Archiv für das Jahr: 2010

Das Weibelsche Dissertations-Doktorats-Paradoxon (WDD-Paradoxon)

Die perfekte Lebenslüge ist jene, die ausnahmslos in den Köpfen der anderen entsteht, bei der der Täuscher vordergründig nicht die Unwahrheit sagt und darauf vertrauen kann, dass diese erst durch eine Konnotation oder durch die Verbindung von Informationen beim Leser/Hörer konstruiert wird. Man betrachte dazu den Screenshot aus einem aktuellen Konzeptpapier für den Antrag eines DFG-Sonderforschungsbereichs (S. […]

Update 2: Aus dem Innenleben eines Copy & Paste-Buchs

Zeitgleich mit mir hat auch der österreichische Literaturwissenschaftler Andreas Weigel die indiskutablen Publikationspraktiken des Book-on-Demand-Herstellers entdeckt und Scans ins Netz gestellt. Bei derartigen Vergewaltigungen von Texten hört der Spaß wirklich auf. In der Einführung finden sich Sätze wie „Es ist hyperverbunden und kann aktualisert wird.“ oder „Denken Sis, dass Sie das Buch verbessern kann?“ […]

Update 1: Wie ein E-Book-Publisher auf Amazon mit plumpem Copy & Paste verdienen will

Der gestern in diesem Blog aufgedeckte Skandal reicht offenbar weit über die Reihe „Hochschullehrer“ hinaus. Offensichtlich ist es dem Verlag gelungen, Texte zu vielen, wenn nicht gar zu allen Wikipedia-Schlagwortgruppen als „Bücher“ auf Amazon anzubieten – und Amazon listet das alles gleichwertig mit professionell lektorierter Literatur. […]

Tausende Bücher mit kopierten Wikipedia-Artikeln auf Amazon?

Amazon ist das verlässlichste und professionellste Kaufhaus im Netz – keine Frage. Doch heute entdeckte ich Rätselhaftes: Wer auf amazon.de mit dem Stichwort „Hochschullehrer“ sucht, der erhält mehr als 27.000 Ergebnisse. Ein temporärer Datenbankfehler auf amazon? Offenbar nicht, und schon die erste Trefferseite macht stutzig: Bücher wie „Hochschullehrer (Bremerhaven)“, „Hochschullehrer (Coventry)“ und „Hochschullehrer (Des Moines)“ mit immergleichem Coverdesign und Preisen zwischen 12 und 25 Euro werden von einer ominösen „Bucher Gruppe“ (steht so auf den Covern) angeboten. […]

Hegemänner und -frauen in der Wissenschaft(spublizistik)

In den vergangenen Tagen wurde ich des Öfteren gefragt, warum ich hier (noch) keine konkreten neuen Plagiatsfälle „oute“, also nicht endlich „Ross und Reiter beim Namen nenne“ (bei mittlerweile knapp 80 Fällen müssten doch ein paar „spannende“ neue dabei sein). Ja, dem es ist auch so, und die Dinge gehen hoffentlich basierend auf meinen Gutachten ihren korrekten Weg – und wenn nicht, kann ja immer noch eine Veröffentlichung folgen. […]

Nur sehr wenige Plagiatsfälle beim DFG-Ombudsman

Der Ombudsman der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat seinen Jahresbericht 2009 hier online veröffentlicht. Darin verwundert die doch sehr geringe Anzahl an gemeldeten und aufgegriffenen Plagiatsfällen. Im Bericht ist auf Seite 5 zu lesen:
„Im Jahr 2009 lagen uns 4 Hinweise auf Plagiate vor, von denen wir bisher 3 als Fälle aufgegriffen haben.“ […]