„Ich werde rollen und tun es“: Bislang noch nie gelesene Abgründe von Kauderwelsch, Unsinn und Plagiat in der Dissertation von Arbeits- und Familienministerin Aschbacher

Ist das Jandl? Joyce? Burroughs? – Ich muss Ministerin Christine Aschbacher fast dankbar sein. Durch sie habe ich heute eine komplett neue Dimension des verborgenen Quatsches in Doktorarbeiten entdeckt. Alle hier in Screenshots dargestellten Fragmente haben eigentlich keine Bedeutung. Sie dürften auch nicht mit einem Übersetzungsprogramm zustande gekommen sein, denn diese waren in den vergangenen Jahren längst nicht mehr so schlecht.

Hier einige Auszüge aus dem seltsamen Diskursuniversum der Dissertation von Frau Christine Aschbacher zum Thema „Entwurf eines Führungsstils für innovative Unternehmen“:

Zunächst aus der Kategorie Zitat-Verstümmelung:

Die (wenigen) eigenen Formulierungen erinnern dann wieder an „Aschbacher-Deutsch“:

Und Turnitin findet zu 21 Prozent Plagiate im Text. Das ist ein sehr hoher Wert, etwa höher als bei Bogdan Roščić und Johannes Hahn. (Von „Plagiaten“ und nicht bloß „Übereinstimmungen“ spreche ich deshalb, weil die Verfasserin die inkriminierten längeren Passagen nirgendwo in Anführungszeichen gesetzt hat.) Aufgrund des Collagen-Prinzips und der systematischen Verschleierung von direkten (wörtlichen) Zitaten als indirekte (sinngemäße), zum Teil über mehrere Seiten am Stück, ist von einer weit höheren Dunkelziffer auszugehen. Die Stilbrüche zwischen dem geringen Eigentextanteil und den absatz- und seitenweise übernommenen Stellen könnten eindrücklicher nicht sein. Zwei Beispiele für Plagiat:

Es waren zwei spannende Tage. Sie gewährten mir einen unerwarteten Einblick in eine dramatische Fehlentwicklung neuen Typs, gegen die wir mit Maßnahmen der Qualitätssicherung vorgehen müssen. – Welche Note gab es eigentlich für diese Doktorarbeit?

Link zum Volltext der Dissertation

74 Kommentare zu “„Ich werde rollen und tun es“: Bislang noch nie gelesene Abgründe von Kauderwelsch, Unsinn und Plagiat in der Dissertation von Arbeits- und Familienministerin Aschbacher

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  1. Alois Kainz

    Ja, Herr Weber, wenn ich heute (21.10.2021) diese Beiträge lese, frage ich mich wirklich: „Was ist die Triebfeder dieser Menschenverachtung!“
    Ist ein Spiegelbild unserer „intellektuellen“ Mitmenschen. Möchte mich gar nicht dazu äußern. Aber, nachdem Frau Christine Aschbacher kein „Titel“ aberkannt wurde……. wäre schon eine Entschuldigung angebracht – wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Ausreden…..

    So wie es ist – ist es soooooo recht?

    ak

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  2. Erwin Wabnegger

    betreuer-deutsch auf reißerischer homepage (eine winzige auswahl)

    „DER EXPERTE – PROF. DR. KARL PINCZOLITS“ … „ist Geschäftsführer des Institut für Vertrieb …“

    „Die MCD-GmbH ist bemüht, auf seiner Website stets richtige und aktuelle Informationen bereitzustellen und ändert oder ergänzt diese bei Bedarf laufend und ohne vorherige Ankündigung. Dennoch ist die MCD-GmbH für Korrektheit, Aktualität und Vollständigkeit keine Haftung übernehmen.“

    „Experten Verkauf – Seminar“

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  3. Josef Müller

    Wenn ich im Jahr 1984 als junger Redakteur bei einer Wiener Fachzeitung unter den strengen Augen des Chefredakteurs in meinen Beiträgen Aschbacher-Sätze formuliert hätte, wär mein Job wohl einige Tage später Vergangenheit gewesen. Ich frage mich, wie kann eine angehende Akademikerin so nachlässig und schlampig sein und das Geschriebene nicht noch einmal konzentriert durchlesen bevor sie es in den luftigen akademischen Höhen der FH Wiener Neustadt und Uni Bratisliva vorlegt. Und so eine Frau sitzt dann in der Regierung und trifft als Ministerin weitreichende politische Entscheidungen…das stimmt nachdenklich.

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  4. erwin wabnegger

    sehr geehrter herr weber,

    großartige leistung. von feiner ironie durchsetzte kommentare. würde mich gerne einmal mit ihnen zur sache unterhalten. tatsächlich hat sich die bildungsmisere, wie sie in einem interview anmerken, etwa ab der jahrtausendwende nahezu inflationär zu entwickeln begonnen. weiterhin viel erfolg!

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  5. Mary Anne

    Mir stellen sich gleich mehrere Fragen: Warum geht jemand, der derart in Beruf und Familie mit drei Kindern eingebunden ist, zudem noch in Österreich wohnt, an die Universität Bratislava, um dort seine Dissertation zu schreiben? Warum ist es ihr selbst nicht aufgefallen, was für ein Kauderwelsch da zusammengeschrieben wurde? Wer hat ihr große Teile dieser „Arbeit“ abgenommen? Wurde jemand angeheuert, um das auszuführen? Wurden mehrere Übersetzungsprogramme verwendet, um vom Englischen ins Slowakische und vom Slowakischen ins Deutsche zu übersetzen? Es ist haarsträubend und peinlich und irgendwie auch zum Schmunzeln: Seit es das Internet gibt, kann sich niemand – auch kein Politiker – mehr sicher sein. Sehr vieles, was gesagt oder getan wird, kommt gleich oder mit leichter Verzögerung ans Licht der Öffentlichkeit.

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  6. Strobl Heinz

    Wie kann das durchgehen ? Die eigenen Fehler zu sehen ist schwierig, aber es gibt Lektoren, die helfen und das ist auch nicht jenseitig teuer.Man kann vieles machen, aber fremde Gedanken als die eigenen auszugeben,das ist ein no-go.

    Kann es sein, dass diese Methoden in der politischen Klasse schon so weit verbreitet sind, dass deswegen eine Verjährung angedacht wurde?

