Schlagwort-Archive: Transparenz

Plagiate in weiteren Publikationen von Mario Voigt: Auch zu Hartz IV und Mindesteinkommen hat der Politiker abgeschrieben

Der CDU-Spitzenkandidat von Thüringen und Professor an der Quadriga Hochschule Berlin hat nicht nur in der Buchfassung seiner Dissertation (2008-2010) an zumindest 46 Stellen plagiiert. Wir haben in den vergangenen Tagen zehn Plagiatsfragmente in drei weiteren Veröffentlichungen Voigts gefunden, die zwischen 2004 und 2017 erschienen sind. Man darf damit Voigt wie Baerbock einen Serien-Plagiator nennen.

Im Jahr 2011 publizierte Mario Voigt einen fünf Seiten langen programmatischen Artikel über seine Partei mit dem Titel „Die Volkspartei der Mitte. Suche nach den Kräften und Werten des Bewährten“ […]

Manipulationsvorwurf gegen SZ-Kommission zur Aufklärung von Plagiaten bei Alexandra Föderl-Schmid

Machen wir es kurz: Der von der Süddeutschen Zeitung in Auftrag gegebene „Kommissionsbericht zur Aufarbeitung der gegen Alexandra Föderl-Schmid erhobenen Vorwürfe“ (PDF-File, 15 Seiten) ist frisiert. Er ist nun selbst ein Fall für eine Prüfung durch eine Kommission – aber diesmal bitte in externem Auftrag, etwa einer Medienbehörde oder einer politischen Partei.

Auf S. 6 des Berichts findet sich eine Tabelle, ohne Literaturreferenz. Ich habe sie „durchgegoogelt“: Die Kategorien und ihre Definitionen wurden allesamt von der dreiköpfigen Kommission „erfunden“. Und wenn man das genau durchliest, […]

Schlagzeile „nicht plagiiert“ durch SZ-Kommissionsbericht nicht gedeckt

Ich beschäftige mich in diesem Blogbeitrag mit der Rhetorik dieses Artikels aus der „Süddeutschen Zeitung“. In meinem Studium bei Peter A. Bruck nannte man das Verfahren, das ich im Folgenden anwende, die Diskursanalyse, und ich hätte etwas hochtrabender nicht von „Rhetorik“, sondern von „diskursiven Strategien“ gesprochen.

Der Kommunikationskern des analysierten Artikels steht im ersten Absatz des Fließtexts: Alexandra Föderl-Schmid habe „bei ihrer journalistischen Arbeit nicht plagiiert“ (Hervorhebung durch SW).

Dieser Kommunikationskern wurde von fast allen deutschsprachigen Medien übernommen und wanderte in die Titel der Stories: […]

Vor-Ort-Reportagen, wörtliche Interview-Zitate und sogar Meinungsbeiträge plagiiert: Der „supersaubere Qualitätsjournalismus“ von Alexandra Föderl-Schmid

Alexandra Föderl-Schmid gilt als das Aushängeschild des Qualitätsjournalismus in Österreich. Für Nicht-Österreicher: „[…] Föderl-Schmid ist stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung, von 2007 bis 2017 war sie Chefredakteurin und später Mitherausgeberin der Tageszeitung ‚Der Standard‘ und hat über privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunk dissertiert.“ (Quelle: ORF, „Was rettet den Qualitätsjournalismus?“)

Undenkbar wäre bis vor kurzem die Nachricht gewesen, dass Alexandra Föderl-Schmid in ihren journalistischen Arbeiten mitunter so plagiiert hat, dass es an den Spiegel-Fälscher Claas Relotius heranreicht. Ebenso undenkbar wäre die Nachricht gewesen, dass sie in […]

Alexandra Föderl-Schmid hat an mindestens 157 Stellen ihrer Doktorarbeit plagiiert

Ein 120 Seiten umfassendes Detailgutachten zur 1996 an der Universität Salzburg angenommenen Doktorarbeit der SZ-Journalistin Alexandra Föderl-Schmid, das nunmehr hier im Volltext veröffentlicht wird, weist Plagiate an mindestens 157 Stellen nach.

Die Plagiatsdefinition im Gutachten folgt dabei streng dem DUDEN („Die schriftliche Arbeit“, 1985) sowie einem Lehrbuch für das Fach aus dem Jahr 1991, das am entsprechenden Institut der Universität Salzburg verbindlich war. Die Aussage der Universität Salzburg, dass „kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten“ festzustellen sei, ist wissenschaftlich unhaltbar.

Alexandra Föderl-Schmid hat unter anderem an Ort […]

Soll das „Vgl.“ abgeschafft werden? („GWP-History“, Teil 4)

Ein Leser schreibt in einem Kommentar zu meinem Teil 3 einer Geschichte der guten wissenschaftlichen Praxis, dass die Verpflichtung zum „Vgl.“ das Einfallstor „für die dann in den späten 80er und in den 90er Jahren beginnende Unsauberkeit beim Zitieren“ geboten habe. Das ist ein interessanter Gedankengang: Denn erst mit der Migration des „Vgl.“ vom Fußnotentext in den laufenden Fließtext könnte es dazu gekommen sein, dass die Umschreibe-Unkultur ihren Lauf genommen hat: Das „Vgl.“ stand vielleicht ab den 1980er Jahren zunehmend nicht mehr für Wiedergaben in […]

Alexandra Föderl-Schmid plagiierte als Chefredakteurin des „Standard“ in einem Kommentar den NZZ-Literaturkritiker Andreas Breitenstein

Der Schweizer Literaturkritiker Andreas Breitenstein rezensierte am 24.03.1993 für die Neue Zürcher Zeitung das Buch „Das Land ohne Eigenschaften“ von Robert Menasse unter anderem mit folgenden Worten:

„Kaum ein Land ist der kritischen Selbstbefragung so hartnäckig aus dem Wege gegangen wie die österreichische Zweite Republik seit dem Zweiten Weltkrieg. Vor der Erinnerung an die braune Vergangenheit flüchtete man sich in eine rosige Zukunft, statt intellektueller Debatten pflegte man die politische Schlammschlacht […].“

Die Formulierungen dürften Alexandra Föderl-Schmid gefallen haben. So sehr, dass sie fast 25 […]