Rätselhafte Textübereinstimmungen zwischen Annalena Baerbocks Buch „Jetzt“ und Robert Habecks Buch „Von hier an anders“ entdeckt

Das hätte sich Annalena Baerbock wohl nicht gedacht: Ihr Buch Jetzt wird zunehmend zum Gegenstand der Textlinguistik und Digitalforensik und nicht der politischen Auseinandersetzung. Das Buch zwingt ja Wissenschaftler wie mich förmlich, nicht über die Gegenstände der Politik zu sprechen, sondern über das Sprechen über die Gegenstände der Politik.

Wie erklärt Annalena Baerbock den geneigten Leserinnen und Lesern etwa die folgenden Übereinstimmungen zwischen S. 79 bis 86 des Buchs von Herrn Habeck und S. 40 f. ihres Buchs? Beide, Habeck und Baerbock, schreiben über das Bildungssystem – Herr Habeck unter der Überschrift Die Welt nicht spiegeln, sondern gestalten, Frau Baerbock unter der Überschrift Schule des Lebens. Die Überschrift von Herrn Habeck dürfte der/die Ideen- und Wortketten-Kopist/in indes ein wenig konterkariert haben:

Das ist einigermaßen oder eher sehr bizarr. Eine zufällige Wortketten- und Ideengleichheit ist wohl auszuschließen. Auch der Verweis auf ein etwaiges ‚identisches Wording‘ der Grünen taugt hier nicht zum Entkräften des Plagiatsvorwurfs. Dies alleine schon deshalb, weil sich in Herrn Habecks Buch nicht einmal ein Halbsatz befindet, der auch im Wahlprogramm der Grünen steht.

Die Ausführungen im Buch von Frau Baerbock lesen sich so, als hätte jemand jemandem den Auftrag erteilt, ein Exzerpt oder eine kurze Paraphrase von Habecks Kapitel über das Bildungssystem zu erstellen.

Dieser neue Fund legt nahe, dass Frau Baerbock das Buch nicht selbst geschrieben hat, sondern sich auf Kräfte verlassen hat, die Plagiate und Paraphrasen von älteren Texten geliefert haben. Wäre dies der Fall, würde zusätzlich zum Plagiat auch noch Ghostwriting bzw. unethische Autorschaft vorliegen, die im faktischen Widerspruch zur wiederholten Aussage von Frau Baerbock stünde, sie habe das Buch bis auf die Stellen von Herrn Ebmeyer selbst verfasst.

Für die Zusendung des Fundes, der mit der Textvergleichssoftware WCopyfind digital rekonstruierbar ist, danke ich herzlich einem aufmerksamen Leser.

Die weiteren Entwicklungen hier im Blog:

25. Juli 2021 und ff.: „Newsticker: Bislang 54 verifizierte Plagiatsfragmente im Buch ‚Jetzt‘ von Annalena Baerbock“

40 Kommentare zu “Rätselhafte Textübereinstimmungen zwischen Annalena Baerbocks Buch „Jetzt“ und Robert Habecks Buch „Von hier an anders“ entdeckt

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  1. Pingback: Plagiatsvorwurf gegenüber Annalena Baerbocks Sachbuch "Jetzt"

  2. Heinz Fuchs

    Sollte ein sogenannter Normalo auch nur versuchen, das Finanzamt um ein paar Hundert Euro zu betrügen, würde dies bei Entdeckung ernsthafte finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen. Bei größeren Summen und im wiederholten Fall drohen sogar Gefängnis.
    Offensichtlich gilt das nicht für Frau Baerbock. An drei aufeinanderfolgenden Jahren hat sie bedauerlicherweise vergessen die dreimal bezahlten Beträge von je 10.000 Euro dem Finanzamt als Einkommen zu melden und zu versteuern. Natürlich hat sie sich dafür entschuldigt.
    Vergeben und vergessen….oder?

