Siegfried Weischenberg, Hannes Haas und Wikipedia als unerwähnte Quellen: Plagiate in journalistischen Artikeln und in der Doktorarbeit von Alexandra Föderl-Schmid, Süddeutsche Zeitung

Am 18.12.2023 berichtete Marvin Schade vom mir bis dahin unbekannten Portal medieninsider.com über fehlende Quellenangaben in Artikeln von Alexandra Föderl-Schmid, der stellvertretenden Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“. Vor Weihnachten war viel los im „Plagiatsbusiness“, auch Alice Weidel und Claudine Gay sahen sich zu der Zeit mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Mich machte der Verdacht um Föderl-Schmid natürlich sofort neugierig, aber ich wusste auch, dass ich eine eingehendere Analyse vor Weihnachten nicht mehr schaffen werde. Also habe ich meine Beschäftigung mit der Causa für Februar eingeplant. Das Portal Nius hatte mittlerweile eine kleine Analyse der Diplomarbeit und der Dissertation in Auftrag gegeben; die Artikel-Untersuchung blieb wieder einmal das Ehrenamt des Teams Weber.

Haarsträubende Ergebnisse schon zu Beginn der Dissertation

Mit der Doktorarbeit und den ersten Artikeln habe ich am vergangenen Wochenende begonnen, und die ersten Ergebnisse sind haarsträubend. Nachgewiesen ist bisher, dass Alexandra Föderl-Schmid bereits im Jahr 1996 an zumindest 13 Stellen ihrer Dissertation plagiiert hat, unter anderem von „Journalistik-Papst“ Siegfried Weischenberg und dem bereits verstorbenen Wiener Kommunikationswissenschaftler Hannes Haas. Das ist verstörend, denn auch Föderl-Schmid galt wie Weischenberg geradezu als Vorkämpferin für journalistische Content-Qualität. Und dann schon Plagiate im ersten Absatz der Einleitung der Dissertation und in einer ihrer Kernaussagen! Warum nicht selbst getextet? Das ist einfach zu billig, diese unzitierte Text-Schablone im Hintergrund.

Drei Formen der inkorrekten Textaneignung in journalistischen Arbeiten

Aus dem journalistischen Œuvre von Alexandra Föderl-Schmid analysiere ich nun gemeinsam mit einer Mitarbeiterin ca. 7.200 Artikel aus dem „Standard“ und 400 Artikel aus der „Süddeutschen“. Die ersten Stichproben (mehr ist es noch nicht!) sind ebenso alarmierend. Es lassen sich schon jetzt drei Arten von Verfehlungen feststellen:

1) Unbelegte Übernahmen aus nicht-journalistischen Quellen wie etwa Wikipedia:

Dazu: Eine Qualitätsjournalistin muss erst recht wissen, dass Wikipedia eine freie Lizenzbedingung hat. Diese gestattet die Übernahme von Inhalt unter den Bedingungen der Quellennennung und der Stellung unter dieselbe Lizenz. Korrekt wäre also der Hinweis gewesen: „mit Teilen aus Wikipedia unter CC BY-SA 4.0“ (in der 2022 gültigen Fassung) Das lernt man heute in Einführungslehrveranstaltungen der Publizistik. Warum gilt das nicht für Frau Föderl-Schmid?

2) Unbelegte Übernahmen aus anderen Medienquellen, die sehr wahrscheinlich nicht auf Agenturmeldungen beruhen:

Natürlich kann man nie ganz ausschließen, dass beide, Frau Föderl-Schmid und Herr Stocker, von einer gemeinsamen älteren Agentur- oder Pressemeldung „abgeschrieben“ haben. Sehr wahrscheinlich ist das in Anbetracht des Inhalts aber nicht, und es findet sich im selben Artikel von Herrn Stocker noch ein Absatz, der bei Frau Föderl-Schmid exakt so auftaucht.

3) Unbelegte Übernahmen aus anderen Medienquellen, die sehr wahrscheinlich auf Agenturmeldungen beruhen:

In einer Stichprobe von rund 30 Artikeln aus dem „Standard“ fand ich in mehr als der Hälfte absatzweise Überschneidungen mit Artikeln, die tags zuvor bereits im „Spiegel“ oder im „Stern“ online erschienen sind. Dies muss nun nicht zwangsläufig heißen, dass Föderl-Schmid ihre Textbausteine immer einen Tag später montiert hat, weil das Medienarchiv immer die Printausgabe eines „Standard“-Artikels abspeichert, die einen Tag nach der Online-Version erscheint. Dennoch tragen alle Artikel den Vermerk „Alexandra Föderl-Schmid aus Berlin“ und haben durchwegs keine Quellenangaben. Ein Beispiel:

Zum Thema „Kann es überhaupt Plagiate aus Agenturmeldungen geben?“ folgende Klarstellung: Es ist im Journalismus in einigen Textgenres wie etwa Kurzmeldungen Usus, Agenturmeldungen auch ohne Quellenangaben zu übernehmen. Aber dann darf keine Zuschreibung zum journalistischen Autor wie etwa „Von XY aus Ort NN“ erfolgen. Denn das suggeriert für den Leser einen ausnahmslos exklusiven Eigentext der Journalistin. Genau dieser methodische Etikettenschwindel ist Alexandra Föderl-Schmid über viele Jahre vorzuwerfen. Eigentlich ist das Betrug am Leser, der sich für seine Bezahlung einen originären Text erwartet und keine Versatzstücke aus Agenturmeldungen oder anderen Medienquellen.