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  7. Manfred Rosenberger

    Ich hoffe sehr, dass dieser Plagiatsfall und anzunehmende weitere endlich dazu führen werden, dem Studieren an Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen wieder seinen ursprünglichen Stellenwert zurückzugeben, nämlich die Wissenschaft zu mehren. Leider hat sich während der letzten beiden Jahrzehnte mehr und mehr der Trend durchgesetzt, möglichst schnell ans „Studienziel“ zu kommen und rasch einen akademischen Titel zu erlangen, um Vorteile im Berufsleben zu haben. Letzteres ist durchaus legitim, darf aber nicht durch Arbeitsnormen zweiter Wahl ermöglicht und erleichtert werden. Da ich selbst dem Prinzip des lebenslangen Lernens neben dem Beruf folge, musste ich zur Kenntnis nehmen, dass dieser Trend zunimmt (Anfragen in StudentInnen-Chats, wie man denn am „chilligsten“ durch das Studium käme sind keine Seltenheit). Wie kann man sie unterstützen, Herr Kollege Weber, um den nötigen Druck aufzubauen, umfassende (nicht nur punktuelle) Plagiatsprüfungen vorzunehmen (nicht nur PolitikerInnen betreffend)? Ich habe es nämlich langsam satt.

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  8. Hartllieb Wild

    Ich habe vor Langem eine Zeitlang in die Wissenschaft hineingeschnuppert (Mathe), bevor ich in die Praxis abgebogen bin (EDV). Dabei hatte ich einen kleinen Job bei einer Betriebsberaterin, die Gutachten schrieb. Der Auftraggeber wechselte dann einfach das Deckblatt gegen jene Seite mit dem (Mein-)Eid [alles selber gemacht …] aus und fertig war die BWL- oder VWL-Diplom- oder Doktorarbeit … Damals, in den 1970-er Jahren gab es natürlich die technische Recherche noch nicht …

    @Aschbarer: das ist wohl keine „Dissertation“, sondern eine „Desertation“ – die nette frau mit krachender Kompetenz ist da in die Desert desertiert … ;-)))

    Die Versuchung, herauskopierte englische Texte mit einem Übersetzungsprogramm als eigene zu faken, liegt natürlich nahe … but it is so sad if you cannot enough English to check translated shit … ;-=(

    Ich kann mich noch gut an die deutschsprachigen Beschreibungen von PCs aus Japan oder Taiwan erinnern, die vor Fehler und unsinnigen Begriffen nur so strotzen. Wir lagen unter den Tischen vor Lachen.

     

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  9. b.k.

    Welchen Beitrag hat Frau Aschbacher bei der „Analyse der Nutzbarmachung des Wasserkraftpotenzial von Wasserwegen in der Slowakei“ (Analysis of hydropower potential utilization of watercourses in Slovakia) gehabt?

    Und „Brain gain am Beispiel Österreich“ [https://www.researchgate.net/publication/305076752_Brain_Gain_am_Beispiel_Osterreich, Zugriff: 11.01.2021] aus dem Jahr 2016 liest sich eher wie ein politisches Pamphlet.

     

     

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  10. Bernhard

    Wenn ich hier über eine mit „Sehr Gut“ benoteten Dissertation einer Frau Ex-Ministerin lese und ich gleichzeitig an die rot unterstrichenen Sätze (schlechter Satzbau, grammatikalische Fehler, usw.) der Deutsch-Schularbeiten aus der sechsten, siebten Schulstufe NMS meines Sohnes denke, weiß ich nicht ob ich weinen oder lachen soll.
    Das tut richtig, richtig weh.
    Nur Frau Aschbacher alleine zur Verantwortung zu ziehen ist allerdings viel zu wenig. Bitte deutlich ansprechen wer aller für das Zustandekommen Ihres“ Titels verantwortlich war.

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  11. Gerald

    …der Text könnte aus dem Englischen (Originalfassung der Dissertation?) ins Deutsche mit einem schlechten Programm übersetzt worden sein.

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  12. Helmut

    Man sollte Stefan Weber einen gut dotierten Lehrstuhl an einer SERIÖSEN Universität anbieten, wo er eine Menge gut gedrillter Plagiatsjäger ausbilden kann, die sich noch viele weitere Dissertationen vorknöpfen. Wer weiß denn, wie viele Scharlatane mit gekauften Dissertationen ihr Unwesen als Ärzte, Rechtsanwälte, Richter, … treiben?

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  13. wolfgang redni

    so wie ich den betrieb diverser hochschulen sehe, werden einfach viel zu viele studien angeboten bzw viel zu viele abschlüsse abgewickelt. wohlgemerkt, ich meine das in relation zu der anzahl an beschäftigtem personal. auch hier hat längst die flucht in die menge, sprich umsatz eingesetzt. würde man die anzahl der abgenommenen wissenschaftlichen arbeiten durch eine professur beurteilen, sähe man rasch, dass de facto zu viele leute aus universitäts fernen bereichen die beurteilungen durchführen. hochschulen suchen seit jahren intensiv nach mehr und mehr lehrbeauftragten aus der wirtschaft, was sicher gut sein könnte, würde der wirtschaftliche druck auf die ausbildungsstätten nicht verursachen, dass selbst die tätigkeit und qualität der unzähligen lehrbeauftragten, incl der ihnen defacto zwangsweise zugestandenen selbständigkeit in der beurteilung der studierenden nicht mehr kompetent überwacht werden kann.

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  14. Andreas

    Die „Dissertation“ ist ein wahrlich erstaunliches Dokument.

    Die Lektüre lässt den bemerkenswerte Eindruck entstehen, dass die Autorin tatsächlich authentisch schreibt. Sie erinnert an die Figur des Chauncey Gardner, gespielt von Peter Sellers in Being There (1979). Chance/Chauncey ist einfacher Gärtner der jahrzehntelang keinen Kontakt zur Aussenwelt hatte; seine vollkommen authentischen Aussagen wie „sind die Wurzeln gesund, gedeiht die Pflanze“ machen ihn nach einer Aneinanderreihung von Zufällen quasi über Nacht zur einflussreichsten politische Figur in den USA. („Dr.“ Aschbacher hilft hier ihre Familie und ihre Nähe zu Kurz).

    Eine solche Naivität (im spirituellen Sinne) könnte den eigenartigen Duktus v.a. der Danksagung, Einleitung, und Conclusio erklären, den weder google translate noch ein ghostwriter je an den Tag legen könnten: Für „Dr.“ Aschbacher liest sich akademische Sprache anscheinend als magischer Cocktail von hochtrabenden Worten und neudeutschen Idiomen; diese sollen durchaus emotional profunde Einzel-einsichten vermitteln – auf Satzebene kann ihr Sinn aber gar nicht vollständig erfasst werden (dafür sind akademische Sätze zu lang).

    => Dass es dem Leser / der Leserin bei nahezu jedem Satz wegen fehlendem Satz-zusammenhang die Schuhe auszieht deutet darauf hin, dass „Dr.“ Aschbacher ihren authentischen akademischen Stil gefunden hat – sie schreibt so wie wissenschaftlicher Stil auf sie selbst wirkt.