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    1. Brigitte

      Das stimmt nicht. Bitte informieren Sie sich, bevor Sie solche Behauptungen aufstellen. Frau Baerbock hat die Summen versteuert und „nur“ versäumt, diese dem Bundestag zu melden, möglicherweise, weil das Geld aus der eigenen Partei stammte und somit eine Beeinflussung von außen nicht gegeben war.

  3. Angelika Trautwein

    Bei den Grünen war auch schon vor den schlicht geschriebenen Büchern erkennbar, dass wir es mit wenig intellektuellem Potential zu tun haben. Das wollen die hier gehässig gegen Herrn Weber kommentieren, allerdings nicht wahrhaben.

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    1. Volker Weiler

      Die Nomenklatura der Grünen besteht zum Großteil aus Studienabbrechern. Wie soll da Intellektualität reifen?
      Vor diesem Hintergrund sind auch A. Baerbocks Eskapaden in ihrer Vita zu erklären.

  4. Pingback: Baerbock hat’s schon wieder getan: Diesmal schrieb die Kanzlerkandidatin bei Parteikollege Robert Habeck ab - Before It's News

  5. Carsten

    Die Enthüllung ist nur ein kleines Mosaiksteinchen. Insgesamt zeigt sich allerdings ein Bild einer zutiefst narzistischen Kandidatin, die jedewede Gelegenheit ergreift, um sich selbst auf Kosten Dritte in ein besseres Licht zu rücken. Noch nie wurde ein Politiker gleich ob Kanzlerkandidat oder Hinterbänkler bereits VOR der Wahl so der Lüge, des Abschreibens, der Schummelei und der Arroganz überführt.

    Wenn man ein Fan der Grünen wäre, würden man sie zum Rückttritt auffordern. Wenn man den Grünen das schlechteste wünscht, hofft man, dass sie noch für 35 Jahren an der Spitze bleibt.

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  6. Ralf Rath

    Das „Handelsblatt“ als eine in Deutschland ansonsten überaus renommierte Wirtschaftszeitung schreibt heute übrigens, dass es, wortwörtlich, „Nebensächlichkeiten“ sind, denen sich Annalena Baerbock seit der Veröffentlichung ihres Buches mit dem Titel „Jetzt“ ausgesetzt sieht. Nicht zu der Erkenntnis fähig zu sein, dass sich das steuernde Prinzip niemals positiv bestimmen lässt, hat laut Karl Heinz Haag jedoch „intensivste Bedeutung … zuvörderst für das Schicksal der Menschheit“. Aber für den Journalisten Jan Hildebrand, der sich diese Wertung in dem fraglichen Artikel erlaubte, scheint denn auch die Frage vernachlässigbar zu sein, ob vor allem in den Industriekonzernen mit globaler Qualitätsproduktion die Arbeitsprozesse sich notwendig im sozialen Kontext einer dadurch grundlegend veränderten Steuerung vollziehen.

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  7. Reiner Hohn

    Was treibt Sie eigentlich dazu ständig andere Menschen zu hinterfragen? Kann es sein, das Sie an einer neurotischen Erkrankung leiden, sich ständig mit sich selbst beschäftigen und quasi kein soziales Umfeld haben? Wie ist eigentlich der Titel ihrer Doktorarbeit?

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    1. Stefan Weber Beitragsautor

      Sehr geehrter Herr Hohn! Der Titel meiner Doktorarbeit ist „Die Dualisierung des Erkennens“, erschienen im Passagen Verlag 1996. Ich kenne vier Plagiate VON dieser Arbeit. Falls Sie meine Arbeit auf Plagiat prüfen wollen, würde mich das sehr freuen. Zum sozialen Umfeld: Ich habe eine großartige Lebensgefährtin und drei tolle Kinder. Also eher zu viel als zu wenig soziales Umfeld. Aber natürlich habe ich, wie wir alle, Angst vor dem Tod. Und wie geht es Ihnen so ganz persönlich?