Alexandra Föderl-Schmid hat das Plagiieren an der Universität gelernt. Darum geht es mir in meiner Arbeit, das will ich aufzeigen. Trotz aller Angriffe linker Publizisten wie Armin Wolf, Claus Pándi, Peter Pilz oder Barbara Tóth setze ich meine Arbeit mit Leidenschaft fort.

Update: Mittlerweile habe ich von einem Kollegen eine Tabelle erhalten, die noch einmal alle bisherigen Befunde toppen sollte (wird fortgesetzt).

55 Kommentare zu “Siegfried Weischenberg, Hannes Haas und Wikipedia als unerwähnte Quellen: Plagiate in journalistischen Artikeln und in der Doktorarbeit von Alexandra Föderl-Schmid, Süddeutsche Zeitung

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  1. Ralf Rath

    Danach zu fragen, ob nicht zuletzt Frau Alexandra Föderl-Schmid sich stets befleißigt, sich ihres „eigenen Verstandes zu bedienen“ (Kant, in: Berlinische Monatsschrift, 12/1784: 481), ist nichts ehrenrühriges, sondern für aufgeklärte Bürger eine Angelegenheit, die sich ausnahmslos jeder gefallen lassen muss. Sollte sich zeigen, dass sie nicht mehr in seinem Besitz ist, müsste von Amts wegen ermittelt werden, warum ihr „Arbeitsvermögen“ (Negt/Kluge Bd. 1, 1993: passim) verlustig gegangen ist. Ohne eine Auskunft der Staatsanwaltschaft bleibt es ansonsten wohlfeil, eine ohnehin zumindest in Deutschland von vornherein straflose Anstiftung zur Selbsttötung zu reklamieren.

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  2. Andreas Slateff

    Es ist interessant, wie schnell sich manche von Gerüchten und angeblichen Vorfällen manipulieren lassen.
    Stand meines Wissens per heute, Mi. 14. Feb. 2024, 16:00 Uhr:
    1., Frau Föderl-Schmid ist am Leben und wurde am Freitag, 9. Feb. unter einer Brücke in Braunau gefunden, nachdem zuvor ihr PKW am Donnerstag, 8. Feb., in Simbach gegenüber von Braunau am Parkplatz abgestellt gesehen wurde. Wo sie die 24 Stunden dazwischen verbracht hat, ist öffentlich unbekannt. Der Inn hat eine oberflächliche Strömungsgeschwindigkeit von etwa 10km/h, das heißt, bereits nach einer Stunde wäre man gut 10km abgetrieben und schon weit nach Braunau.
    2., Die Causa Föderl-Schmid-Textübernahmen kam völlig ohne Stefan Weber ins Laufen. Weber sprang nur auf den bereits rollenden Zug auf und regte zusätzlich eine Plagiatsprüfung mit seiner Methodik an. Zu einer Plagiatsprüfung der Dissertation wäre es also auch ohne Herrn Weber gekommen.
    3., Es gibt noch gar keine fertigen Plagiatsgutachten. Bislang brodelt also nur die Gerüchteküche aufgrund verschiedener Indizien und Fragmente.

    Fazit:
    Much ado about nothing – viel Lärm um Nichts?

    Man könnte ja zuerst mal abwarten, was überhaupt gefunden wird, und sich dann ansehen, wie die Arbeitsweise zur Zeit der Dissertation von Frau Föderl-Schmid war, welche Vorschriften es damals gab, und das alles dann in diesem Kontext präsentieren.

    Da Herr Weber einzelne Fragment-Fundstellen schon vorab veröffentlichte, ist vielleicht noch mehr zu erwarten, vielleicht aber auch nicht. Wissen tun wir das nicht.

    Es wundert mich allerdings, wie sehr manche Journalisten jetzt umgekehrt gegen Stefan Weber „hetzen“, obwohl (oder vielleicht: Weil?) die Faktenlage bisher noch gar nicht viel hergibt. Darf man es noch seriösen Journalimus nennen, Kleinigkeiten bei sehr dünnen Suppen möglichst emotional groß aufzublasen? Riesengroße Theatralik? Früher war das nur eine Methodik der Yellow-Press und der Propaganda. Hat sich nun soetwas also zur Methodik seriösen Journalismus‘ gewandelt? Ein Niedergang der journalistischen Qualität?

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    1. Toni Demoro

      Frau Tóth hat die Dissertation gelesen und lässt ihre „Leserschaft“ glauben, sie könne simsalabim wissen, was daraus von Föderl-Schmid selbst und was von anderen, nicht genannten Personen, ist, und das ganz ohne Kenntnis und Mittel zur Plagiatserforschung. Das ist Zauberei!

