Große Erfolge nach unseren Plagiatsgutachten: Gruber, Geschäftsführer des LASK, verliert Doktortitel – Schneider, Generalsekretär der Schweizer Volkspartei (SVP), verliert Professur

Wenige Monate nach dem Bekanntwerden der Plagiatsfälle rund um Ex-Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) hatten wir eines unserer damals längsten Gutachten fertiggestellt: Auf 119 gutachterlichen Seiten dokumentierten wir zahlreiche Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis in der Dissertation Voraussetzungen und Institutionalisierung sozioökonomischer Kooperation zur Prävention von Geldwäsche“ von Siegmund Gruber und Stefan Lutz, in Kooperation der beiden eingereicht im Jahr 2005 an der Johannes Kepler-Universität Linz. (Man muss es sich immer wieder auf der Zunge zergehen lassen, dass ausgerechnet mit einem ethisch so erhabenen Thema zwei Doktorgrade erschlichen wurden!)

Quelle: Visualisierung aus dem Gutachten von plagiatsgutachten.com, 119 S., hier S. 10

Die aufwändige Dokumentation hatte mein Kooperationspartner und Detektiv-Kollege Bernhard Maier durchgeführt, mit dem ich seit 2021 bei Plagiats- und Titelprüfungen zusammenarbeite. Es war sein erster großer Coup.

Siegmund Gruber, ehemaliger LASK-Präsident und nunmehriger LASK-Geschäftsführer, hat wie Stefan Lutz den Rechtsweg gegen die Aberkennung des Doktorgrades beschritten, und beide haben vor dem Bundesverwaltungsgericht verloren, wie heute bekannt wurde. – Wie ist das eigentlich? Kann jemand Geschäftsführer eines großen Fußballvereins bleiben, wenn er sich seinen Doktortitel erschlichen hat? Das ist freilich keine juristische, sondern eine ethische Frage, eine von Anstand und Moral.

Die beiden Urteile sind mittlerweile hier und hier im Volltext nachzulesen.


Wenig Glück als Mehrfach-Titelbetrüger und Serienplagiator hatte auch ein ehedem führender Ökonom der Schweiz, Prof. Dr. Henrique Schneider. Nachdem ich in seinen Publikationen und Lebenslauf-Angaben im Jahr 2023 massive Plagiate und Falschangaben entdeckt hatte, scheiterte zunächst Schneiders Bewerbung als Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands. Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Schneider auch seine Professur an einer norddeutschen Fachhochschule verloren hat. Die Prüfung seiner Dissertation an der Universität Graz scheint indes noch zu laufen, es gilt ja die Amtsverschwiegenheit.

Zum Generalsekretär der SVP (Schweizer Volkspartei) reicht es allemal. Als Plagiator befindet man sich in der Politik ja nicht nur in Deutschland (von Merz über Habeck und Baerbock bis zu Schavan und zurück zu Guttenberg), sondern auch in der Schweiz mittlerweile in allerbester Gesellschaft. Es ist eigentlich in der Politik ein Ritterschlag, plagiiert zu haben. Und seit dem Plagiatsfall Föderl-Schmid kann sich jeder Plagiator dessen gewiss sein, dass er die links-grüne Presse hinter sich hat. Und die Journalisten mit Parteibuch sowieso, egal welcher Couleur.

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