    2. Carsten

      Oh Gottchen, hat er Dein Ideol angekratzt. „Kann es sein, das[s] Sie an einer neurotischen Erkrankung leiden, ständig“ Dein Ideol verteidigen musst, weil Sie „quasi kein soziales Umfeld haben?“
      „Wie ist eigentlich der Titel ihrer Doktorarbeit, Reiner Hohn?“

  8. Thomas Müller

    Gut, dass ich damals nicht bei Ihnen meine Praktikumsberichte abgeben musste. Es handelte sich zwar nur um einige, notenfreie Scheine, die man im Semester so zwischenquetschen musste, aber das war damals meine Rote Linie, wo ich nie gewagt hätte Plagiate unter diesem Niveau abzugeben. 🙂 Also d.h. alte Berichte wenigstes etwas umzustellen und umzuformulieren, weil es wäre mir wirklich zu blöd gewesen, dieses Mindestmaß an Betrug noch weiter zu unterschreiten? Deshalb wundere ich mich auch so bei den anderen Stellen aus Baerbocks Buch, wie jemand so dummdreist und faul sein kann, ganze Passagen fast wortwörtlich zu übernehmen? (wahrscheinlich hat sie oder ihr Ghostwriter wenigstens noch dieses Mindestmaß an Betrugsehre bei dem Co-Vorsitzenden gehabt)

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  9. Pingback: Neues Baerbock-Plagiat jenseits bloßer "Faktenübernahme" entdeckt

  10. Joachim Marquardt

    Auch wenn es offensichtlich ist, daß hier Gedankengänge aus Robert Habecks Buch übernommen wurden: Ein hieb- und stichfester Nachweis eines Plagiats erscheint mir schwierig. Habecks Buch ist schließlich auch keine Primärquelle – die Daten hat auch er von irgendwoher erhalten (z.B. wissenschaftlicher Dienst des Bundestages, etc.). (nebenbei: Hat er eigentlich Quellen angegeben?) Und die Ideen als solche dürften unter grünen Politikern weit verbreitet sein.
    Was die Formulierungen betrifft, die wurden ja in vielen Fällen leicht abgewandelt – ab wann beginnt ein Plagiat?

    Daß das Buch ganz schnell zusammengeschustert wurde, ist überdeutlich. Und daß es zumindest anständig gewesen wäre, Habeck wenigstens zu nennen, ist auch klar.

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    1. Carsten

      na und, selbst wenn H. abgeschrieben hätte. Der Beweis, dass Frau B. es wieder getan hat ist sehr hoch. Vor allem bei ihrem Vorstrafenregister ist der Fall eindeutig.

  11. Peter Ullrich

    Wie erbärmlich ist das eigentlich, sein Brot mit so einer Tätigkeit zu verdienen und immer wieder Textstellen zu präsentieren, die an andrer Stelle schon mal verwendet wurden. Ich habe selbst eine Diplomarbeit und eine Promotionsarbeit geschrieben und kenne das Gebot, die Quelle zu zitieren. Frau Baerbock hat aber ein schlichtes Buch ohne wissenschaftlichen Anspruch geschrieben, wolle damit in Vorbereitung der Wahlen ihr politisches Credo umter das Wahlvolk bringen. Sie hat dabei Formulierungen benutzt, die andere erdacht haben. Aber entscheidend sind doch ihre daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen für ihr politisches Handeln. Herr Dr. Weber, weiterhin viel Spaß beim Texte vergleichen, sie tun mir wirklich leid. Hoffentlich verpassen Sie dabei nicht den Wahltermin

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    1. Carsten

      Sie irren Herr Ulrich, erbärmlich ist es bei anderen abzuschrieben.
      Erbärmlich ist es weiterhin, wenn Sie hier die täterin verteidigen und diejenigen angreifen, die diese Damen als das entlarven was sie ist: Ein Lügnerin, Abschreiberin, Dünnbrettbohrerin.
      Auch wenn ich KEIN wissenschaftliches Buch schreibe, darf ich NICHT abschreiben. Das ist Urheberrecht und als Völkerrechtlerin (lach), sollte Frau B. das wissen.

