Archiv für das Jahr: 2012

Plagiatsprävention als Qualitätssicherung – nur: Wo findet sie statt?

Für ein Gutachten begab ich mich heute auf die Suche nach einer von der Wissenschaftlergemeinschaft in Österreich anerkannten Definition von „guter wissenschaftlicher Praxis“ und „Plagiat“. Meine erste Anlaufstelle: Die Webseite des Forschungsförderungsfonds FWF. Da staunt man nicht schlecht: Von „guter wissenschaftlicher Praxis“ oder auch nur einer Erwähnung des Worts „Plagiat“ keine Spur (sofern die interne Suche funktioniert hat). […]

Die Bummeljahre des Bundeskanzlers oder: Hat jemand studiert, wenn er nie eine Prüfung abgelegt hat?

„Direkt nach seiner Matura begann er an der Universität Wien Rechtswissenschaften zu studieren (nicht abgeschlossen)“, heißt es auf der Webseite seiner Partei. Zwischen Matura und Beginn der Parteikarriere liegen offenbar drei Jahre. In dieser Zeit hat Werner Faymann, amtierender Bundeskanzler meiner schönen Heimat, an der Universität Wien zwar Rechtswissenschaften „studiert“, aber offenbar keine einzige Prüfung abgelegt:

„Dazu, dass in seinen Lebensläufen das Studium der Rechtswissenschaften auftaucht, meinte der Kanzler, dass er inskribiert gewesen sei und einzelne Vorlesungen gemacht habe. […]

Höchstgericht bestätigt Entzug des Doktorgrads wegen Plagiats – Plagiatorin weiter als Doktorin und Assistenzprofessorin tätig

Es gibt ein neues Erkenntnis des österreichischen Verwaltungsgerichtshofs (VwGH) zu einer plagiierten Dissertation mit dem Titel „Australian Aboriginal Art in Discourse. The ‚Western‘ and the ‚Primitive'“, die bereits im Jahr 1999 am Institut für Anglistik der Universität Wien angenommen wurde. Ein Sechstel der gesamten Dissertation wurde etwa von einem Buch der bekannten Anthropologin Sally Price abgeschrieben – der Hinweis darauf kam kurioserweise aus Australien selbst! […]

Schavan-Update: Wie eine Forschungsministerin wiederholt Luhmann recycelte

Es ist schon unglaublich: Schavan hat nicht nur wiederholt eindeutig plagiiert, sondern auch immer wieder halb- und viertelsatzweise bei Niklas Luhmann abgeschrieben, und zwar im Umfeld von direkten Zitaten Luhmanns. Das heißt: Auch beim vermeintlich interpretierenden Eigentext betrieb Frau Schavan Wortbrocken-Recycling von Niklas Luhmann. Eine Methode, die vielleicht im Mittelalter möglich war, wenn Gelehrte der Antike wiedergegeben wurden, aber sicher nicht in den achtziger Jahren des 20. […]

Uni Innsbruck: Außerordentliche Professur trotz Eigenplagiats und unethischer Autorschaften

Der Fall Obwexer/Hummer an der Universität Innsbruck ist nicht nur in diesem Blog immer wieder erwähnt worden. Nun ist er um eine Facette reicher: Zum Vorwurf des Eigenplagiats in der Habilitationsschrift (rund ein Drittel ebendieser stimmten in der Erstfassung wörtlich und ohne jeden Hinweis mit der Dissertation des Habilitanden Obwexer überein) kommt nun auch noch mehrfache unethische Autorschaft dazu, und zwar wieder mit dem Diplomarbeits-, Doktor- und Habil-‚Vater‘ Hummer. […]