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Uni-Reform Teil 1: 24 Forderungen an eine Novelle des österreichischen Universitätsgesetzes (UG)

Seit 2019 liefern Peter Hilpold und ich – mittlerweile auch als Sprecher des Netzwerks „Gute wissenschaftliche Praxis für Österreich“ – dem österreichischen Wissenschaftsministerium Ideen und konkrete Vorschläge für eine dringend notwendige Novellierung des österreichischen Universitätsgesetzes (UG).

Wir haben diese Vorschläge in verschiedenen Formaten kommuniziert: ich in mehreren persönlichen Gesprächen mit dem Hochschul-Sektionschef Elmar Pichl (ÖVP und CV), mit Ex-Minister Heinz Faßmann (ÖVP-Ticket) und einem Legisten des BMBWF sowie in diversen Publikationen wissenschaftlicher und journalistischer Art; Peter Hilpold vor allem in Medienkommentaren in der „Wiener Zeitung“, in der „Presse“ und im „Kurier“. […]

Teil 3: Chronologie eines gescheiterten Rufmords – Wie der Colchicin-Coup abgelaufen sein muss

Dieser dritte Teil über die unglaubliche Colchicin-Fälschung handelt, wie die beiden Teile zuvor, keinesfalls von der Identität des Auftraggebers. Seine Hintergründe und Motive werden hoffentlich an anderer Stelle erörtert werden.

Quelle: Eigene Abbildung

Im dritten und vorläufig letzten Teil soll es um die Frage gehen, wie es möglich war, einen gefakten Kongressband mit 367 Seiten Umfang, gebunden, mit 13 Beiträgen, unter anderem von renommierten und allesamt bereits verstorbenen amerikanischen Medizinern und Biologen wie etwa Stephen E. […]

Teil 2: Colchicin-Fall: Die Fälschungshinweise verdichten sich – Ein Aufruf zur Mitarbeit und eine öffentliche Entschuldigung

Die Fälschungshinweise bezüglich des angeblich rumänischen Sammelbands „Colchicine – 100 years of Research“ (1982), auf dessen Grundlage von Martin Heidingsfelder und mir ein Plagiatsvorwurf gegenüber der Dissertation des Münchner Rechtsmediziners Matthias Graw aus dem Jahr 1987 erhoben wurde, verdichten sich. Die Indizien gehen mittlerweile weit über das hinaus, was die Ombudsstelle der Universität Hamburg entdeckt hat und was erste Medien berichtet haben, siehe FAZ und Merkur. […]

Die Parallelen zwischen den Fällen Annalena Baerbock und Diana Kinnert

Plagiatorin Diana Kinnert hat nun mit einer wenig glaubwürdigen Stellungnahme auf die mehr als 200 nachgewiesenen Plagiatsfragmente inklusive eines zusätzlich gefälschten Interviews in ihren Büchern reagiert. Es werden spätestens an dieser Stelle interessante Parallelen zum Plagiatsfall Annalena Baerbock offenkundig:

1. EMPORGESCHRIEBEN UND HOCHGEJUBELT. Sowohl Annalena Baerbock als auch Diana Kinnert wurden von den großen bundesdeutschen Massenmedien vor den Enthüllungen kritiklos hochgejubelt: Baerbock zum neuen Polit-Wunderwuzi, Kinnert zur jungen Parade-Intellektuellen. […]

Trotz angedrohter Strafen bis zu 60.000,– Euro: Akademische Ghostwriting-Agenturen erstellen munter weiter Angebote für Österreich

Ich habe ein kleines sozialwissenschaftliches Experiment gewagt: Ich habe mir glaubhaft die Identität eines Tiroler Master-Absolventen angeeignet, der in Österreich eine Doktorarbeit schreiben möchte. Sein Name: Charlie Holzbauer, MA. Sein Thema hat der Charlie schon: die soziologische Distinktionstheorie von Rodrigo Jokisch. Aber Charlie hat noch niemanden, der ihm die Hauptarbeit abnehmen würde: die Mühsal des Schreibens von 150 Seiten Theorieteil der Dissertation. […]

Reaktionen auf meinen Blog-Beitrag zu den unerträglichen Zuständen der (nicht nur österreichischen) Kommunikationswissenschaft

Nun, der Name des beghostwriteten „David“ ist mir bekannt. Der Fall ist auch bereits verifiziert worden. Aber was wird schon passieren? Genau gar nichts. Denn wir haben ja in Österreich auch an den Universitäten die Amtsverschwiegenheit. In der Forschung und in der Publikationspraxis sind wir im Zeitalter von Open Access, Open Data und Open Content angekommen, da gibt es Transparenz, kollektives Teilen und einen öffentlichen Diskurs. […]

Vom Uni-Serienbetrüger zum ÖH-Politiker und Fernsehreporter? Der „Fall David“ legt die unerträglichen Zustände der (nicht nur österreichischen) Kommunikationswissenschaft offen

Dieser Text ist keine Abrechnung. Die hier geschilderten Vorkommnisse sind auch keine „alternativen Fakten“. Der Text erzählt vielmehr einen Aspekt der jüngeren Geschichte eines Fachs jenseits von Online-Auftritten, Hochglanzbroschüren, Jubiläen, Wissensbilanzen und Institutsrankings. Und er erzählt vor allem eines: Eine wahre Geschichte. Eine Geschichte, deren Wiederholungscharakter mich immer wieder staunen lässt. […]