  12. Ralf Rath

    Robert Habeck spricht in seiner Festrede anlässlich der diesjährigen Verleihung des Max-Weber-Preises gleich eingangs davon: „Es gibt im Protestantismus keine Prädestination“. Aus dieser Besonderheit schließt der Co-Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen unvermittelt auf das Allgemeine und sagt in einem Atemzug: „Man muss sich im Leben selbst seinen Sinn suchen“. Sollte aber tatsächlich nicht auszuschließen sein, dass womöglich ein „blindes Schicksal“ die Welt regiert, wie der vor kurzem verstorbene Hans Küng als der Ideengeber des Tübinger Weltethos-Instituts fragend in seiner Schrift „Existiert Gott?“ längst zu bedenken gibt, handelt sich Annalena Baerbock dieselbe Bringschuld ein, sobald sie sich an die Habeck’schen Verlautbarungen auch nur anlehnt. Völlig anders sieht es jedoch aus, wenn das Schicksal kein blindes Verhängnis ist. Die Auseinandersetzung, die Robert Habeck führt, wäre dann bloß leeres Denken mit der Folge, dass es auch dem Buch „Jetzt“ von Annalena Baerbock von vornherein an einem Gegenstand fehlt. Letztlich blieben dadurch ihre Einlassungen dazu, welche Politik sie als künftige Bundeskanzlerin anstrebt, ohne jede reale Fundierung. Bereits der Volksmund kritisiert ein derlei frei schwebendes Unterfangen äußerst abschätzig als „Luftnummer“. Insofern müssten notwendig die gesellschaftlichen Voraussetzungen geklärt werden, zu denen sich zumindest Robert Habeck äußert. Aufseiten der Kanzlerkandidatin sind hingegen bis dato keinerlei Anstalten erkennbar, die hinreichend Aufschluss darüber geben, ob sie in dieser existenziell alles entscheidenden Angelegenheit wenigstens im Ansatz über einen eigenen Begriff verfügt.

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  13. Karlheinz Dewald

    „Was kümmert dich der Splitter im Auge deines Nachbarn, wenn in deinem eigenen Auge ein ganzer Balken steckt“.
    Zitat von Jesus Christus (also kein Plagiat)

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    1. Carsten

      Der Vergleich ist schief mein lieber Dewald. Nur weil Frau B. jede Möglichkeit nutzt, um gegen Regeln zu verstoßen bedeutet das nicht, dass alle das so machen. Das Ihr Grünen sie verteidigt ist schlimm und unmoralisch. Glauben Sie, dass es in der CDU oder FDP jemand immer noch Kanzlerkandidat wäre nach inzwischen 8 Vorfällen binnen sechs Wochen?!

  14. Heinz Guenther

    Ich finde Ihre Arbeit auch deshalb so wichtig, da die öffentlich, rechtlichen Anstalten versucht haben, ein positives Image der A. B. aufzubauen, was jetzt aber als Seifenblase zerplatzt.

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  15. Pingback: Plagiatsjäger: Baerbock schrieb auch von Robert Habeck ab | Exxpress

  16. Michael Jankowsky

    Es ist eine sehr lästige Angewohnheit, dass jede/jeder der meint er hätte etwas zu sagen o. zu wissen uns mit seinem Buch belastet….
    Frau Bearbock hätte sich ihr Buch und die Kanzlerkandidatur uns ersparen sollen.
    Man kann ihre Situation auch mit einem Ver von Wilhelm Busch beschreiben:

    Der fliegende Frosch
    Wenn einer, der mit Mühe kaum,
    geklettert ist auf einem Baum,
    Schon meint, dass er ein Vöglein wär,
    so irrt sich der.

    Das wohl „Interessanteste“ an der Grünen Kanzlerkandidatur ist, Herr Habeck
    wusste mit Sicherheit genau wie sich das Geschehen um Frau Baerbock entwickelt!!!