  3. Björn Luley

    Was Reichelt (Nius) mit dem Auftrag an Weber bezwecken wollte, ist klar. Vielleicht sollte Weber Heinrich Bölls Roman: „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ lesen. Seitdem hat sich das eklige Verhalten von Springers BILD-Zeitung nicht verändert, deren Chefredakteur Reichelt schliesslich mal war. Ekelhaft wie alles aus dem Hause Springer.

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  4. Helmut Suttor

    Herr Weber, Sie dürfen natürlich eine Auftrag von „Nius“ annehmen. Das ist nicht verboten. Aber wenn man kein politisches Schaf ist, weiß man wofür „Nius“ steht, nämlich für die wandelnde Sprechblase Julius Reichelt, dem vor allem eines fremd ist: Faktenbasierter an Objektivitätskriterien orientierter Journalismus. Ein Minimum an politischem Reflektionsvermögen und journalistischer Sachkenntnis vorausgesetzt, hätte man auf die Idee kommen können, dass Reichelt politische Hintergedanken hat, wenn er einen Auftrag zu Föderl-Schmid erteilt. Es geht dann nicht in erster Linie um wissenschaftliche Redlichkeit von Frau Föderl-Schmid, sondern darum eine aus Sicht Reichelts unbequeme Journalistin aus dem öffentlichen Raum wegzumobben. Ich wette, würde man ähnliche Untersuchungen bei anderen Journalisten:innen unternehmen, das Ergebnis wäre ähnlich. Was Sie präsentieren an Übernahme von „Plagiatsfragmenten“ hat nichts mit der unerlaubten Aneignung von geistigem Eigentum zu tun, sondern mit kleinkarierter Erbsenzählerei. Journalistische Texte wären kaum mehr lesbar, wenn Banalitäten, wie beispielsweise biografische Daten zu Wolf Biermann in Anführungszeichen oder mit Quellenangaben versehen wären. Für den Fall, dass Sie das noch nicht gemerkt haben: Sie haben ein Eigentor geschossen. Nicht nur weil Sie jetzt bestenfalls als politisches Schaf dastehen, das sich politisch umstandslos instrumentalisieren lässt, sondern auch aus sachlich-fachlichen Gründen. Ihre „Belege“ belegen nicht was Sie behaupten. Wer soll Ihnen noch einen Auftrag erteilen, wenn Sie mit solchen Lächerlichkeiten um die Ecke kommen.

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    1. Wenzel Schmolke

      Herr Weber muss von Universitätslehrern und Kollegen am IKP in Salzburg sehr gekränkt worden sein. Sollte mein im letzten Oktober verstorbener Vater daran beteiligt gewesen sein, bitte ich an seiner Stelle um Ablass und Verzeihung. Ich kannte die Leute am Institut bis ca. 1980 ganz gut, waren eigentlich ganz nette Leute. Was später war, kann nicht beurteilen. Mögen die Wunden verheilen.

    2. Stefan Weber Beitragsautor

      Ich darf das highlighten als dümmsten und peinlichsten Kommentar auf meiner Website seit Anbeginn. Keine Ahnung, welcher Teufel hier Herrn Schmolke jun. geritten hat. Auf jeden Fall war es sein Vater, der mich in der „Plagiatsjagd“ immer wieder verteidigt hat, übrigens bis heute nachzuhören auf uni-tv, und ich war mit ihm bis zuletzt in Austausch über diverse Unsitten in der Wissenschaft. Er hat meine Bestrebungen, auch meinen Kampf gegen die zum Teil komplett unfähigen Kollegen, immer unterstützt. Aber natürlich, das Problem sind doch nicht Plagiate und andere grobe Verwerfungen in der Wissenschaft. Das Problem ist der Gekränkte. Das System ist nicht schwer krank.

  5. Johannes Schumann

    Ich muss sagen, so überzeugend ist es nicht. Und Sie haben nur 13 Stellen gefunden? Ich muss sagen, dass mir eine Formulierung wie „Wolf Biermanns Vater, Jude und Kommunist“ auch schnell in den Sinn käme, da ich es schlichtweg weiß. Man sieht/liest einige Interviews von Biermann und schon weiß man das. Muss man das noch belegen? Muss ich schreiben Eine Quelle angeben, woher ich weiß, dass Helmut Kohl von 1982 bis 1998 Bundeskanzler war? Dass sie aber woanders Zeitungsartikel absatzweise abgeschrieben, sehe ich als belegt. Die Frage ist, wie viel.

    Wie viele Seiten von der Dissertation haben Sie denn bereits analysiert?

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  6. Susanne E. Pircher

    Verfolge diese klugen Erörterungen inhaltlich(!) mit Interesse. Wundere mich nur über den allseits gehässig aufgeladenen Ton der Doktoren- allesamt Männer. Wo bleiben eigentlich die Gutachterinnen Stimmen? Ein Grundtenor dwr Jägersprache ust wohl dem geschuldet.
    – so schade.
    Der verleiht „der Sache“, seriöser Wissenschaft undQualitätsjournalismus einzufordern eine gewisse Überhitzung. Die wiederum führt dann zu jenem Halali Stil, der einer Wahrheitsfindung oder Einsicht nicht nützt.
    Oder? Bin ich bloß ein wehleidiges Weib und naiv noch dazu?
    Denn es geht hier gar nicht um Gewinnung von Einsicht und Hebung des intellektuellen Niveaus?
    Wahrscheinlich.
    Schade,
    Waidmanns Unheil ist einer so nützlichen Arbeit mit so komischer Haltung leider gewiss.

