Rektorsposse an der Universität Salzburg: Martin Hitz springt als Kandidat ab – mit schweren Vorwürfen gegenüber dem Ministerium

Es ebnet sich der Weg für die Juristin Viola Heutger als neue Rektorin der Universität Salzburg. Der Senatsvorsitzende der Universität Klagenfurt, Martin Hitz, zog heute in der Früh überraschend seine Bewerbung zurück (er war ja erst nachträglich aus dem Hut gezaubert worden). Dabei sparte Hitz in einer E-Mail, die via Uni-Salzburg-Senatsvorsitzendem Wolfgang Faber an ca. 20.000 Personen weiterverteilt wurde, nicht mit Kritik am Wissenschaftsministerium. Hitz schreibt:

„Die nicht äquidistante Behandlung der Kandidat*innen durch das Bundesministerium, wie sie nunmehr auch durch die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts festgestellt wurde, indem etwa lediglich der frühere Rektor zur Stellungnahme aufgefordert wurde und dabei auch als vertraulich zu klassifizierende Unterlagen erhalten haben soll, auch wenn das Gericht nicht feststellt, welche dies waren, zeugen von einer gravierenden Ungleichbehandlung der Kandidat*innen. Auch die Lektüre des Erkenntnisses insgesamt unterstreicht diese Schieflage.“

Den Grammatikfehler („zeugen“ statt „zeugt“) wollen wir einmal ignorieren, weil wir doch anerkennen müssen, dass Martin Hitz zweimal brav den Genderstern verwendet hat.

Auch über die etwas tautologische Satzkonstruktion von Martin Hitz müssen wir hinwegsehen. Da bleibt dann nämlich stehen: „Die nicht äquidistante Behandlung der Kandidat*innen durch das Bundesministerium […] zeugen von einer gravierenden Ungleichbehandlung der Kandidat*innen.

Entgegen der Informationen des Senatsvorsitzenden Wolfgang Faber hätte das Ministerium nunmehr die Möglichkeit einer außerordentlichen Revision beim Verwaltungsgerichtshof. Wenn es diese nicht nutzt, zeigt das nur einmal mehr auf, wie dysfunktional das ganze Hochschulsystem geworden ist.

Hinter all dem steckt der Versuch, eine zweite Amtszeit des ehemaligen Rektors Hendrik Lehnert zu verhindern, der einigen zu unbequem war – koste es, was es wolle. Das Kalkül scheint aufzugehen. Bei Intrigen ist man in Salzburg richtig kompetent, das kann man: Das zeigte schon die Demontage meines Doktorvaters Peter A. Bruck an der Universität Salzburg im Jahr 1996, mit allen Folgen für seine und meine Laufbahn.

Und so geht die Universität Salzburg weiter den Weg in die Versenkung.

Das Narrativ wiederholt sich immer wieder.

Eine sinnvolle hochschulpolitische Forderung wäre die Abschaffung der Senate an den Universitäten.

3 Kommentare zu “Rektorsposse an der Universität Salzburg: Martin Hitz springt als Kandidat ab – mit schweren Vorwürfen gegenüber dem Ministerium

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  1. uninteressant

    Es gibt kein gutes Spitzenpersonal an dieser Universität! Weder Lehnert, noch vorher Schmidinger (der die Universität fast in die Pleite führte), noch die beiden anderen Kandidaten! Kein vernunftbegabter Mensch will sich an dieser Universität zerreiben lassen.

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  2. Kelborn

    mit allen Folgen für seine und meine Laufbahn… ah, jetzt ist klar worum es eigentlich geht. Wer nur 50% der Geschichten um den Rektor kennt, weiß: Ein neues Gesicht ist sicher kein Fehler.

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    1. Stefan Weber Beitragsautor

      „Geschichten“ höre ich generell viele, und auch von Hitz, Vitouch und anderen. Ich halte mich dann gerne an empirisch abgesicherte Fakten. Und ich habe in meinem Leben Menschen kennen gelernt, die polarisierten: Die einen liebten sie, die anderen hassten sie (so einer dürfte ich auch sein).

      Wenn Frau Heutger auf die Frage der ihr ergebenen „Krone“-Reporterin, was sie denn an der Uni Salzburg ändern möchte, als einziges antwortet: Leerstehende Lager in der Altstadt sollen in Studentenwohnungen verwandelt werden, dann weiß ich nicht mehr, was hier los ist auf der Welt. Sorry.

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