    Inhaltlich gesehen lautet die möglicherweise einzige originelle Idee der Arbeit in Kurzform: authentische Manager (Management) -> Teams im Flow (Arbeitspsychologie) -> mehr Innovation (Innovationsforschung). Der originelle Anteil besteht darin, diese Felder dermaßen plump in Beziehung zu setzen – und dabei so bedingungslos an das Gute im Universum zu glauben ohne sich in irgendeiner Weise mit Wenn und Aber aufzuhalten. Natürlich können wir keine marxistische Analyse von einer Management-Arbeit erwarten; Dennoch: Gehen authentische Manager nicht seelisch zu Bruch, wenn sie zB angewiesen werden MitarbeiterInnen in die Existenzangst entlassen? Ist Arbeit im Flow immer „gut“ – man denke an die in San Franzisko von HP, Google etc. gepushte Arbeitsethik die Mitarbeiter zum Herumspielen anregt aber ihnen umgekehrt 80-Stunden-Wochen abverlangt. Ist echte Innovation ausserhalb sehr enger Technikentwicklung überhaupt mit Firmenzielen vereinbar, usw?

    Authentische Naivität – beati in paupere spiritu – würde auch erklären, wieso „Dr.“ Aschbacher ihre Dissertation offenbar stolz veröffentlicht (Dissertationen lassen sich üblicherweise auf Jahre sperren) ohne sie zuvor Familie oder Freunden zum Drüberlesen zu geben.

    Ein Kind das Astronaut spielt kommt ja auch nicht auf die Idee, andere Personen zu fragen ob der Weltraumspaziergang „korrekt“ erfolgt ist; oder dass letzlich geprüft werden könnte ob der aus Haushaltsgegenständen improvisierte Astronautenanzug den Kriterien der ESA genügt: Es liegt in der Natur des Astronautenspielens, dass der Raumanzug „besten Wissens und Gewissens“ authentisch ist.

    Darin unterscheidet Dr.“ Aschbacher sich von Plagiaristen/Ghostwritern die wissentlich betrügen und daher bis zu einem gewissen Grad mit Überführungsversuchen rechnen. Das komplette Fehlen von kritischem Denken in allen Bereichen kann vielleicht durchaus ein Bonus für einen Firmen-Consultant sein (der so immerhin nie anecken kann: „Jeder Führer muss sein, der positiv denkt“); für ein Doktorat ist dies meines Erachtens noch wesentlich problematischer als unsauberes Zitieren von Quellen.

    Politisch lässt mich Kurz Besetzung des Arbeitsministeriums durch Frau Aschbacher in Ehrfurcht erstarren. Die meisten ÖVP Politiker(Innen?) definieren sich über einen recht primitiven Klassenkampf und sind daher als Arbeitsminister maximal als Geste des Hohns verwendbar. Dagegen sind systematische Interessenskonflikte für „Dr.“ Aschbachers undenkbar; Aschbacher (ihren Guru Prof. Winterheller interviewend): [Gibt es einen Unterschied zwischen Führung und Angestellten (im F&E Bereich)?] „Kein Unterschied: es ist Hochmut und Überheblichkeit, dass es hier einen Unterschied geben soll […] Wenn dieser Gedanke über alle Ebenen der Mitarbeiter verankert wird, ist das Führungsverständnis für alle Ebenen dasselbe [S. 81]“.

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  15. Wolfgang

    Die beschränkte Ministerien ist ein Faktum. Eine Tragödie sind aber die Institutionen. Die FH Wiener Neustadt und die Uni in Bratislava sollten sich sehr dringend erklären …

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  16. Wolfgang

    Die … Ministerien ist ein Faktum. Eine Tragödie sind aber die Institutionen. Die FH Wiener Neustadt und die Uni in Bratislava sollten sich sehr dringend erklären …

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  17. Alois

    Die Erstellung einer Dissertation setzt natürlich voraus, dass das wissenschaftliche Handwerkszeug dafür erlernt und von allen handelnden Personen beherrscht wird. Als Verfasserin ihrer Doktorarbeit hat Frau Aschbacher auch Anspruch von ihrer Doktormutter (Doktorvater (?)) entsprechend gelenkt und durch Diskurs des Arbeitfortschritts unterstützt zu werden. Und genau hier offenbart sich eine Systemschwäche – auch im österreichischen Hochschulbereich. Da gibt es diejenigen, die im universitären Umfeld Glück haben und auch „wissenschaftskonform“ betreut werden. Aber da gibt es auch viele Professoren, die die Betreuung von Dissertationen „gerne“ übernehmen, weil sie ihr eigenes universitäres Fortkommen damit am Laufen halten, dann aber die Dissertanten wenig bis gar nicht unterstützen.

    Wenn dann der Dissertant die Erstfassung seinem Doktorvater(Mutter) vorlegt, kommt es nicht selten vor, dass dieser dann monatelang keine Zeit hat, sich der Aufgabe, die er sich ja selbst eingebrockt hat, mit entsprechendem Engagement zu widmen.

    IM FALL ASCHBACHER HABEN DIE UNIVERSITÄREN VERANTWORTLICHEN ES NICHT EINMAL FÜR ERFODERLICH ERACHTET, DIE VORGELEGTE ARBEIT AUCH NUR ZU LESEN!

    WER PRÜFT DIE PRÜFER – ein ewiges Thema! Wenn ein Dekan eine Doktorarbeit in seinem Bereich in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Professor „durchwinkt“, dann schadet das dem Universitätsstandort – der Ruf unserer Universitäten ist nicht überbordend – und genau hier muss etwas geschehen!

    Mein Vorbringen gilt in vielerlei Hinsicht auch für die Betreuung von Aschbachers Diplomarbeit (oder Master) an der FH in Wiener Neustadt.

    Natürlich weiß ich, dass Aschbacher ihre Diss in der Slovakei verfasst hat – aber oben Erwähntes hat dazu geführt, dass basierend auf einer in Österreich verfassten Diplomarbeit Plagiatsvorwürfe erhoben werden.

    Frage an Rektoren, Dekane und FH Professoren: wieso gibt es offensichtlich keine gesicherte Vorgangsweise, um den wissenschaftlichen Wert  von Diplomarbeiten und Dissertationen zu sichern? Oder anders: wieso werden bestehende Regelungen fahrlässig mißachtet? Auch eine Dissertation ist als Prozeß ganzheitlich zu betrachten! …

    Das wäre doch ein vordringliches Thema Herr Wissenschaftsminister. Wenn wir eine adäquate Betreuung unserer angehenden WissenschafterInnen hinbekommen, dann würde das dem Ranking unserer Universitäten sehr gut tun!