    Schönen Sonntag

    Michael Jankowsky

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    1. Iwan Kalita

      Die Rechtschreibfehler auch bei Ihnen sind recht interessant. Wie soll man aber interpretieren, daß Sie Wilhelm Busch falsch interpretieren? Ein völlig neues Phänomen…

  17. Michael Rieger

    Chapeau Herr Dr. Weber
    wenn das wirklich so ist, dürfte A.B endgültig „erledigt“ sein und ich kann ihr nur dringend empfehlen, alle Ämter nieder zu legen, auf die K-Kandidatur zu verzichten und übrigens auch auf eine erneute Abgeordnetenkandidatur zu verzichten… Es bleibt weiterhin spannend . Wann veröffentlichen Sie die Meldung auch in anderen Medien wie Focus, Spiegel, den ÖRR usw

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  18. Gerold Bliedung

    Wer dieser Frau seine Stimme gibt, um ihr auf den Kanzlerstuhl zu verhelfen, versündigt sich an unserer Demokratie und allen rechtschaffenden Bürgern, die mit ihrer ehrlichen und harten Arbeit und ihrem Wirken für unsere Gesellschaft tagtäglich ihren Dienst verrichten und dabei nur einen Bruchteil des Geldes erhalten, was diese Frau bereits schon jetzt Monat für Monat einstreicht!

    Gerold Bliedung

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    1. Ralph Lang

      “Keine Zeit“ ist schön daher gesagt. Hic Rhodos, hic salta! Machen Sie sich doch die Mühe, Herrn Dr. Webers Arbeiten zu durchforsten. Es mangelt Ihnen aber wohl eher an der Befähigung, ein solches Unterfangen durchzuführen. Bagatellisieren Sie doch bitte nicht den Betrug der Kandidatin an den Wählern, die gewisse Kompetenzen und Standards erwarten dürfen.

  19. M. Wagner

    Sehr geehrter Herr Weber,

    sie schießen hier weit über das Ziel hinaus. Es mag sein, dass Frau Baerbock inhaltlich Dinge übernommen hat, doch hier von einem Plagiat zu sprechen, ist reichlich übertrieben. Ihre kampagnenartige Beschäftigung mit Baerbocks Buch lassen nicht einmal mehr vermuten, dass sie nur dem Zweck dienen, die Kandidatin der Grünen politisch und moralisch zu zerstören. Vielmehr ist anzunehmen, dass genau das Ihr erklärtes Ziel ist. Andernfalls lässt sich eine derart überpenible Deutung als „Plagiat“ schon nicht mehr erklären. Ich frage mich ernsthaft, wie Sie während Ihres Studiums wissenschaftliche Arbeiten verfasst haben. Würde man Ihren Maßstab anlegen, dann würde vermutlich jede noch so profane Proseminar-Arbeit in Ihren Augen durchfallen, weil sich da immer inhaltlich gleiche Formulierungen finden. Baerbock ist darüber hinaus hier nicht in der Pflicht, ein Zitat zu verwenden. Des Weiteren: Wenn sie hier mit Habeck übereinstimmt, ist sie auch nicht in der Pflicht, ständig darauf zu verweisen, dass Habeck das genauso sieht.

    Ein Plagiat ist erst dann ein Plagiat, wenn es 1:1, also zu 100 Prozent exakt übernommen worden ist. In Anbetracht Ihrer übergenauen Betrachtung nichtwissenschaftlicher Werke juckt es mir regelrecht in den Fingern, wirklich jede einzelne Ihrer jemals von Ihnen verfassten Seminararbeiten unter die Lupe zu nehmen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihnen genau die selben „Fehler“ in einer wissenschaftlichen (!) Arbeit unterlaufen sind, die sie Baerbock in einer nichtwissenschaftlichen Publikation vorwerfen.

    Im Gegensatz zu Ihnen kann ich meine Zeit jedoch besser und sinnvoller nutzen, als Gespenstern nachzujagen.
    Sie übertreiben inzwischen maßlos.

    Denn dass Baerbock einen Ghostwriter gehabt haben muss, ist inzwischen mehr als eindeutig; sie haben ja durchaus vereinzelt Aussagen herausgepickt, die eindeutig 1:1 abgeschrieben worden sind.

