubt!
  • Es gehört „mitzuerleben hatten“ statt „haben“, während der mit „Diese Tatsache“ eingeleitete Halbsatz eventuell auch im Präsens stehen kann, im Sinne einer gegenwärtigen Erkenntnis.
  • Bei „als literarische Epoche“ gehört zweimal kein Komma.
  • Was war zwischen Ende des Mittelalters und „seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts“?
  • Und inwiefern betrifft dies eine Schrift aus dem Jahr 1803?

Die Kollegin ist übrigens laut Website auch Professorin für „Sprachendidaktik“.

2 Kommentare zu “Jene steirische Expertin, die für Polaschek die Abschaffung der VWA an Schulen forcierte, hat selbst in ihrer Diplomarbeit plagiiert

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  1. Aloys

    Kannst ned erfinden…
    Schöner, passender Abschied der österreichischen universitären Obrigkeit nach einem „gelungenen“ akademischen Jahr…

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