     

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  18. Michael Köck

    Auf Seite 19 der Dissertation findet man wohl das Motto der Synergie von Schülerin und Lehrer im konkreten Fall der zur Debatte stehenden Dissertation: „Wenn die für eine Aufgabe richtigen Menschen in der richtigen Stimmung zusammenwirken, dann ist im positiven Sinne alles möglich.“

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  19. Klaus Duschek

    Man könnte diese Symbiose „KURZ“ (und damit sehr weit) so
    zusammenfassen:

    Schützenhöfer und Aschbacher – da treffen sich zwei
    intellektuelle Tiefseeboote
     

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  20. Jake Peralta

    Mal abgesehen von der miserablen sprachlichen Qualität von Frau Aschbachers Dissertation und möglichen Verstößen gegen ihre eigene eidessstaatliche Erklärung aufgrund zahlloser Plagiate, ist mir ein weiterer Widerspruch auf Seite 132 besagter Dissertation aufgefallen („V Liste der eigenen Publikationen“).

     

    Dort sind nämlich zwei Publikationen mit dem gleichen Titel aufgeführt:

    ASCHBACHER, Christine. Innovative Leadership Style for Industrial Companies. European Scientific Institute, May 2019. S. 177-185. ISBN 978-608-4642-69-5.

    ASCHBACHER, Christine. SABLIK, Jozef. Innovative Leadership Style for Industrial Companies. Science Journal of Business and Management, Volume 7, Issue 2, April 2019. S. 45-50. ISSN: 2331-0626 (Print); e-ISSN: 2331-0634

     

    Welche hier gefunden werden können:

    https://eujournal.org/index.php/esj/article/view/12871

    http://www.sciencepublishinggroup.com/journal/paperinfo?journalid=175&doi=10.11648/j.sjbm.20190702.11

     

    Das hat umgehend meine Neugier geweckt und selbst ohne aufwändige Recherche und ohne Zuhilfenahme einer vergleichenden Software fällt doch schnell auf, dass jeweils der Abstract, die Keywords und der erste Paragraph der Einleitung nahezu äquivalent sind, sofern ein paar sprachliche Modifikationen ignoriert werden. Der weitere Inhalt und der Aufbau beider Publikationen scheint ebenfalls nahezu identisch zu sein mit ein paar zusätzlichen Paragraphen und Sätzen hier und da.

    Abstract
    Innovation is a very important subject for industrial companies especially in a competitive environment. As there is a lack of innovation in combination with leadership style, this paper focuses on combining these factors as inputs for leaders of tomorrow for industrial companies. Nowadays, leaders are looking for a new kind of leadership style which drives innovation in the company. Therefore, the theoretic perspective is being considered with the basic leadership styles as well as with the input of some international successful leaders of innovative companies. Furthermore, the trends of a practical orientation of a specific industrial sector serve as findings and tips for successful innovative leadership. Finally, leaders of tomorrow will adopt some solution strategies as part of their leadership styles in innovative companies. This will help to enhance the innovative power in their industrial companies.
    Keywords: Innovation, Leadership style, Industrial sector, Spirit.

    The topic of leadership is becoming more and more important. After decades of different leadership styles, the question raised is if there is a connection between leadership style and innovation. In this paper, the definition of leadership will be explained at the beginning. In the main part, the aspect of innovation and its criteria are being defined. Also, an excerpt from a qualitative survey with the manager of an industrial sector according to innovative leadership would be studied. Finally, the summary will close with the most important findings.

    Abstract: Innovation is a hot topic for industrial companies especially in a competitive environment. As there is a lack of innovation in combination with leadership style, the aim of the paper is to combine these factors as inputs for leaders of tomorrow for industrial companies. Nowadays leaders are looking for a new kind of leadership style, which drives the innovation in the company too. The theoretic perspective is being considered with the basic leadership styles as well as with input of some international successful leaders of innovative companies. The trends of a practical orientation of a specific industrial sector provide with their findings and tips for successful innovative leadership. The leaders of tomorrow will find some solution approaches for their leadership styles in innovative companies so that they can enhance the innovation power in their industrial companies.
    Keywords: Innovation, Leadership Style, Industrial Sector, Spirit

    The topic of leadership is getting more and more important and after decades of different leadership stiles, the question raised if there is a connection between leadership stile and innovation. In this paper the definition of leadership will be explained at the beginning. In the main part the aspect of innovation and its criteria are being defined as well as an excerpt from a qualitative survey with manager of an industrial sector according to innovative leadership. Finally, the summary will close with the most important findings.

     

    Da ich kein Experte für (predatory) Journals und Publikationen in dem Fachbereich bin, würde ich gerne in die Runde fragen, ob ich mit meiner These falsch liege und eventuell nicht genau genug recherchiert habe, oder hat Frau Aschbacher wirklich zwei nahezu identische Publikationen innerhalb eines Jahres in zwei unabhängigen Journals veröffentlicht. Falls docht, spricht das nicht für eine gute wissenschaftliche Praxis. Es ist sogar höchst unwahrscheinlich, dass dahinter keine bewusste Intention ihrerseits steckte.

     

    Vielleicht kann sogar der Betreiber des Blogs mal einen Blick drauf werfen. Das sollte bei seiner Erfahrung und seinem akademischen Hintergrund nicht allzu viel Zeit verschlingen.

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  21. Esther Attar Machanek

    Arbeits- und Familienministerin Aschbacher
    Die dame Hat aber mindestens Studiert!
    Ab 2005 studierte Kurz an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Juridicum Wien) Rechtswissenschaften. Das Studium wurde von Kurz abgebrochen und daher nicht beendet. 
    warum darf Er  und Sie Nicht! ????

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    1. Autobotransformer

      S.g. Frau Machanek!
      Nicht nur wegen der gravierenden orthographischen Mängel kann man Ihren Beitrag kaum verstehen. Aber was genau meinen Sie mit Ihrer Frage „warum darf Er und Sie nicht?

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  23. Stefan Weihs-Sedivy

    Hoch geschätzter Herr Weber,

    ich nehme meinen virtuellen Hut vor Ihrer Arbeit und sage vielen, vielen Dank für Ihre Initiative und Courage!

    Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand im deutschsprachigen Raum so rasch nach der Veröffentlichung die Konsequenzen gezogen hat. Meine Vermutung: Das Maß der Scham von Fr. Aschauer ist indirekt proportional zur Dauer bis zum Rücktritt.

    Hier erleben wir dank Ihrer Arbeit einen Moment in dem die sonst perfekt geschmierte Message Control-Maschinerie dieser Bundesregierung ein Totalversagen erlebt. Das ist gut so.

