Der Ombudsman der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat seinen Jahresbericht 2009 hier online veröffentlicht. Darin verwundert die doch sehr geringe Anzahl an gemeldeten und aufgegriffenen Plagiatsfällen. Im Bericht ist auf Seite 5 zu lesen:
„Im Jahr 2009 lagen uns 4 Hinweise auf Plagiate vor, von denen wir bisher 3 als Fälle aufgegriffen haben.“
Da fragt man sich schon: Haben die Universitäten, hat die akademische Szene das Plagiatsproblem schon so gut im Griff, ist es weitgehend eingedämmt? Oder wenden sich nur wenige (und von Jahr zu Jahr immer weniger) Personen an die Vertrauensgremien der Forschungsgemeinschaften und Förderungsfonds? Meine eigenen Zahlen legen jedenfalls letztere Interpretation nahe: Vier Hinweise auf Plagiate erhalte ich im Schnitt alle zwei Monate, und daraus entwickeln sich durchschnittlich alle drei Monate drei neue Fälle.
Nicht nur der Ombudsman der DFG, auch das österreichische Pendant beim FWF, die Agentur für wissenschaftliche Integrität, hat einen neuen Webauftritt. Unter dem Menüpunkt „Downloads“ warte ich gespannt auf deren ersten Jahresbericht, denke aber, dass auch hier nicht dem Rat Volker Riebles (Buch „Das Wissenschaftsplagiat“) gefolgt werden wird, Ross und Reiter beim Namen zu nennen.