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  7. Lisa Mirks

    Lassen sie sich nicht unterkriegen! Nicht sie sind es, die enthemmt und niederträchtig Hass und Hetze speien, sondern die Einschlägigen wie z.B. die Meute vom Standard.

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  8. Oliver

    Sorry, Herr Weber, aber fragwürdig ist hier eher Ihr Herbeireden eines „Plagiats“. Im Einleitungsteil einer Arbeit zu unterstellen, dass hier Fremderkenntnisse als eigene vorgetäuscht würden, ist schlichtweg unseriös. Es ist der Kernpunkt eines Einleitungsteil, den bisherigen Stand zusammenzufassen und bestenfalls daraus noch eine Begründung für die eigene wissenschaftliche Arbeit abzuleiten.
    Wer daher eine Einleitung nicht mit der Grundannahme liest, dass hier nur das Wissen Dritter dargestellt wird, ist entweder mit wissenschaftlichen Gepflogenheiten nicht vertraut oder handelt böswillig und wider besseres Wissen. Das hat weder mit anständiger Wissenschaft noch mit seriöser Plagiatsermittlung zu tun. Es gibt nun einmal einen Unterschied zwischen verschlampten Referenzen und einem Plagiat.
    So disqualifiziert man sich als Plagiatsgutachter eher selbst. Zumal Sie bereits in der Vergangenheit mit dieser Masche aufgelaufen sind. Es gab schließlich schon andere Fälle, in der das vermeintliche Plagiat für die eigentliche wissenschaftliche Leistung der Arbeit vollkommen unerheblich war, weil genau wie hier lediglich die Grundlagen geschildert wurden, aber nicht fremde Leistungen als eigene vorgetäuscht wurden.

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  9. blub

    Frage an Herrn Weber zur Dissertation:
    Lässt sich, Ihrer Meinung nach, aus den 13 Textstellen eine Täuschungsabsicht ableiten oder halten Sie es für möglich, dass es sich „lediglich“ um unsaubere Arbeit handelt?
    Ich finde es schwierig mich in den Dissertationsprozess aus dem Jahr 1996 hinein zu denken, der sicherlich noch sehr analog und dadurch auch anfälliger für Schludereien gewesen sein muss.

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  10. Casper Panda-Jacobsen

    Es ist unerträglich, wenn zu diesem Themenkomplex Aufrufe kommen, man sollte aufpassen, wer eine Plagiatsprüfung beauftragt und wo Autoren zu prüfender Arbeiten politisch oder beruflich verortet sind.
    Wenn man diese Arbeit nüchtern als privatwirtschaftliche Dienstleistungen sieht, liegt man richtig. Daraus folgt, dass Plagiate bei Journalisten-Artikeln, Diplom-, Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten eine Verfehlung oder eine Straftat sind. Ob der Autor bzw. die Person, die Plagiate nutzt, nun als Journalist arbeitet oder in Einzelfällen als Kommentator, ob die Person, die Copy & Paste unlauter nutzte, politisch links, rechts, mittig, rechts- oder linksextrem steht, spielt keine Rolle. Eine Tat ist eine Tat. Ein Vergewaltiger oder Schläger innerhalb einer Ehe wird bezüglich seiner Taten auch nicht danach beurteilt, welches Parteibuch er hat oder ob er Bäcker, Metzger oder Journalist ist. Was zählt ist die Tat bzw. der Nachweis für eine unrechtmäßige Tat.

    Würde man tatsächlich hergehen und, dem (noch) aktuellen Zeitgeist entsprechend, nur eher mutmaßlich rechte oder rechtspopulistische oder rechtsextreme Politiker bzw. deren Texte zu überprüfen, wäre das eine politisch motivierte Hetzjagd. Die Geschichte sollte jedem gelehrt haben, dass eine Demokratie dem Ende nah ist, zumindest gefährdet ist, wenn es zu solchen Motivationslagen kommt.

    Übrigens sind nahezu alle Politiker und Parteien heutzutage populistisch unterwegs. Grüne sind linkspopulistisch, auch Teile der SPD. Man versucht immer öfter Themen der Parteien so zu kommunizieren, dass sie beim eigenen Klientel und idealerweise auch, u.U. andere formuliert, bei potentiellen weiteren Wählern gut klingen. Ein gutes Beispiel ist Nancy Faeser in Verbindung mit Olaf Scholz. Da wird kommuniziert, dass rechtlich und durch Urteile gebotene Abschiebungen auch endlich in erforderlicher Zahl durchgeführt würden, ein Gesetz mit passend klingendem Namen gemacht. Effektiv verhindert dieses Gesetz letztendlich Abschiebungen, u.a., weil erneut ein Pflichtverteidiger zu bestellen ist, was Abzuschiebenden den Zeitpunkt nennt, wann sie untertauchen ‚müssen‘ um sich Recht und Gesetz zu entziehen.