    Alle die ihre Zeit und ihr Hirnschmalz investiert haben um eine ehrliche Arbeit zu verfassen welche den Kriterien für wissenschaftliches Arbeit gerecht wird sind Ihnen jedenfalls zu Dank verpflichtet.

    Bitte machen Sie weiter so!

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  24. Peter B.

    Glaubt wirklich wer, dass sie das Zeug selbst geschrieben hat?? – Zu meiner Zeit, in den 80ern, kostete eine Diss. in Psychologie 20.000,-öS. Ich hab „lieber“ 2 halbe, für mich selbst!, geschrieben statt eine ganze gekauft….

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  25. Jürgen

    Ich erinnere mich an meine Diplomarbeit, wo mich mein Prof auch auf manche unverständliche Formulierungen und Tippfehler aufmerksam machte und ich die dankbar annahm – hat diese Arbeiten denn niemand gelesen?

    Abgesehen davon: Ein Plagiatsvorwurf ist eine akademisch-freundliche Umschreibung eines Betrugsverdachts, so ein Vorwurf gehört ordentlich geklärt und im zutreffenden Falle auch die Konsequenzen gezogen!

     

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  26. Giulio

    Wie gut, dass es noch Studienabbrecher (und „Nicht-Studierte“) in Regierungsämtern gibt.

    Das erspart viel Peinlichkeit, da es bei diesen nichts aufzudecken gibt.

    Aber auf der anderen Seite mindert es auch den Unterhaltungswert …

    Ein Bravo an Stefan Weber!

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  27. Claudia

    Das ist ein Fanbrief – Danke für Ihre Arbeit! Wenn es etwas gibt, worauf ich im meinem Leben stolz bin, ist es mein zweiter Uniabschluss – ich habe vor zwei Jahren mit über 50 mein Jusstudium erfolgreich beendet. Meine Schwester hat vor einigen Jahren – ebenfalls mit über 40 – berufsbegleitend zuerst ihren Bachelor und dann einen Master gemacht – das hieß jahrelang jeden Abend von 6 bis 10 auf der FH sitzen, Prüfungen, Arbeiten schreiben, Referate halten – und für uns beide auch nach vielen Jahren wieder mühsam lernen lernen. Dass dann andere Menschen glauben, akademische Abkürzungen nehmen zu können, empört zutiefst. Frau Aschbacher ist bekanntlich inzwischen zurückgetreten – noch wichtiger ist es uns allerdings, dass sie – sollten sich die Vorwürfe gegen sie als richtig erweisen – ihre akademischen Titel verliert.

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  28. Joseph Kuhn

    Immerhin enthält die „Dissertation“ auch geradezu prophetisch treffsichere Sätze, z.B. auf Seite 55: „Dinge passieren schnell, wenn nicht aufgepasst wird.“

    Ich fürchte allerdings, Frau Aschbacher versteht gar nicht, was da gerade so schnell passiert, weil ihr jedes Gefühl für wissenschaftliche Standards fehlt. Die Arbeit ist auch jenseits aller Plagiatsfragen völlig unzumutbar (wie übrigens auch „Fachartikel“ von ihr, die online sind).

     

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  30. Thomas Lieser

    Ich habe den Verdacht, dass die Arbeit von einem Redakteur der Titanic ausgetauscht wurde. Im ursprünglichen Text wurde wissenschaftlich korrekt der Begriff „Seegurke“ verwendet.

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  31. Theodor Horkheimer

    @Petra Regen:

    Der Stil von Teilen des Textes erinnert an die E-Mails „nigeranischer Königssöhne“ mit dringend an den Mann zu bringender Erbschaft, die wohl jeder Internetuser vor Jahren in seinem virtuellem Postfach hatte.
    Da wollte jemand nicht nur betrügen, sondern auch noch möglichst wenig dafür bezahlen.

    Und ja, natürlich sind Übersetzungsprogramme wie etwa Google Translate qualitativ besser als das Dargebotene.

    Antworten
  32. Theodor Horkheimer

    Die „Dame“ ist auch noch so dreist, daß sie über die Presse mitteilen lässt, daß sie sich keiner schuld bewusst ist und alles „nach bestem Gewissen und Wissen“ selbst gemacht habe. Sie scheint zu glauben, alle anderen Menschen wären debil.

    Was von so einem Gewissen zu halten ist, sollte klar sein.

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  34. Kamen Kumanov

    Nach allem, was ich hier erfreulicherweise lesen durfte kann und muss ich nur sagen: You made my day! (klingt auch etwas innovativ).
    Vielen lieben Dank!

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  36. Thomas Rothschild

    1. Manfred Mühlberger hat Recht. Zur Verantwortung zu ziehen wären (auch) die Gutachter. Und zwar mit allen Konsequenzen. 2. Solche Fälle wären keine Zeile wert, wenn man endlich davon abginge, einen akademischen Grad für ein Qualifikationsmerkmal zu halten. Man gebe doch zu, dass jeder Trottel ein Studium abschließen kann, wenn er den entsprechenden Hintergrund hat, und dass Politiker gut oder schlecht sein können, dass das aber nicht davon abhängt, ob sie studiert haben. Niemand wird mehr plagiieren, wenn, was auf diese Weise zustande kommt, nicht mit Jobs und Geld honoriert wird. Auch Stefan Weber geht in die Falle, wenn er impliziert, dass „ehrliche“ Dissertationen ein Nachweis von Intelligenz oder gar politischer Urteilskraft sind. Es gibt sogar Friseure, die keine ordentliche Frisur zustande bringen, obwohl sie ihre Prüfungen ganz ohne fremde Hilfe abgelegt haben.

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  38. Klederinger

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das schrieb. Ich meine, das muss man einmal zusammen bringen, als gebildeter Mensch mit Muttersprache Deutsch so einen Text zu produzieren. Das muss ein Ghostwriter verfasst haben.

    Was ich mich folglich wirklich frage: Hat sie sich die Dis vor dem Abgeben nicht einmal durchgelesen, niemandem gezeigt, auch nicht der Familie? Spätestens da hätte es doch auffallen müssen, dass man das so nicht abgeben kann.

    Erinnert mich ein bisserl an „schottische Adelstitel“, die man sich im Internet bestellen kann.  Da ist man dann auch Laird of Gloughlough und weiß nicht einmal ob es das gibt (Anm.: wurde 2004 dann ohnedies als gegenstandslos erklärt.)

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  40. Stefan L.

    Der unbedarfte Hermann Schützenhöfer, der sie in diese Position gehievt hat, wird schon einen hübschen Versorgungsposten bereithalten. Da muss man sich sicherlich keine Sorgen um ihr weiteres Wohlergehen machen.

