Es gibt in der Arbeit von Frau Schavan mehrere verdächtige Textpassagen, die auf Grund der Elaboriertheit der Wissenschaftsprosa und des demonstrierten Kontextwissens möglicherweise nicht aus ihrer Feder stammen. Eine solche Passage wurde auf VroniPlag bereits publiziert. Ich veröffentliche sie hier erneut mit dem Aufruf: Wer kennt die im Bild unten kursivierte Literaturstelle? (Welcher Dissertant verknüpft schon mal so ganz nebenbei Kant mit Max Weber?) Bitte um Mail an weber@plagiatsgutachten.de. Die Brisanz eines solchen Nachweises wäre nicht zu unterschätzen, würde er doch zeigen, dass Frau Schavan neben dem Buch „Psychoanalyse und Gewissen“ von Ernst Stadter (1970) von zumindest einem weiteren komplett unerwähnten Text abgeschrieben hat. Auch die Diskussionsseite ist beachtenswert. Na wenn das kein Wissenschaftskrimi ist!
Das „autonome Subjekt“ ist ein gern verwendeter Ausdruck (soweit ich mich erinnere ) von Norbert Elias! Dennoch klingt in diesem Kapitel einiges auch nach dem Soziologen Georg Simmel ( immerhin hatte er einige Gemeinsamkeiten mit Max Weber).
Wäre vielleicht interessant hier mal zu recherchieren. Habe leider nicht viel Zeit um mich durch die Literatur zu wühlen!
Die Weber-Rezeption könnte auch von Luhmann induziert sein.
In den 1970ern war Webersche 😉 Modernisierungstheorie groß in Mode 😉 – soziologische Schriften dieser Zeit könnten sowas wohl vielfach enthalten.
Es wäre auch möglich, dass in Schavans Studium Weber im Seminar gelesen wurde und sie sich das gemerkt hat. Und dass sie vor Webersche Modernisierungstheorie in drei Sätzen einen Parforce-Ritt durch 1. Aufklärung, 2. Mittelalter, 3. Neuzeit, 4. Moderne setzt, gefolgt von Sinnieren über die Gegenwart, das ist wirr und unfundiert genug, um aus einer moraltheologischen Dissertation von 1980 zu stammen.
Trotzdem finde ich das eine gute Aktion. Hat was von einem Wiederbelebungsversuch für den Schwarm.