Schlagwort-Archive: Agentur für wissenschaftliche Integrität

Wonn i da Bühdungsminista warat

Dann würde ich erstmal nicht so reden, weil ich ja nicht der Babler-Andi bin, sondern der Plagiatsjäger-Weber.

Ich würde hingegen Folgendes tun:

Straffung und Totalreform der österreichischen Hochschulgesetze: Universitätsgesetz (UG), Privathochschulgesetz (PrivHG), Fachhochschulgesetz (FHG), Hochschulgesetz (HG, nur für Pädagogische Hochschulen), Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz (HS-QSG), Forschungsorganisationsgesetz (FOG). Sechs Gesetze regeln die Hochschulen in so einem kleinen Land. Mit dem eigenen Gesetz für die neue Digitaluni sind es deren sieben! So einen Wahnsinn gibt es definitiv nur in Österreich. Rund 1.500 Titel kennt das Land, viele davon akademische Grade. […]

Herr Minister Polaschek, es reicht! Akademie der bildenden Künste Wien erteilt wahnwitzigen Freibrief zum Plagiieren

Die Hochschulkorruption in Österreich hat einen neuen Höhepunkt erreicht. In einem Plagiatsfall mit 66 von Plagiaten betroffenen Seiten einer Dissertation und 71 meist komplett unzitierten Übernahmen aus Wikipedia sieht die Akademie der bildenden Künste Wien „keine Täuschungsabsicht“. Der Plagiatsfall wurde von VroniPlag Wiki vor mehr als einem Jahr publiziert. Die Akademie äußert sich nicht einmal dazu, ob aus ihrer Sicht überhaupt Plagiate vorliegen oder nicht.

„Keine Täuschungsabsicht“ ist mittlerweile in Österreich längst zur Killervokabel geworden, um mehr als berechtigte Kritik am Sittenverfall des akademischen […]

Ausschaltung geht weiter: ÖVP-nahe Österreichische Forschungsgemeinschaft (ÖFG) entfernt mich aus der ARGE „Gute wissenschaftliche Praxis im Wandel“

Das hat es in der Geschichte der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (ÖFG), eines sehr ÖVP-nahen, um nicht zu sagen tiefschwarzen Wissenschaftsvereins wohl noch nie gegeben: Nach mehr als einem Jahr ehrenamtlicher Tätigkeit mit null Cent Einnahmen, ja sogar mit Ausgaben eliminiert man mich aus der Funktion des stellvertretenden Leiters der im Wesentlichen von mir konzipierten und aufgebauten Arbeitsgemeinschaft „Gute wissenschaftliche Praxis im Wandel“ der ÖFG.

Ein Mitglied eines ÖFG-Gremiums mailte mir soeben, „dass der wissenschaftliche Beirat der ÖFG auf einer Neubestellung der Leitung der ARGE GWP bestehen […]

Erneute Reinwaschung durch die ÖAWI? Wie die Plagiatsprofessoren der FH Salzburg abgeschrieben haben

Der Teufel steckt oft im Detail. Aber genau das macht Wissenschaft aus, und eben auch die Plagiatsforschung. Der gekündigte Professor der FH Salzburg, Thomas Grundnigg, hat nicht nur von Schulliteratur abgeschrieben. Betrachten wir diese Stelle auf S. 8 seiner Diplomarbeit:

Hier werden die Marketingwissenschaftler Christoph Herrmann (bei Grundnigg falsch: Hermann) und Heribert Meffert zitiert. Auch in den Fußnoten 5 und 6 bei Grundnigg stehen (nur) diese beiden Autoren. Die gesamte Passage fußt aber nicht auf der eigenen Literaturarbeit Grundniggs, sondern auf einer weiteren, nicht genannten […]

Veröffentlichung oder Geheimhaltung von Plagiaten und Titelaberkennungen? Zur überholten „Amtsverschwiegenheit“ in Österreich

Als der deutschen Ex-Bildungsministerin Annette Schavan 2013 der Doktorgrad aberkannt wurde, begab sich der Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf, Bruno Bleckmann, nicht nur in die Öffentlichkeit, um den Verfahrensstand mitzuteilen, sondern auch, um forsch das Ergebnis des Verfahrens samt Abstimmungsdetails vor laufenden Kameras zu verkünden.

In Österreich wäre dies nur im Falle einer Nicht-Aberkennung möglich gewesen, da diese kein eigener Verwaltungsakt gewesen wäre, sondern nur die Bestätigung eines bereits in der Vergangenheit vorgenommenen Aktes. Das heißt: Wenn eine Person des öffentlichen Lebens ihren […]

Plagiat, Widerruf des Grades und das intervenierende Moment

Ob ein Plagiat vorliegt oder nicht, hat in Österreich offenbar nicht wirklich viel mit dem Text selbst zu tun. Ob ein akademischer Grad widerrufen wird oder nicht, hat in Österreich offenbar nicht wirklich viel mit dem Plagiat selbst zu tun. Anders als in Form dieser beiden Arbeitshypothesen kann ich mir im Moment folgende Erfahrungen der vergangenen zehn Jahre nicht erklären: * Ein Magister der Universität Salzburg plagiiert mehr als ein Drittel seiner Diplomarbeit von einer ungenannten Quelle, er behält seinen Grad. Ein Magister der Universität […]

Die ÖAWI als „Feigenblattaktion“ und Unis als „rechtsfreie Räume“

Ich habe heute Morgen folgende Mail von einem namhaften österreichischen Wissenschaftler erhalten, die ich anonym veröffentlichen möchte:

„Lieber Herr Weber,

 wahrscheinlich kennen Sie schon folgenden Bericht im „Standard“:

http://derstandard.at/2000001624212/Agentur-fuer-wissenschaftliche-Integritaet-Rueckgang-der-Faelle

Die Meldungen an die ÖAWI gehen zurück und man wundert sich, weshalb.

Dabei ist die Antwort klar: Die ÖAWI war eine Feigenblattaktion, gestartet zu einem Zeitpunkt, als die Wogen in der Plagiatsdiskussion hochgingen. Der Lösungsansatz war typisch österreichisch: Man gibt vor, sich um ein Problem zu kümmern, die zuständige Einrichtung hat aber überhaupt keine Sanktionsmöglichkeiten in […]