    Antworten
  41. Nikolaus Gross

    Aschbacher ist zurückgetreten. MMn, hat sie einen nicht deutsch/englisch Muttersprachigen Ghostwriter engagiert, ohne auch je selbst drüber zu lesen. Frau Aschbacher sollten die beiden akadem. Titel aberkannt werden, da diese ein akademisches Arbeiten voraussetzt.

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  42. Pingback: Der Rücktritt der Arbeitsministerin – Peter Wurm Blog

  43. Christiane Amon

    Seit wann werden solche Arbeiten nicht zumindest einem Lektor vorgelegt, bevor sie eingereicht werden? Mir vollkommen unverständlich – ein vernünftiges Lektorat hätte zumindest die groben sprachlichen Mängel beseitigt.

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  45. Robert Murauer

    Interessant ist auch das Conclusio, in dem bspw. steht:

    „Das erfordert hohe Kompetenzen der Führungskräfte, welche sich in Authentizität und Empathiefähigkeit widerspiegeln. Vor allem ist Vertrauen in die Mitarbeiter ein zentraler Wert, den die innovativen Führungskräfte beherzigen sollen. Dazu gehört auch, dass die Führungskraft ein positives Mindset lebt, wenn die Führungskraft nicht positiv ist, sind Innovationen kaum bis gar nicht möglich – Vorbilder dazu werden mittels internationalen Best-Practices wie Steve Jobs und Richard Branson herangezogen.“

    Da hat wer die Biografie von Steve Jobs nicht aufmerksam gelesen, denn der war sicher nicht empathiefähig – aber zumindest authentisch.

    Antworten
  46. Petra Regen

    Ich habe jetzt auch hineingeschnuppert – die bisher aufgezählten Fehler und Schwachstellen lassen sich leicht und auf jeder Seite finden. Ich bin von Beruf Korrekturleserin und frage mich vor allem, wie diese schlechten und teilweise offenbar falschen Übersetzungen aus einer Fremdsprache ins Deutsche zustande kommen konnten. Dass es an einem automatischen Übersetzungsprogramm liegt, wurde oben mehrfach angezweifelt, da diese Programme offenbar schon weit besser sind als Aschbachers Kauderwelsch. Mir erscheint, als hätte jemand aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt, der / die in keiner der beiden Sprachen ein Muttersprachler ist. Beim Kapitel zu Steve Jobs heißt es zum Beispiel: „Wenn die Analysten in ihre Zimmer kamen, die sie erwartet haben, um den Computer zu berühren. Wurde ein Mac eingeschalten, wurden Nutzer von diesem Computer mit einem schlichten ‚hallo‘ begrüßt, diese Einfachheit begeisterte. Steve war immer sicher, dass deren Geist mit Innovationsideen weht.“ So schreibt Aschbacher auf Seite 51 f und verweist dabei auf Isaacson W.  (2011): Steve Jobs, New York, Seite 45. Im übernächsten Absatz heißt es weiters: „Das Innovations-Genie Steve Jobs würde alle – würde er noch leben – daran erinnern die Reise des Lebens zu genießen.

    Das sind Sätze, die man – abgesehen von den Fehlern – so im Deutschen nicht schreiben würde: Wir würden Steve Jobs in einer Dissertation nicht amikal als „Steve“ bezeichnen, wenn er nicht unser Freund ist (wovon ich bei Aschbacher ausgehe). Wir würden keinen „Geist mit Innovationsideen“ wehen und (an anderer Stelle) keine „Revolution zünden“ lassen, wenn wir andererseits so platte Sätze schreiben wie: „Die Aussagen des Unternehmen (sic!) werden folgend im Einzelnen beschrieben […]. Diese wurden im Zuge des qualitativen geführten Interviews mit den innovativen Führungskräften schwerpunktmäßig auf die Dimensionen folgend zusammengefasst.“ (Seite 64)

    Ich bin wirklich gespannt, wie es mit Aschbacher weitergeht. Wenn das konsequenzenlos bleibt, ist das ein Schlag ins Gesicht aller, die sich um echtes wissenschaftliches Arbeiten bemühen.

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  47. Luke Xantos

    Jetzt steckt Frau Dr. Aschbacher in einem echten Dilemma – entweder hat die Diss ein deutschunkundiger Ghostwriter geschrieben oder sie hat sie wirklich selbst fabriziert. Da wäre sogar die Ghostwriter Variante beruhigender.

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  48. pplw1

    Ich kann verstehen, dass die mangelnde orthografische und grammatikalische Qualität irritiert, aber ist das wirklich das richtige oder einzige Kriterium um den wissenschaftlichen Wert einer Dissertation zu beurteilen? Ich würde hoffen, dass es im Bereich der Betriebswirtschaften klare Kriterien gibt, die als Rahmen für die Beurteilung einer Dissertation herangezogen werden können oder müssen. Gibt es diese? Ich würde hoffen, dass wirtschaftliche Relevanz, Neuheit der Idee, Neuheit des Models, statistische Relevanz, Qualität der Implementierung in einem Betrieb etc… eine Rolle spielen sollten. Ich persönlich vermisse in dieser Arbeit jegliches quantitatives Model, jegliche statistische Auswertung die zeigt, dass das Flow Model unter gewissen Randbedingungen für gewisse Teile der Industrie, in einem gewissen wirtschaftlichen Umfeld dar beste oder zumindest ein sehr guter Führungsstil ist. Das Plagiat Thema kommt für mich erst an zweiter Stelle. Für mich persönlich wäre eine starke, Kriterien basierte, nachvollziehbare und dokumentierte Beurteilung der Doktorarbeit der erste Schritt. Falls es diese bereits gibt, wäre ich sehr interessiert sie zu lesen.

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  49. Annika

    Eine Dissertation mit 4.5 Seiten luftig formatiertem Literaturverzeichnis ist einfach eine Frechheit. Diese Minimalvorgabe gebe ich den Studierenden, die bei mir Bachelorarbeiten schreiben, die müssen das aber ordentlich formatieren und nicht Platz schinden. Ich hinterfrage die Anforderungen, die diese slowakische Uni an Dissertationen stellt, stark.

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  50. Markus Walchshofer

    @ Thomas Filser: ich denke nicht, dass die Frau Ministerin Ihre Ironie versteht – sie fühlt sich vermutlich geschmeichelt und zum Durchhalten animiert. Mit Wittgenstein verglichen zu werden, das hat doch was …

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  51. Pingback: Plagiatsvorwürfe gegen Arbeitsministerin Aschbacher – cui bono? – old simon says

  52. Anton Weitstaetter

    Unglaublich wie der ungebildete Mob Frau Mag. Dr. Arschbacher wegen einer kleinen Unaufmerksamkeit verfolgt. Es handelt sich hier zweifellos um Hasspostings, die erbarmungslos von der Justiz verfolgt werden sollten. Die Taeter muessen die volle Haerte des Gesetzes zu spueren bekommen.