    Demokratie ist eine imaginäre Waage. Wenn rechts und links ausgewogen ist über die Legislaturperioden hinweg, mal eher links und eher rechts Gewicht hat, gelingt Demokratie. Sobald anteilig zu viele Menschen sehr weit rechts oder sehr weit links sind, wird es turbulent. Und wenn die Menschen andere online sperren, in ihrer Blase leben, sie Gesellschaft gespalten wird, strömen immer mehr Menschen von der Mitte weg nach ganz rechts und ganz links. Beides ist verwerflich und kontraproduktiv. Jedenfalls: Wenn die politischen Ränder immer mehr Gewicht bekommen, gleichzeitig die Seiten und die Mitte sich leeren, bricht die Waage der Demokratie eines Tages entzwei. Versteht man die Waage nun auch als Brücke, die das ganze Land sicher über die Fluten des Verderbens stellt, wird klar, dass es endlich aufhören muss, zu sagen, dass man mit „denen“ nicht spricht oder „die“ parlamentarisch ignoriert. Demokratie bleibt nur funktional, wenn man nicht hergeht und Parteien willkürlich ausgrenzt. Es muss immer um Sachthemen gehen. Wenn das so ist, fällt auch jedem potentiellen Wähler auf, wer was drauf hat, wer seine Meinung am besten für ihn vertritt und wen er künftig wählen kann. Hat dann eine Partei tatsächlich nicht viel drauf, wird sie nicht innerhalb weniger Jahre auf über 20 % steigen.

    Parteien sind nicht dafür da, alle gemeinsam gegen eine andere Partei zu arbeiten, sie zu diskreditieren, alle Wege zu nutzen oder zu suchen, die ihr Schaden können, ihr Worte wie Wannsee-Konferenz oder Deportationen anzudichten. Parteien und Politiker sind dafür da, zu präsentieren wofür sie selbst stehen und politisch kämpfen wollen. Politiker sind lediglich die Stellvertreter der Wähler, die sie gewählt haben. Sie sind nicht deren Vorgesetzte. Es ist anders herum.

    Von daher ist es wichtig und richtig, dass Plagiatsprüfungen unabhängig von politischen Standorten erfolgen. Bekommt ein Dienstleister nun den Auftrag, publizierte Arbeiten oder Fakten zu prüfen, so sollte er ohne dafür Kritik einstecken zu müssen, seine objektive Arbeit machen können.

    Er dient damit nicht rechts- oder linksextremen Menschen. Er dient dem Journalismus oder der Wissenschaft und damit der Demokratie höchstselbst.

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  11. no

    Also, laut https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/affaere-bei-der-sueddeutschen-plagiatsjaeger-fragte-bei-dem-portal-nius-an-19500916.html passierte …

    „[…] Daraufhin habe er den „Medieninsider“ kontaktiert, sagte der Plagiatsgutachter Weber nun. Später habe er vorgeschlagen, ein Gutachten zu erstellen. Doch habe es dort „kein Budget“ gegeben. Anschließend habe es sich an „Nius“ gewendet.“

    Selbst bei stramm rechten Hetzern (Reichelt) um Geld betteln zu gehen, ist schon eine andere Hausnummer, als (zufällig) von Reichelt beauftragt zu werden. Gegen Gender Studies sein ist das eine, aktiv zum Gegenpol zu gehen, das andere. Erinnert mich an den Rainer Meyer/Don Alphonso – der war vor 10-20 Jahren mal als amüsanter/lesenswerter Hofnarr der Oberschicht gestartet, bis der Drift nach Rechtsaußen kam.
    Schade.

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  12. Blablablagiatsjäger*in

    Sollte sich als Fakt erhärten, was manche Medien berichten, nämlich dass die vermisst gemeldete Alexandra Föderl-Schmid von Ihnen und Ihren rechtsextremen Auftraggebern durch diese Hetzkampagne in den Tod getrieben wurde, dann hoffe ich, dass Sie und ihre rechtsextremen Auftraggeber juristisch zur Verantwortung gezogen werden und harte Konsequenzen zu spüren bekommen werden.

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  13. Johann Huber

    Ich bin sehr gespannt, wie Herr Weber mit den persönlichen Folgen für Frau Föderl-Schmid umgehen wird, die sich aus seiner seiner für ihn so unheimlich wichtigen Tätigkeit ergeben haben. Nachzulesen in den kommenden Tagen in den Chronikteilen.

    Ich glaube zwar zu verstehen, daß eher seichte ‚Wissenschaften‘, wie sie Herr Weber ausübt, auch ein bißchen Glanz abhaben wollen, sei es durch Besserwisserei oder auch durch kreditschädigende Äusserungen. Verstehen ist aber nicht Rechtfertigen.

    Herr Weber, anything ?

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  14. Tobias Mitterstätt

    In Ihrem Tweet stellen Sie die Frage in den Raum „wer hier genau wen ‚jagt'“. Bezüglich semantischer Begriffserfassung sind Sie wohl nicht so sehr auf der Höhe (und Ihre syntaktischen „Prüfverfahren“ erledigt jede AI). Nun, Sie sind per Eigendefinition ein Auftragsjäger, wobei Ihnen der jeweilige Auftragsgeber sowie dessen Motive offensichtlich vollkommen gleichgültig sind. Auftrag erfüllt, Jäger? Vielleicht suchen Sie Ihre eigenen Verfehlungen in derselben moralischen Verkommenheit in Ihrem Gewissen, falls Sie eines haben.

