Auch ich würde eine solche Schlagzeile lieber nicht lesen wollen. Aber es ist nun einmal ein empirisches Faktum, dass auch die bekannte österreichische Medienanwältin Maria Windhager in ihrer Dissertation an der Universität Wien aus dem Jahr 2000 plagiiert hat, und zwar auf recht eindrückliche Art und Weise.
Zitierstandard Kerschner 1993
Dabei lege ich wie immer nicht meinen aktuellen Plagiatsbegriff zu Grunde, sondern den der Lehrbuchliteratur aus der damaligen Zeit und des Fachs, was ja immer State-of-the-art der Plagiatsforschung ist. Konkret ist es das Lehrbuch von Ferdinand Kerschner über juristische Arbeitstechniken in der dritten Auflage aus dem Jahr 1993. Und da steht sehr eindeutig drinnen, dass man das nicht darf, was Maria Windhager an über 20 Stellen ihrer Dissertation getan hat. Von Zufällen oder Schlampereien wird man da nicht mehr sprechen können. Vielmehr wurden immer wieder ganz bewusst Fußnoten nicht gesetzt, um beim Leser den Anschein des Eigentexts zu erwecken.
Vor allem von Walter Berka plagiiert
Durchgängig erweist sich dabei das Muster, dass Windhager vom bekannten österreichischen Rechtswissenschaftler Walter Berka plagiiert hat, bei dem auch ich eine Vorlesung an der Universität Salzburg besuchen durfte. Sie hat ihn immer wieder zitiert, aber eben immer wieder bei übernommenen Formulierungen und Gedanken auch nicht zitiert.
Fast nur linksgrüne Klientele
Maria Windhager ist langjährige Medienanwältin der österreichischen linksliberalen Tageszeitung „Standard“ und hat laut Eigenangaben in den vergangenen Jahren vorwiegend rote (wie Ulli Sima oder Rudi Fußi) und grüne Politiker und Aktivisten (wie Sigi Maurer, Eva Glawischnig oder Karl Öllinger) vertreten. Sie wird Anfang April auch den SPÖ-nahen Noch-Rektor der Universität Klagenfurt, Oliver Vitouch, bei einem medienrechtlichen Gerichtstermin in Salzburg gegen mich vertreten.
Auch Rechtsvertreterin von Oliver Vitouch
Oliver Vitouch hat mir einmal gemailt, dass er stets energisch gegen Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis vorgehen wolle, egal welche Parteifarbe der Plagiator hat und welches Naheverhältnis bestehen könnte. Nun werde ich Herrn Vitouch beim Wort nehmen.
Ich habe Frau Windhager zweimal mit dem Plagiatsvorwurf per E-Mail konfrontiert. Sie hat beide E-Mails gelesen (Lesebestätigungen waren aktiviert), sie hat aber nicht reagiert.
Ihre Dissertation handelt von einem Thema, mit dem sie sich in ihrem juristischen Alltag häufig beschäftigt: mit der Abgrenzung von Werturteilen und Tatsachenbehauptungen.
Sie finden hier den bisherigen Stand der Plagiatsdokumentation:
OK, sie fanden nun also 23 Plagiatsfragmente auf den ersten 37 von 141 Seiten. Und danach keine mehr? Wie definieren Sie eigentlich zahlreiche Plagiatsfunde? Was ist Ihr cut-off? Was sind wenige aber dafür quantitative Funde (widerspricht sich das nicht)? Nach welchen Kriterien beurteilen Sie qualitative Funde? Wer, außer Ihnen, hat diese Standards festgelegt? Wer hat Sie
eigentlich dazu bemächtigt als Universalbeschuldiger aufzutreten, ausschließlich den eigenen Maßstäben folgend? Wenn Ihnen hier wirklich rein die wissenschaftliche Redlichkeit ein Anliegen ist, dann lassen Sie uns doch darüber diskutieren!
Aber vielleicht geht es Ihnen hier gar nicht mehr darum. Sondern vielmehr um eine persönliche Vendetta gegen eine Gesellschaft oder ein System derer Sie sich als inkompatibel erwiesen haben, sowie gegen Personen die über jene Sozialkompetenzen verfügen, welche Ihnen zu fehlen scheinen. Wenn zweiteres zutrifft, hat alles Andere keinen Sinn.
Ich darf Sie mehrfach korrigieren:
1) Die Dokumentation stellt nicht Plagiate auf den ersten 37, sondern auf den ersten 51 Seiten der Dissertation dar. Offensichtlich fanden Sie es nicht der Mühe wert, bis zum Ende zu scrollen.
2) Im zweiten Teil der Dissertation Windhagers folgt, wie fast immer in juristischen Dissertationen, die Wiedergabe von Judikatur, mitunter absatzweise im Wortlaut. Der Kern der Auseinandersetzung ist bei juristischen Dissertationen dieser Machart immer in der ersten „theoretischen“ Hälfte zu suchen und in einer etwaigen Schlussfolgerung. Die Wiedergabe von Judikatur schafft jeder 15-jährige Gymnasiast.
