Ein Massenmedium setzt den nächsten Schritt zur Aufklärung des Falls Schavan: Die „Süddeutsche Zeitung“ hat begonnen, erste Plagiatsstellen und die Originale vergleichend darzustellen. Die Verknüpfung von „Barcode“ und Text ist gelungen, allerdings wird man sich bei einer zu erwartenden größeren Anzahl von Plagiaten etwas einfallen lassen müssen. Es gibt auch einen Aufruf, sich mit einem Mail an Hinweis@sz.de an der Plagiatssuche zu beteiligen. Wenn ich es richtig gesehen habe, gibt es den Gesamttext der Dissertation von Schavan noch immer nicht im Netz. Das wäre freilich ein wichtiger Schritt, damit die kollektive Suche wie bei Guttenberg erneut anlaufen kann (und komme mir bitte ausgerechnet in so einem Fall niemand mit dem Urheberrecht!).
Interessant auch dieser Link: Der Stand der Recherche in Sachen „As“ bei VroniPlag.
Darstellung der Plagiate durch die SZ.
Barcode zum Fall Schavan, erstellt von Martin Heidingsfelder. Danke für den Hinweis an Erbloggtes.
Vorsicht: Die SZ hat keine grafische Darstellung der Plagiatsfunde gemacht, sondern nur von 5 Stellen, die sie repräsentativ fand! (Dass sie das dem Leser nicht gaaanz deutlich macht, ist ärgerlich, da es Schavan scheinbar entlastet.)
Zum Urheberrecht muss man natürlich sagen: Aber die armen Urheber, die durch die Raubmordkopierer ihres gerechten Lebensunterhalts verlustig gehen! Wovon soll Schavan denn leben, wenn keiner mehr ihre Dissertation kauft?
Was, das Buch kann man gar nicht mehr kaufen? Naja, aber außer der Autorin wird auch der Verlag in seinem natürlichen Recht auf geistiges Eigentum verletzt, da muss echt mal der Verfassungsschutz tätig werden, wenn irgendein anonymer Anarchist einen Link zu einem Scan des Buches verbreitet.
Sowas liegt natürlich der staatstragenden SZ fern. Die fordert nur zur Mithilfe auf (wie weiland Ede Zimmermann bei Aktenzeichen XY ungelöst).