    Allerdings muss man nicht ewig darauf herumhacken. Es sei denn, man will gezielt Stimmung gegen die Kandidatin machen, weil man Laschet für den besseren Kandidaten hält.

    Dann seien SIE wenigstens so ehrlich und geben SIE offen zu, bewusst Kampagne gegen Baerbock zu betreiben, eben weil SIE Laschet oder Scholz oder meinetwegen selbst Habeck für den besseren Kandiaten halten.

    Wenn Sie Transparenz um jeden Preis bei Baerbock fordern, sollten Sie genau das bei sich selbst ebenfalls einhalten. Also, seien Sie so ehrlich zu Ihren Leser_innen und der Presse und geben Sie einfach offen zu, dass Sie eine Kanzlerschaft von Baerbock um jeden Preis verhindern wollen.

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    1. Pietra Corse

      Ich bin Ihnen für die klare Aussage dankbar und schliesse mich vollumfänglich an.

    2. Lutz Große

      Was bitte bedeutet „überpenibel“?
      Die Fakten kann man mit eigenkreierten Attributen nun nicht vom Tisch wischen.
      Und ja, ich bin zwar nicht Herr M. Wagner, aber persönlich gegen eine „kindliche Kaiserin“ und ich brauche auch niemanden, der mir Wohnen, Ernährung, Muttersprache und Mobilität in vielfacher Einfalt vorschreibt. Es reichen heute schon viele politisch schon länger aktive Akteure, auch aus den Reihen der Grünen, die mit Selbstsucht sich selbst die Taschen vollhauen!

    3. Mrs. Boogle

      So sehe ich es auch. Beide beschreiben Ideen zur Gestaltung unserer Gesellschaft. Selbstverständlich kann man sich da einig sein und dies mit verschiedenen Worten ausdrücken. Die Bezeichnung Plagiat ist übertrieben, bzw. sind bei den Maßstäben zu jedem Buch viele Plagiate zu finden und umgekehrt.

    4. Heinz F.

      „Wenn sie hier mit Habeck übereinstimmt, ist sie auch nicht in der Pflicht, ständig darauf zu verweisen, dass Habeck das genauso sieht“ – es geht hier um die Frage, ob die beschriebenen Gedanken, eigene sind oder nicht (insbesondere für eine Kanzler:innenkandidatin von erheblicher Bedeutung). Da Robert Habeck sein Buch früher veröffentlicht hat, ist es naheliegend, dass er geistiger Urheber ist. Sich damit zu befassen hat nichts mit Penibilität zu tun.

    5. Peter

      Liebe od. Lieber M. Wagner,

      Ihre Aussage:
      „Ein Plagiat ist erst dann ein Plagiat, wenn es 1:1, also zu 100 Prozent exakt übernommen worden ist.“

      ist absoluter Unsinn.
      Wäre dem so, könnte jeder nach Belieben frei kopieren, indem ein einziges Wort ausgetauscht oder irgendein normaler Text einfach zwangs-gegendert wird (und selbst das findet sich im Buch von A.B.). Dann gäbe es praktisch keine Plagiate, denn kaum einer macht das so wie damals der Karl Theodor.

      Bei einem Plagiat bemächtigt man sich der Gedanken anderer, ohne dies anzugeben und gibt vor, selbst Quelle dieser Gedanken zu sein. Selbstverständlich geht es dabei nicht um Trivialsätze und Aussagen ohne jeglichen Bedarf an Kreativität, die jeder so formulieren würde. Längere Sätze nahezu wortgleich zu formulieren ist natürlich möglich, aber statistisch sehr sehr unwahrscheinlich. Insbesondere beschränkte sich solch eine Zufälligkeit dann auf eine einzige Stelle und nicht viele. Insofern macht das Gesamtbild den Unterschied.