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  15. Michaela Starkl

    Anlässlich des Suizides der armen Journalistin frage ich mich, wie viele Menschen der Herr Weber mit seinen Plagiatsvorwürfen schon ins Unglück gestürzt hat und ob er einen Suizid als Kollaterialschaden in Kauf nimmt. Es würde mich nicht wundern wenn dieser Mensch als Schüler ziemlich gemobbt wurde und sich aus einem Minderwertigkeitsgefühl heraus jetzt an allen revanchiert. Bei der Wahl seiner Auftraggeber ist er ja deutlich weniger kritisch als sonst. Sagt auch etwas über seine Persönlichkeit aus. Menschen wie er sollten zur Verantwortung für die Konsequenzen ihres Tuns gezogen werden! Wie wir alle wissen die in den 80ern diplomiert und dissertiert haben wurde wissenschaftliches Arbeiten damals noch inhaltlich und fachlich beurteilt nicht danach ob man Textpassagen abgeschrieben und diese nicht ausreichend zitiert hat. Ich frage mich wirklich in welcher Welt wir leben wo sich die Vernaderer und selbsternannten Wahrheitsfinder wieder so wohl fühlen. Einfach nur schrecklich!

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  16. AhoyDisc

    Barbara Tóth hat das Agieren in einem heutigen Artikel (https://www.falter.at/zeitung/20240208/die-grenzen-des-plagiatschecks) bestens auf den Punkt gebracht:

    „Weber führt in seiner 11-seitigen Analyse 12 „Plagiatsfragmente“ an. Davon sieben aus den Einleitungskapiteln, in denen die Autorin einen Überblick über den Forschungsstand, die Literatur und ihre Forschungsfragen gibt. […] Alle Quellen dazu sind im umfangreichen Literaturverzeichnis zu finden. Muss man im Einleitungs-Fließtext alles anführen, auch wenn man dort auf spätere Kapitel verweist, wo sie im Detail genannt werden? Das kann man sicher diskutieren, aber es ist kein „Plagiat“ im Sinne einer absichtlichen, missbräuchlichen, intellektuellen Fremdaneignung. […] So, und was sagt das über die Qualität der Dissertation aus? Rein gar nichts. Föderl-Schmid hat die ersten 10 Jahre Privatrundfunk in Deutschland analysiert, unzählige Studien und Daten ausgehoben, sie präsentiert viel eigens recherchiertes Material und macht sich am Ende Gedanken über Folgen für Österreichs Mediensystem. Der Zugang ist nicht wahnsinnig originell, aber das ist auch nicht ihr Ansatz, wie sie in ihrer Einleitung selber einräumt. Sie wolle in erster Linie wissenschaftlich verwertbare Grundlagen zusammentragen.“

    Mich lässt der Eindruck nicht los, dass Herr Weber aus anfänglich begrüßenswerter Absicht und Idealismus um tatsächliche Missstände im akademischen Betrieb mittlerweile ein komfortables Geschäftsmodell gepaart mit einer persönlichen Vendetta gegen den „gemeinen“ Wissenschaftsbetrieb konstruiert hat (wie in der zuletzt publizierten „Streitschrift“ ersichtlich, die ganz beiläufig wissenschaftliche Grundsätze wie Transparenz und Nachprüfbarkeit an vielen Stellen komfortabel ignoriert). Die Reflektion um Angemessenheit und Folgen des eigenen Handelns, wie im aktuellen Fall erkennbar, lässt man da mal eben unter den Tisch fallen. Wem die Wissenschaft am Herzen liegt, der könnte auch auf anderem Weg konstruktiv zur Beseitigung schlechter Praxis beitragen anstatt Menschen mit Profit und Skrupellosigkeit an den öffentlichen Pranger zu stellen.

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  17. Manfred Matzka

    Sind sie jetzt zufrieden, Herr Weber, mit dem, was Ihr „Jagderfolg“ im „Dienst wissenschaftlicher Relichkeit“ bewirkt hat ? Können Sie noch gut schlafen ? Waren die paar Silberlinge das Wert ?
    Oder sehen Sie gar nicht bzw. wollen/können Sie nicht sehen, vor welche Karren Sie sich als Schreibtischtäter immer wieder spannen lassen. Wäre ja nicht zum ersten Mal. Aber leider diesmal mit schrecklichen Folgen.

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  18. Schreibkraft

    Wie PNP.de, „Stern“ usw. inzwischen unter Berufung auf die Landespolizeidirektion Oberösterreich und Polizeikreise melden, dürfte die Frau sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Leben genommen haben. Als „Plagiatsjäger“ werden Sie die Berichte zweifellos selbst finden.
    Bitte haben Sie den Anstand, die laut FAZ von Ihnen initiierte und von NIUS bezahlte Hatz sofort zu beenden und spenden Sie Ihr Honorar anonym für die Beisetzung und Hinterbliebene, sobald die Leiche aus dem Inn geborgen ist!

