13 von mir aufgedeckte Plagiatsfälle bei Politikern und Politikerinnen in Österreich zwischen 2007 und 2022

Von A wie Aschbacher bis Z wie Zadić hier mal eine kleine Bilanz. Das Plagiat ist in Österreich durchaus „wiederholt ministrabel“, wie sich zeigt, und der ÖVP-Bias ist doch unverkennbar. Auch sehr aufschlussreich: Negative Konsequenzen gab es überhaupt nur im Fall Aschbacher. In den Fällen Buchmann (Titelaberkennung) und Hahn (keine Titelaberkennung) kann man ja nicht von negativen Konsequenzen sprechen: einmal Bundesrat, einmal EU-Kommissar.

Es wurden nur zwei Titel aberkannt: In Fall 2 und Fall 10 der ÖVP.

ÖVP:

  1. Wissenschaftsminister Johannes Hahn, Dissertation, entdeckt 2007
  2. Landesrat Christian Buchmann, Dissertation, entdeckt 2016
  3. Nationalratsabgeordneter Peter Weidinger, Diplomarbeit, entdeckt 2020
  4. Arbeitsministerin Christine Aschbacher, Diplomarbeit und Dissertation, entdeckt 2021
  5. Vizebürgermeister N.N., Diplomarbeit, entdeckt 2021
  6. Familienministerin Susanne Raab, Diplomarbeit, entdeckt 2022
  7. Landtagsabgeordneter Armin Forstner, Masterarbeit, entdeckt 2022
  8. Bundespolizeidirektor Michael Takàcs, Masterarbeit, entdeckt 2022 (parteinahe)
  9. Innenminister Gerhard Karner, Diplomarbeit, entdeckt 2022
  10. Landtags- und Gemeinderatsmitglied N.N., Masterarbeit, entdeckt 2022

SPÖ:

  1. Kanzleramtsminister Thomas Drozda, Diplomarbeit, entdeckt 2017

Grüne:

  1. Nationalratsabgeordneter Peter Pilz, Dissertation, entdeckt 2011 (Eigenplagiat, unethische Autorschaft)
  2. Justizministerin Alma Zadić, Dissertation, entdeckt 2022

Habe ich jemanden vergessen?

5 Kommentare zu “13 von mir aufgedeckte Plagiatsfälle bei Politikern und Politikerinnen in Österreich zwischen 2007 und 2022

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  1. Sigi Maurer

    Herr Weber, Sie müssen wirklich hohes Interesse an Hochschulschriften haben. Die Bachelor-Arbeit in Soziologie von Frau Maurer ist ein absolutes, wissenschaftliches Highlight gewesen….hahaha. Bachelor, unglaublich! Mit dem Bologna-System hamma uns damals was eingetreten.

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  2. Max Wurscht

    Werter Herr Weber,

    eine interessante Statistik, die Sie hier anführen, woran mag es wohl liegen, daß Sie keine Plagiatsfälle in FPÖ-Kreisen finden?
    Weil es keine Akademiker in der FPÖ gibt? Weil Sie keine Arbeiten aus dieser politischen Gruppe „untersuchen“? Weil Sie möglicherweise aus dieser Ecke Aufträge erhalten, Untersuchungen durchzuführen?

    Antworten
    1. Stefan Weber Beitragsautor

      Es gibt genug Akademiker in der FPÖ, eine genaue Statistik zur Akademikerquote nach Parteien kenne ich nicht, wäre aber sehr interessant. Zweitens: Ich klammere die FPÖ nicht bei Untersuchungen aus. Drittens: Ich habe noch nie einen Auftrag von der FPÖ oder „aus dieser Ecke“ erhalten. LG

  3. Interessierter Leser

    Mich würde auch eine Liste der von Ihnen untersuchten Politiker interessieren welche saubere Arbeiten abgegeben haben. Warum nicht auch so etwas veröffentlichen. Manchmal habe ich das Gefühl ihr Blog sollte eigentlich „Blog für wissenschaftliche Unredlichkeit“ heißen. Man fragt sich: gibt es eigentlich noch jemanden der nicht plagiiert?

    Antworten
    1. Stefan Weber Beitragsautor

      Lieber interessierter Leser!
      Sehr gerne. Die Publikation einer solchen „Whitelist“ wurde übrigens von Politikern immer wieder abgelehnt. Keine Funde nach Einsatz der Plagiatssoftware Turnitin bei:
      ÖVP: Blümel, Schramböck, Brunner
      Grüne: Kogler, Maurer
      SPÖ: Ludwig
      Ein einziges mutmaßliches Plagiatsfragment in der Arbeit:
      ÖVP: Nehammer
      Eher unbedeutende Funde und inhaltlich dürftige Arbeit:
      SPÖ: Kaiser (Dissertation)

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