ChatGPT: Das sieht nach einer Revolution aus!

ChatGPT ist da und stellt alle bisherigen GPT-Modelle in den Schatten. Das sieht nun in der Tat danach aus, als müssten Schulen und Hochschulen ihre Prüfungsmethoden sowie Plagiatssoftware-Anbieter und „Plagiatsjäger“ ihre Detektionsstrategien überdenken. Denn diese künstlich generierten Texte scheinen nach ersten Tests tatsächlich plagiatsfrei zu sein, also wirklich genuin neu geschrieben. – Wie heißt es so schön? „Challenge accepted!“

Ich sehe diese Entwicklung, die ich erstmals in meinem Buch aus dem Jahr 2018 beschrieben habe, zunächst einmal nicht als Bedrohung an, sondern bin begeistert von der rasanten Entwicklung hin zu einer starken KI. Tiefer Respekt für die Programmierer!

Insbesondere Hochschulen und Universitäten werden sich den Kopf darüber zerbrechen müssen, wie man nun eigene Antworten noch garantieren kann.

Ich prophezeie dem Tool eine ähnliche Entwicklung wie Google. Und es wird wohl nicht gratis bleiben, also ein Milliardengeschäft werden.

Und irgendwie kam mir gerade der Gedanke: Da werden in Österreich wichtige Zukunftsdebatten zum Bildungssystem erstickt, und OpenAI aus San Francisco überholt uns von links.

Test von https://chat.openai.com/chat vom 21.12.22

4 Kommentare zu “ChatGPT: Das sieht nach einer Revolution aus!

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  1. Markus Kühbacher

    ChatGPT macht keine Fehler: Die Antwort, die Herr Doz. Dr. Stefan Weber auf seine Frage erhielt, war genau die Antwort, die jemand verdient, der einen gefälschten Konferenzband über Colchicine von Elena Ceauşescu für echt hielt. ChatGPT macht sich halt lustig über soviel Expertise aus Salzburg.

    Wie wäre es mit der Frage „ChatGPT, ChatGPT an der Wand, wer ist der größte Plagiator im ganzen Land?“

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  2. Ralf Rath

    Als soziales Wesen ist der Mensch unveräußerlich zumindest im Besitz aller Soziologie. Was gegeben ist, hängt dabei aber nicht allein von der Natur ab, sondern davon, was der Einzelne jeweils darüber vermag. Insofern ist jeder besser beraten, sich wenigstens vom Sozialen einen eigenen Begriff zu machen. Die dazu erforderliche Arbeit am Begriff von einer Maschine erledigen zu lassen, tut sich deshalb keinen Gefallen. Die notwendige Eigenständigkeit zu erlangen, ist dadurch niemals ermöglicht. Den aufrechten Gang bloß vorzutäuschen, könnte jedenfalls aberwitziger nicht sein.

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    1. Stefan Weber Beitragsautor

      Interessant an ChatGPT sind für mich vor allem die Fehler. Gerade die machen den Chatbot meines Erachtens erstaunlich menschlich.

      Auf die Frage „Who is Josef Mitterer?“ erhält man etwa die Antwort:

      Josef Mitterer is an Austrian philosopher who is known for his work on non-dual thinking and his development of the theory of „neutral monism.“ He is the founder of the Institute for Non-Dualism in Innsbruck, Austria and has written several books on philosophy, including „The One and the Many: A Neutral Monist Perspective,“ „Beyond Good and Evil: A Neutral Approach,“ and „The Neutrality of Good and Evil: A Philosophical Exploration.“

      Das ist spektakulär, denn die drei genannten Bücher hat nicht nur Josef Mitterer nie geschrieben, sondern auch niemand anderer. Er ordnete sich auch nie dem „neutralen Monismus“ zu. Ein „Institut für Non-Dualismus“ gab und gibt es in Innsbruck nicht.

      Wenn man bedenkt, dass wir hier sicher am Anfang stehen, ist das alles revolutionär.

    2. Ralf Rath

      Was eine Maschine zu leisten vermag, ist für die Frage, über welches Vermögen man selbst verfügt, um sich ganz praktisch in der „Kunst des rechten Lebens und Sterbens“ (Joseph Kardinal Ratzinger, in: FAZ v. 8.1.2000) zu üben, nicht von Belang. Nicht die Maschine, sondern der Mensch hat schließlich seinen je individuellen Tod zu gewärtigen. Es trägt daher nichts aus, stattdessen ein technisches Artefakt zu studieren, wenn im Mindesten an einer Universität der notwendige Aufschluss darüber gewonnen werden soll, wie sich jemand mit seiner eigenen Endlichkeit auseinandersetzt und was bei all der mitunter sehr mühevollen Arbeit dabei noch zu Lebzeiten zum Vorschein kommt.

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