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  19. Dr. Harald Vetter

    Und Obiger trägt schon wieder dieses „kritische Wissenschaftsschaftsverständnis“ – was immer das ist – gleichsam wie eine Monstranz vor sich her und verteidigt damit tatsächlich zumeist nur unkritische Tastenakrobaten, die sich immer noch unabhängige Journalisten nennen und in Wahheit lediglich „Haltung“ bewahren wollen, um ihre ideolgischen Unterstände nur irgendwie noch abzustützen. Wer mit der Lüge lebt, den wird die Wahrheit schon nicht fürchten lehren. Die heutige Presse ist größtenteils das Scheußlichste, was sich überhaupt denken lässt. Die Chefredakteure erkunden den Hintern der Mächtigen und die Volontäre erlernen gerade einmal das Alphabet. Schon Heidegger (huch!) schrieb seinerzeit von „Meinungsherrichtung“… Herr Kollege Weber ist leider nur einer der zu wenigen Steine im Fluss ausufernder Mittelmäßigkeit und vor allem Konformität.

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  20. Christian Sinnabell

    Wieviele Werke von wievielen Personen wurden bisher einer Plagiatsprüfung unterzogen?
    Wievielen Personen wurde im Anschluß der Titel aberkannt?

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  21. Richard

    ich bin echt gespannt, was bei diesem Fall herauskommt und welche Konsequenzen daraus gezogen werden:
    zum einen eine sehr „großzüge“ journalistische Zitierweise bzw. eher eine fehlende Quellenangabe in Zeitungsartikeln, zum anderen das Plagiieren in wissenschaftlichen Arbeiten, das früher wohl noch viel weiter verbreitet war, und nicht zuletzt dank der Aktivitäten von Herrn Weber erst ins Blickfeld der Öffentlichkeit und der Medien gerückt ist. So schmerzhaft das für jeden Betroffenen sein mag, so wichtig ist es für das Bewusstsein, wie man wissenschaftlich und journalistisch arbeiten sollte. Ich denke jetzt selbst dreimal darüber nach, wie ich Texte verfasse und möglichst korrekt zitiere…

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    1. Rainer Brunhofer

      Jetzt gehen alle Mainstream-Medienstars in Stellung, um eine der ihren zu verteidigen. Und wie.

  22. JCAigner

    Scheinbar sinnlos, sich hier um die Begründung einer Distanz zu fragwürdigen rechtspopulistischen Auftraggebern zu bemühen. Es geht überhaupt nicht um die Summe, die bezahlt wurde, sondern darum, ob derartige Konstellationen die Akzeptanz einer wichtigen Aufdeckungsarbeit fördern.

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    1. Chris Neustifter

      Das Ideal der Unparteilichkeit würde nicht nur der Rechtsprechung sondern auch Wissenschaft und Journalismus gut anstehen. Leider scheint im Journalismus derzeit eher eine Einstellung zu dominieren, die Kollege JCAigner zur Schau stellt.

      Seine Worte „sich jetzt – in Zeiten wie diesen! – als Auftragnehmer einer rechtspopulistischen Truppe, …, zu präsentieren, wird ihren Bemühungen allgemein sicher nichts nützen.“ klingen fast wie eine Drohung aus der Machtsphäre der Linken.

      Ein „moralischer“ (sic!) Kompass gebiete, möglichst nichts zu tun, was denen nützt. – „Wer sich an so etwas hält und wer nicht, ergibt ja auch eine gewisse Bewertungsgrundlage.“ – So so, ausgewiesene Linke sollen also für nichts zur Rechenschaft gezogen werden dürfen… Und wer sich nicht daran hält, soll wohl gemeinsam mit diesen widerwärtigen (rechten) politischen Kräften unters Schafott.

      Es lebe der Fortschritt! Verdammt!

    2. bbbbb

      Was sagen Sie eigentlich dazu, wenn das Relotius-Blatt oder das Plagiatorinnen-Blatt solche Aufträge geben? Da jubeln Sie sicherlich.

  23. Peter

    Aber Hallo! Anscheinend darf nur links eine Recherche an links beauftragen und nur rechts eine Recherche an rechts. Sonst sind beide immer situativ extrem und ist das wiederum selbst extrem. Dreck bleibt Dreck, egal ob von links oder rechts. Genau mein Humor.

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  24. Thomas Schuster

    Sie haben 13 Plagiatsfragmente in einer Abschlussarbeit gefunden. Würde das Ihrer Meinung nach für eine Titelaberkennung genügen? Wieviele Plagiate sind eigentlich zu viel? Genügt schon ein Textfragment? Hängt das auch von der Gesamtlänge/Wortanzahl ab? Ist nicht auch eine Abschlussarbeit die mit einem Genügend beurteilt wird noch ausreichend für einen Studienabschluss? Darf ab einem Plagiatsfragment eine Arbeit gar nicht mehr beurteilt werden? Wären alle diese Zitierfehler nicht problemlos korrigierbar, wenn man den Einreicher bei der Begutachtung darauf aufmerksam gemacht hätte? Man kann sein Leben auch sinnvolleren Dingen widmen.