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  53. Manfred Mühlberger

    Neben der Autorinnenverantwotung ist die Frage zentral, wie solche Werke begutachtet und positiv bewertet werden können. Und welche Konsequenzen es da gibt.

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  54. plpl

    „Aufgrund der teilweise bewährten Führungsstile entsprechen die bisherigen Ergebnisse teilweise für Führungsstile oder Innovation in Industrieunternehmen.“
    Damit dieser Satz einen Sinn ergibt, muss man ‚entsprechen‘ durch ’sprechen‘ ersetzen. Aber selbst dann ist das eine schwache Aussage.

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  55. Thomas Filser

    Schade vielleicht …. irgendetwas ist da anscheinend ganz, ganz eigenartig fehlgelaufen.

    Von den Plagiaten und der „Sprache“ einmal abgesehen meine ich durchaus ernsthaft: Mit etwas Aufwand könnte man diese Arbeit in eine Dissertation „umkrempeln“, die den Ansprüchen einer Thesis für einen Doctor of Business Administration (DBA) genügt, nicht aber den, die mit einem wissenschaftlichen Ph.D. verbunden sind. Das absolvierte Programm (Industriemanagement an einer slowakischen TU) ist jedoch eindeutig ein wissenschaftliches.
    Ich glaube in der Arbeit zu erkennen, dass dem Kern durchaus eine praxisorientierte Fragestellung für ein einzelnes Unternehmen zugrunde liegen kann, die durch Anwendung bestehender wissenschaftlicher Methoden und Lösungsansätze beantwortet werden soll. Dies würde auch dem Ziel einer typischen DBA-Thesis entsprechen. Die Art und Weise der Verwendung qualitativer Methoden scheint mir auch für einen rein praxisorientierten Bezug zu sprechen.
    Der Aufwand für die Durchführung der Experteninterviews, der Zusammenstellung der dazugehörenden Fragestellungen und das Hinzuziehen eines externen Experten hiezu ist durchaus positiv zu würdigen (ohne jedoch die Arbeit im Detail gelesen zu haben).
    Die Dissertation zäumt für mich jedoch das Pferd von hinten auf, indem darin der verkrampfte Versuch unternommen wird, das vorhandene „Material“ derart zu verwenden, dass es als genuiner wissenschaftlicher Beitrag gelten soll.
    Ein nachträgliches „Umkrempeln“ der Arbeit ist m.M.n natürlich nicht statthaft, da ein entsprechendes Exposé höchstwahrscheinlich nicht vorliegt. Realiter ist ein Themenwechsel, unter Beibehaltung eines maximal möglichen Anteils des ursprünglichen Inhalts, eine Denkmöglichkeit. Und selbst dessen Notwendigkeit kann man hinterfragen, sieht man sich vergleichbare österreichische Dissertationen an (derer es durchaus einige gibt), die aber zumeist mit mehr Hingabe, Hausverstand und auch mit ausreichend Kenntnis der zur Abfassung verwandten Sprache geschrieben wurden und so auch „durchgegangen“ sind. Das ist keineswegs eine Anleitung um etwas gerade zu biegen, sondern soll m.M.n aufzeigen, dass in Ermangelung eines „professional Docotorates“ dies nicht gleich als unstatthaft anzusehen wäre. Man kann darüber gerne eine Grundsatzdiskussion führen.

    Ich sehe weiters durchaus die Möglichkeit, dass der Dissertandin die Qualität ihrer Leistung gar nicht bewusst war bzw. bis dato noch immer nicht ist, da sie auf die Approbation vertraut(e) und Mangels Betreuung und Tutoring auch nicht zu einer eigenen Einschätzung fähig ist. Dies betrifft auch die Auswahl und Art der Verwendung der eingesetzten Methoden, die „Fragestellung(en)“, die Ergebnisse und deren Zustandekommen. Diese Punkte kann uns soll man auch kritisch betrachten, ohne dies jedoch automatisch in den alleinigen Verantwortungsbereich der Doktorandin (ab)schieben zu müssen.

    Was ist also schief gelaufen? Konkret kann ich das nicht sagen. Ich sehe ein abscheuliches Werk und dabei aber auch, wie dargestellt, durchaus „meat on the bones“, wenn auch in einem sehr bescheidenen Umfang. Wenn dies zutreffen sollte, wie ist das mit so einem skandalösen Endprodukt vereinbar? Mir ist beim bestem Willen nicht begreiflich, wie die Autorin nach Lesen ihrer eigen Arbeit diese einreichen konnte. Die Möglichkeit fehlender Einsicht in die akademische Qualität der eigenen Arbeit habe ich dabei bereits eingeräumt und stelle auch noch gar nicht auf die Plagiate ab. Diese dürften aber der Schlüssel für den gesamten Entstehungsprozess der Arbeit sein, den ich für den weitaus spannenderen Teil in diesem „Plagiats-Fall“ sehe.

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  56. Raphael

    Also, einen professionellen Ghostwriter kann man als Urheber definitiv ausschließen.

    Das Unternehmen Rosenbauer hat in deren Ausrichtung einen Fokus auf nachhaltige Innovationen gelegt, so viel wie möglich für Umwelt zu tun. Daher werden die innovativen Partner mehr von der qualitativen Seite beleuchtet als rein von der quantitativen Seite (zum Beispiel Kosten, Materialaufwand und so weiter). In fünf bis zehn Jahren wird eine durchgängige Produktumstellung stattfinden. Dass man dies am Markt gerecht umsetzen kann, fordert eine hohe Bereitschaft von Innovation als auch Schlüsselführungskräfte, die vor allem den Innovationsprozess mit Geschäftspartnern treiben.

    Das Gespräch mit dem Unternehmen Posch ergab Kenntnisse über den Marktzustand anhand des Wechsels des Hauptlieferanten, da eine Innovationsumstellung herrschte. Unsicherheit wurde als kritischer Erfolgsfaktor geäußert, welcher sich in der Hauptansprechperson der Innovation im bestehenden Unternehmen widerspiegelt. Wenn diese Person ausfällt, kommt es zu Unsicherheiten beim Kunden, ob dieser sich auf die Innovationen verlassen und darauf zählen kann.