3) Ich weise seit 2007 professionell auf ein Bildungsproblem und eine Schieflage in allen von mir inkriminierten Arbeiten hin. Ihre Vermutungen und Gehässigkeiten meiner Person gegenüber tun nichts zur Sache und sind vollkommen irrelevant. Ich darf Sie abschließend auf mein neues Buch „Wissenschaftlichen Textbetrug erkennen“ hinweisen, das in wenigen Monaten erscheinen wird.
Oh, wer reitet so spät durch Nacht und Wind? „Vendetta“; der Attackierte ist „inkompatibel mit Gesellschaft und/oder System“; „fehlende Sozialkompetenzen“… Geht´s nicht ein paar Stufen lockerer?
Ist „Thomas Schuster“ etwa…..? Also von der Wut, der Aggressivität und der Vorliebe für Fremdwörter („cut-off“) her zu urteilen, würde ich das beinah vermuten….
Das „Ablegen“ der politisch/ideologischen Brille ist nicht nur in Österreich schwierig. Aus eigener Erfahrung glaube ich jedoch sagen zu können, dass die mutelle Zurechnung von Redlichkeit bzw. Unredlichkeit hier stark ausgeprägt ist. Wobei, wohl aus historischen Gründen, Vertreter:innen sozialistischer Provenienz stärker von ihrer (unredlichen) Redlichkeit überzeugt zu sein scheinen und diese auch im Brustton der Überzeugung propagieren. Das gilt für Politiker:innen und Medienvertreter:innen gleichermassen. Demgegenüber scheinen Vertreter:innen konservativer, rechtspopulistischer Provenienz mit ihrer Unredlichkeit (augenzwinkernd) offener umzugehen. Ich verwende hier bewußt das Wort „scheinen“, weil ich diese Feststellungen natürlich nicht beweisen kann – es sind ganz persönliche Erfahrungen eines unabhängigen Vertreters der liberalen Mitte mit Migrationshintergrund ;-).
Auch meine Beobachtungen sehr subjektiv:
* Nach meinem Plagiatsvorwurf gegen den VP-Innenminister Gerhard Karner hat sich die ÖVP bei mir sehr subtil gerächt, indem sie mir nach und nach jedes wissenschaftliche Standbein, das ich mir in Sachen GWP über die vergangenen Jahre mühsam aufgebaut hatte, abgeschnitten hat: zuerst die auf mehrere Jahre angelegte Kooperation mit der TU Wien, die das Ministerium ja auch mit über einer Million Euro finanziert hätte, dann meine ehrenamtliche Tätigkeit bei der ÖFG, dann mein Auftrag eines „Zitier-Wikis“ beim BMBWF, und der eingeschlagene Weg der „Plagiatsforschung“ via IHS wurde nicht weiterverfolgt, obwohl das IHS sogar in ihrem „Policy Brief“ das Thema für eine Folgestudie umrissen hat. Das war sehr subtil, aber nachhaltig. Alles ausgelöst durch ÖVP-Mann und CV-Mitglied Sektionschef Elmar Pichl. Das gibt er sogar selbst zu und steht in einem Anwalts-Schriftsatz der TU Wien, der hier im Blog nachzulesen ist. Seit dem Plagiatsfall Karner ist jeder Dialog zwischen BMBWF und mir in Sachen GWP verstummt.
* Nach meinen Plagiats- (oder sonstigen) Vorwürfen gegen SP-Personen oder Personen der Grünen gab es folgende Waffen: Klagsdrohung (Peter Pilz), medienrechtliche Anträge (Oliver Vitouch), ja sogar die Drohung, meine bürgerliche Existenz zu vernichten (Journalist N.N.). Dazu kommen die ewigen Beleidigungen auf Twitter/X und neuerdings Medienhetze (Spiegel) sowie schamlose Manipulation meines Wikipedia-Eintrags.
Während die Konservativen mir erfolgreich meine wissenschaftliche Zukunft nahmen (also zeigten, dass ihnen am Thema nichts gelegen ist, sobald sie selbst wieder mal Dreck am Stecken haben), arbeiten die Linksgrünen mit den Methoden Psychokrieg (inkl. Rufschädigung) und (Versuch der materiellen) Existenzvernichtung.
Ich bin gespannt, wie die Medien auf diesen Enthüllung reagieren werden. Das, was hier im Weber-Blog steht, ist schlichtweg umwerfend. Werden auch die linksgrünen Medien darüber berichten, sachlich, nüchtern?
MIt anderen Worten: Kann man in Österreich einmal die politisch-ideologische Brille weglegen und Probleme objektiv ansprechen? Vor allem, wenn der Sachverhalt so deutlich ist, wie hier….
Ich denke, es wird über diese und meine nächsten Aufdeckungen – allesamt aus diesem „Dunstkreis” – niemand berichten. Mir ist es auch zunächst nur wichtig, zu dokumentieren, was hier immer wieder geschehen ist.
Die Grenze zwischen Rechtsvertreter und Rechtsverdreher wird immer schmaler!