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    1. Matthias

      Bei Plagiaten gibt es keine Toleranz, schon ein einziges reicht aus, um unwissenschaftliche Arbeit nachzuweisen. Allerding obligt es hier der Universität, ob sie die Arbeit hier zur Korrektur zurückreicht, damit die fehlende Quelle nachgetragen werden kann. Wenn es aber mehr Stellen sind, dann wird dies sicher anders gehandhabt werden..

    2. Silvia Scherz

      Die Antwort auf diese Fragen würden mich auch interessieren. Vielleicht nimmt Herr Weber dazu Stellung.

  25. Dr. Harald Vetter

    Der Kommentar von JCAigner ist so typisch wie ungeheuerlich. Hier wird wieder einmal die höchst zweifelhafte und selbstgerechte Moral gegen die Wahrheit in Stellung gebracht. Hat man in letzter Zeit nicht auch „Rechtspopulisten“ solcherart überprüfen lassen? Und was heißt hier „kritisches Wissenschaftsverständnis“? Gibt es darauf jetzt gar eine Pacht?

    Antworten
  26. JCAigner

    Ja, gegenüber bestimmten politischen Kräften, die heute ein bedrohliches Ausmaß annehmen, befürworte ich einen politisch – moralischen Kompass, möglichst nichts zu tun, was denen nützt. Wer sich an so etwas hält und wer nicht, ergibt ja auch eine gewisse Bewertungsgrundlage.

    Antworten
    1. Richard IV

      mit solcher Einstellung stärken sie nur jene, die sie bekämpfen. Wahrheit ist weder links noch rechts.

  27. Ralf Rath

    Bedenkt man, dass in einer mehrdimensionalen Welt es nicht ermöglicht ist, die unendlich vielen Ausdehnungen positiv zu bestimmen, bleibt allein, die unzähligen Versuche zu kritisieren, das Ganze dennoch in den Griff zu bekommen. Die von vornherein völlig sinnlosen Bemühungen nicht zuletzt von Alexandra Föderl-Schmid, sowohl Mensch als auch Natur zu beherrschen, können sich dadurch ohnehin niemals vergegenständlichen. Insofern darf es nicht sein, dass ihr von der Universität Salzburg für mehr als augenfällige Illiteralität der akademische Grad eines Dr. phil. verliehen ist.

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    1. Oliver

      Armselig ist eher ein derartiger Kommentar, der zeigt, dass es lediglich um eine Hetzjagd geht und keineswegs um wissenschaftliche Standards.

  28. JCAigner

    Egal, Herr Weber, was sie vor oder nach Weihnachten selbst an Prüfungen von Frau Föderl–Schmid machen wollten: sich jetzt – in Zeiten wie diesen! – als Auftragnehmer einer rechtspopulistischen Truppe, die offenbar Jagd auf kritische JournalistInnen macht (wie sonst wäre so ein Auftrag zu erklären??), zu präsentieren, wird ihren Bemühungen allgemein sicher nichts nützen.
    Es gehörte – neben der Wissenschaftskritik – auch zu einem kritischen Wissenschaftsverständnis, solche fragwürdigen Zusammenhänge zu meiden.

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    1. Stefan Weber Beitragsautor

      Wer gibt hier den moralischen Kompass vor? Ich darf als selbstständiger Gutachter keinen Auftrag von VIUS annehmen?
      Und deshalb hilft mir jetzt die Wahrheit auch nichts?
      Vielleicht denken Sie einfach mal eine Runde darüber nach, warum sich seit 18.12. sonst niemand für diesen Plagiatsfall interessiert hat. Wünsche gute Erkenntnisse!

    2. Heinrich C. Mayr

      Ich bin der letzte, der irgendetwas mit Links- und Rechtspopulisten im Sinn hat. Solange es sich nicht um Verbotenes handelt, ist die Frage, mit wem man Geschäfte macht, eine persönliche; dies bei allem kritischen Wissenschaftsverständnis.

      Moralische Einwendungen mag man haben, aber sie fechten offenbar (in anderem Kontext) auch einen ehemaligen Bundeskanzler nicht an, und Parteigenossen, Landeshauptleute und Wissenschaftler halten ihm die Stellung. Überhaupt keine Skrupel haben diejenigen, die gerne Mitglieder aus jeweils anderen Gesinnungsgenossenschaften (Parteien) angepatzt und überführt sehen.

      Man mag auch zu Herrn Weber stehen, wie man will. Ich (unsere Universität war eines der ersten seiner „Opfer“) bin froh, dass es jemanden gibt, der sich um akademische und journalistische Sorgfalt bemüht und Fehlverhalten aufdeckt.

    3. Stefan Weber Beitragsautor

      Danke, mir wäre dieser Vergleich gar nicht eingefallen. Ein paar Millionen aus dem Benko-Imperium für sonderbares Lobbying, sind die für Herrn Aigner ok?
      Ich frage ja nur, weil 2.000 Euro von „Nius“ genügen, damit er mich gleich aus der anständigen Wissenschaft ausschließt. (Und er verknüpft das auch noch mit meinen Erkenntnissen zu Föderl-Schmid.)
      Wessen Kompassnadel rotiert hier?

    4. Christian Bauer

      Es geht um Wahrheit und in diesem Fall um journalistische Korrektheit, um nichts anderes. Dürfen etwa nur linkspolitische Organisationen Auftraggeber sein?

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