    Das Unternehmen Trench, welches weltweit eine Exportquote von 97 bis 98% aufweist, hat in gewissen Bereichen eine einzigartige Konstruktion. Sofern es Umsatzerhöhungen bei Trench gab, stiegen auch die Umsatzzahlen des Geschäftspartners. Ein starker Wettbewerb hat hohe Erwartungen an die Führungskräfte. Ohne Innovation ist man als Industrieunternehmen nicht wettbewerbsfähig.

    Das Unternehmen Urbas hält es für unabdingbar, eine ständige Erweiterung der Fertigung zu forcieren. Dies bedeutet in der gesamten Prozesskette Innovationen voranzutreiben. Dafür sind Führungskräfte zuständig, wobei kein bereichsübergreifendes Modell genannt werden kann. Das passiert sozusagen ‚by chance‘, sowie geht es mittels ‚top-down-apporach‘, sodass die Führungskräfte selbst innovativ sind und diesen ‚Mind‘ auch an ihre Mitarbeiter weitergeben – ohne Führung ist keine Innovation möglich. Egal in welchem Bereich, alle Mitarbeiter sind für Innovationen verantwortlich und für den Erfolg des Gesamtproduktes.

    Und das Ende der Conclusio:

    Gerade bei der Umsetzung in Industrieunternehmen sind die klassischen Führungsstile weiterhin anwendbar und werden durch eine neue Dimension erweitert: statt ‚entweder oder‘ wird das Prinzip ‚sowohl als auch‘ anwendbar gemacht. Für Führungskräfte, welche in innovativen Industrieunternehmen tätig sind, ist der innovative Führungskompass eine Möglichkeit, allen Mitarbeitern die Rahmenbedingungen für den Flow zu ermöglichen und
    diese mittels der Fördern-/Fordern-Matrix mit kristallklaren Entscheidungen und zugleich auf liebeswürdiger Art und Weise zu führen und dadurch die Mitarbeiter zu entwickeln und
    zugleich erfolgreiche Ergebnisse erzielen.

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  57. Markus

    His majesty Ptolemaios Philadelphos extends his gratefulness and blessings to this honorable man: Mr. Dr. Stefan Weber

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  58. Thomas Filser

    Ich bin dem Vorschlag eines Posters die Kurzfassung zu lesen gefolgt, habe auch die Einleitung zur Diss gelesen und einen Blick auf die verwendete Literatur geworfen. Schon daraus ist, mir zumindest, schon ersichtlich, dass es sich um einen sehr mutigen Ansatz handelt, wie ich ihn in zuvor in einer Arbeit zur Erlangung eines „Terminal Degree“ der Betriebswirtschafts- bzw. Managementlehre noch nie erfolgreich angewandt gesehen habe. Der Beitrag zu ihrer Wissenschaftsdisziplin, den die Autorin mit der Erstellung eines allgemein gültigen „Lösungsmodells“ stellt, kann möglicherweise sogar, in einem bestimmten Rahmen, mit dem Beitrag der Dissertation von Ludwig Wittgenstein zur Philosophie verglichen werden. Beiden wohnt eine bewundernswerte wissenschaftliche Radikalität inne. Bei der Autorin fällt dies, sogar im Gegensatz zu Wittgenstein, schon im Literaturverzeichnis auf. Für die Säulenheiligen Porter und vor allem Drucker ist darin kein Platz. Wie erfrischend, dass die Autorin mit dieser schon als Pflicht zu beschreibenden Tradition radikal bricht. Es bedurfte anscheinend einer Managementberaterin, also einer ausgewiesenen und auch akademisch gebildeten Praktikerin, um frischen Wind in die verfestigten Vorstellungen der Betriebswirtschaftslehre zu bringen. Sehr innovativ ist auch ihre wissenschaftliche Herangehensweise, die einen unverkennbar individuellen Charakter aufzuweisen hat und vorwiegend aus der Praxis von Unternehmensberatungen zur Erstellung revolutionärer und immer einzigartiger „Analysis, Conclusion and Implementation Toolsets“ herrührt, in diesem Fall mit dem Namen „Führungskompass“ belegt. Die durchgehende wissenschaftliche Effizienz der Arbeit zeigt sich u.a. daran, dass ein (Anm.: Zahlwort) Unternehmen für eine Verifikation genannte Gegenüberstellung des Lösungsmodell mit der Realität ausreicht. Gerade der beruflich Hintergrund der Autorin legt diese Vorgehensweise nahe: Ein derart konstruiertes Toolset kann beim Kunden reifen, und die gewonnen Erfahrungen als Action-Research z. B. in Industriemagazinen publiziert werden. Eine besondere Eleganz zeigt sich auch darin, dass in diesem einzelnen Unternehmen Innovation hauptsächlich durch Kunden getriggert wird und somit eventuell unnötige externe Faktoren wie z. B. Innovative Konkurrenzprodukte unberücksichtigt bleiben können. Dadurch wird die Anwendung des Fragebogens für Führungskräfte des „Probeunternehmens“ zur „Verifikation“ des konstruierten Lösungsmodell wiederum sehr elegant erleichtert und vielleicht sogar erst ermöglicht. Bemerkenswert ist auch der wissenschaftliche Aufwand der sich u.a. darin zeigt, dass ein Hon-Prof. zur Konstruktion des Fragebogens (methodisch korrekt und erlaubt) herangezogen wurde, der auf dem Gebiet der Führungsstile ein populärer Vortragender und auch ausgewiesener Experte zu sein scheint.  Kritisch anzumerken bleibt lediglich, dass das erarbeitete allgemeingültige Lösungsmodell offensichtlich auf eine bestimmte Kategorie von Führungskräften reduziert ist. Die Komplexität des Themas und der umfassende Anspruch der Autorin legen aber nahe, dass eine Generalisierung des allgemeinen Lösungsmodells den Umfang der Arbeit sicherlich sprengen würde. Gegenstandslos und unangemessen erscheint diese, wenn auch minimale Kritik, angesichts der Tatsache, dass auf Seite drei der Diss ein eingescanntes Dokument der Studienprogrammverwaltung die cit.:“Vergebung der Dissertationsarbeit“ zum Inhalt hat.

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    1. Georg Kainzner

      Die Frau Minister wird Sie ob Ihres Textes wohl der marinierten Sarkastik zeihen!

      🙂

  59. Benjamin

    Wow, ich (als Deutschlehrer einer Oberstufenschule) bin fassungslos. Sprachlos sogar. Mehr kann ich nicht zu der in Ihrem Blog dargestellten orthographischen bzw. grammatikalischen „Qualität“ dieser Arbeit sagen. Zudem bin ich froh, an der Uni in wissenschaftlichem Arbeiten geradezu „gedrillt“ worden zu sein.

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