      Sie haben offenbar nicht erfasst worum es beim obigen Vergleich der Passagen geht. Jeder Einzelsatz stellt überhaupt kein Problem dar und wurde überhaupt nicht losgelöst angeprangert, denn natürlich sind diese Sätze für sich genommen schon recht stark umgearbeitet worden. Aber wieso umgearbeitet? Bei Absätzen und Kapiteln gilt das Gleiche wie bei einem Einzelsatz. Dass der Inhalt eines Kapitels exakt Jenen eines anderen Dokuments abdeckt ist per Zufall nahezu ausgeschlossen, vor allem dann wenn auch noch spezielle eher ungewöhnliche Formulierungen exakt übereinstimmen. Dafür müsste man schon ein zwillingshaftes Denkschema aufweisen und gerade darauf kann A.B. nicht verweisen, denn einerseits fehlt ihr der Bildungsweg von Herrn Habeck und andererseits hat sie selbst Wert darauf gelegt, zu betonen, dass sie anders tickt (vom Völkerrecht). Sollten Sie nun darauf verweisen wollen, dass viele Wege nach Rom führen, so möchte ich vorab erwidern: Ja natürlich, aber nicht mit identischer Wegbeschreibung.

      Die gefundene Passage zeigt sehr deutlich, dass das Buch von Herrn Habeck Vorlage war. Hier wurden die Wörter nur etwas mehr geschüttelt als an anderen Stellen, um den Ursprung zu verschleiern. Es ist aber gut erkennbar, dass keine eigenen Gedanken einflossen und lediglich ein paar Füllwörter angepasst wurden.

      Interessant ist auch das Argument, dass es sich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit handelt.
      -> Stehlen ist dennoch falsch.
      Es besteht auch ein Unterschied darin, in eigenen Worten eine Idee eines Anderen in solch einem Buch vorzutragen oder gleich auch noch die Formulierungen zu übernehmen.
      Es ist auch völlig unerheblich, ob das Ganze justiziabel ist, denn einerseits gehört sich das nicht, insbesondere auch noch vom Co-Parteichef abzuschreiben, und andererseits hätte auch nichts dagegen gesprochen, etwa zu schreiben „Robert hat ja mal … bla bla bla“. Dann hätte sie sogar das Buch nicht erwähnen müssen.

      Anstatt sich dem Bockmist zu stellen, werden neue Phrasen gedroschen wie „Im Nachhinein …“ im Sinne von Hinterher sind immer alle schlauer, dann werden dreist neue Redewendungen erfunden „Niemand schreibt ein Buch allein“ und final muss sich der Co beim Lanz für ihre Vergehen rechtfertigen, samt Drahtseilakt, um nicht am Ende seine Freundschaften zu verlieren, zum Wohle von A.B.
      Um Kanzler zu sein, braucht es keinen Studienabschluss, allerdings sollte man in irgendeiner für das Volk relevanten Disziplin positiv hervorstechen. Meist wird das durch ein Studium abgedeckt, aber eben nicht immer.

    6. Carsten

      Das schlimmste an all diesen grünen Kommentaren ist, dass die Grünen, die immer selbst schnell Rücktritte anderer fordern hier völlg parteiisich und ohne moralisch-ethisches Grundgerüst agieren.
      Das macht mir regelrecht Angst.
      Darf eine Partei, die sich derart über Regeln, Recht und Anstand hinwegsetzt in einem Parlament sitzen.
      Hat die CDU überhaupt noch das Recht mit den Grünen eine Koalition zu bilden, wenn es gar keinerlei Rechsbewusstsein unter Euch Grünen gibt? ich meine: NEIN.

    7. Volker Weiler

      Warum fordert jemand wie M. Wagner einseitig von Dr. Weber Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber der Presse (moderne Menschen würden „Medien“ schreiben), dass bspw. eine Kandidatin einer Partei abgelehnt wird, ohne von den Medien (Beispringjournalismus) selbst zu verlangen, zuzugeben, dass sie in Teilen massiv Propaganda für dieselbe Kandidatin betreiben und eben die geforderte Transparenz hintertreiben?
      M. Wagner, den Text, an dem Sie sicherlich stundenlang feilten, ist sowas von gehaltlos.

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